Die ganze Nacht hatten wir den grössten Leuchtturm Europas vor den Augen- gerne werden wir diesen besuchen. Die Abfahrtszeiten zur Insel sind den Gezeiten angepasst, und heute um 16.00 Uhr ist eine Fahrt dahin geplant. Tiptop, das passt uns doch. Wir freuen uns, die 365 Treppen hochzusteigen und runterzugucken.

So haben wir eine Menge Zeit, gleichwohl drängt es uns, die Tickets zu reservieren- wir wissen ja, wie’s läuft, wenn der Franzose kommt, smile. Das frische Baguette und die Croissants sind verspiesen- ab auf die Strasse. Wir landen just am Hafen während seiner Mittagspause, henu, machen wir halt auch eine. Ei guck- da hats nen Ausguck, also gucken wir. Frisch gestärkt gehen wir zum Schalter, denn der hat nun offen. Leider ist das Meer zu unruhig, der Leuchtturm hat zu, es sind keine Besichtigungen möglich. Heute nicht, morgen nicht, und warscheinlich erst wieder Dienstags. Ach….Mennoooo…! 

Wieder mal regnet es heute, dies tut unserer Stimmung auch nicht allzugut. 

Nun gut, was macht man sonst so im Land von Asterix und Obelix?- Genau: Wir gehen Hinkelsteine suchen. Letztes Mal, als wir hier waren, besuchten wir Karnac, ein völlig faszinierendes … hmmm…. Dings…. ääh…. Nawasistesnundennjetzt? Mehrere Kilometer lange Reihen von Menhiren schön aufgereiht. Ich habe nachgelesen, dass man heutzutage gar nicht mehr ohne Führer aufs Gelände darf. Soviel zu Massentourismus. 
Die Menhire stehen erfahrungsgemäss irgenwo im Feld, die zu suchen ist schon eine Erfahrung… Plötzlich erscheinen linker Hand zwei Menhire, sie tragen den Namen Kergadiou. Auf unserer verschifften Weiterreise wollen wir unbedingt zum grössten Hinkelstein Europas: Den Menhir Kerolas. Schon gwaltig, was da vor 3-, beziehungsweise 4000 Jahren geschaffen wurde. Seit Stonehenge, welches wir ja zweimal besuchten, faszinieren uns diese keltischen Denkmäler ungemein. Bis heute wird gerätselt, was der Sinn ist, dieser grossartigen Steinkreise/-reihen. 

Immer noch regnerisch, nähern wir uns Brest. Diese Grossstadt, am äussersten Westen des Département Finistère gelegen, haut uns wie die Faust aufs Auge. Grad noch in der Keltenzeit sinniert, verwünschen wir die Fahrkünste der kreiselnden Franzosen. Die können es also auch nicht, das Fahren in der Rotonde. Der einzige Unterschied zwischen ihnen und uns Schweizern ist, dass man hier aufeinander Rücksicht nimmt. Auch wenn es wuselt, es klappt. Also dass haben sie uns eindeutig voraus, ooohja!

Plötzlich- am Stauen am Kreisel sehen wir ein Industriegebiet mit vielen Einkaufszentren. IKEA, MC Donald, etc. etc. Und auch Décathlon, dieser Sportsupermarkt, welcher doch erst letzthin in die Schweiz expandierte (Neuchâtel, glaub). Den Laden entern wir, wir brauchen doch noch gute Velohelme (gäl, Mami?), und auch sonst ist der Markt riesig. Wir sind beeindruckt. Nebenzu hats ein Jardiland, alles für den Garten und drumrum. Hossa- die Waldfee, da könntest Tage drin verbringen. 

Wieder etwas aufgetankt- wir sind halt schon Gemütsmenschen, gehts weiter, denn ich habe eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden, keine Stunde von hier. Camping de la mer, tönt fantastisch- nur sehen wir bis zur letzten Kurve kein Meer! Aber dann: Waaau! Die Kulisse ist grandios, eine Bucht tut uns auf, mit Wellen, und allem, was dazugehört. Ah- da ist ja schon der Camping. Wart mal, Schlagbaum unten? Hä? Es ist 19.10 Uhr. Rezeption ist bis 19.00 Uhr offen. Öu nei! Echtjetz?? Niemand mehr da, und wir stehen da wie bestellt und nicht abgeholt. Ein erstes Telefonat (naturellement en français!) ging auf den falschen Campingplatz, zwar offen, aber weit weg von hier, und ein zweiter Anruf ging ins Leere. 

Merde!

Bereits mit Alternativen im Hinterkopf gebe ich unter Anleitung die Nummer nochmals ein, ja, nun klappts. Und unser Gegenüber versteht unsere Misere, und gibt per Telefon den Schlagbaumcode durch, damit wir uns installieren können. Ich hätte ihn am liebsten durchs Telefon geknutscht. Besser nicht, hihi. Als wunderschöner Abschluss sehen wir noch blauen Himmel und einen halben Sonnenuntergang.

All das.

Kategorien: Bretagne

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