Dass wir Schweizer in unserem schönen Land als chli chnorzig und manchmal auch unverbesserlich pinggelig, wenn nid sogar eigenartig kurlig gelten, ist nicht des weiteren verwunderlich. Wir aber auch ausserhalb unserer Landesgrenzen allgemein als eigenbrötlerisch, urig und der Zeit ewigs hintenaa gelten, sollte uns doch e bitz zu denken geben.

Diese negativen Eigenschaften werden von uns selbst aber wehement bestritten, wir jedoch gerne an die Leute aus den eher sagen wir mal ländlichen Räumen gerne weitergeben. Denn, wer vo deet hindenusse herkommt, kann ja doch nur chnoorzig und altbacken sein.

Ist halt alles so eine Ansichtssache. Wir empfinden, neinei, wir sind sicher nicht eigenbrötlerisch. Von uns selber als chnoorzig betitelte Dorfbewohner sind ihrer Ansicht nach auch ganz sicher nicht chnoorzig, sondern aber der Öhi z hinderst im Chrachen auf seiner Alm auf 1500 Meter über Meer. Der ist sowas von hindenaa. Aber voll ey.

Der wiederum…… Die Story geht so ins Unendliche..

Immer die Anderen sinds…

Wir dürfen ja als Schweizer öffentlich keine fremde Kultur diffamieren, das ist per Gesetz strafbar. Uns darf man aber ungeniert ohne jegliche Rechtsfolge jedes Schimpfwort nachwerfen. Einfach weil wir uns gerne ducken und lieber verhalten reagieren und einstecken, statt Gleichheit, Selbstbewusstsein und Offenheit in einem gesunden Mass zu stärken.

Wir sind halt ein humanitäres, neutrales Land.

Na klar.

Halt doch ein kurliges Volk (Wo Gold und Schoggi fliesst).

A propos Gold und Schoggi:

Wer erinnert sich noch an die übelst blödsinnige «Debatte» über die ethisch korrekte Benamsung der Mohrenköpfe, -einer süssen Delikatesse und in Leipzig 1878 erfunden- vor weniger Zeit. Ein Aufbrausen, Aufheulen, Zetermordio und noch wochenweise spaltenfüllende Artikel für den Trashjournalismus.

Dabei empfinden wir hier doch das deutsche «Mohr» gar nicht als so despektierlich. Da gäb es Härteres, und Primitiveres.

Aber es wurden Boykotte ausgerufen, auf die Strasse gegangen, Demonstriert (für ein Süssgebäck, wie doof ist das den?) und für Einhaltung der Menschenrechte skandiert.

Nur, weil ich nun offiziell Schokokuss/Schoggi-Chöpfli sagen muss, hilft das aber keiner einzigen armen Seele im tiefen Afrika, welche seit Jahren von Bürgerkriegen erschüttert wird. Mohrenkopf hin oder her.

Das Geld was hier für diese dekadente Augenwischerei ausgegeben wird, damit hätte man da einige Familien jahrelang ernähren, unterstützen und bilden können.

Nun gut, wir sind eine Demokratie, ein jeder hat das Recht auf freie Meinungsäusserung.

Soll ja so auch sein.

Solange keine Hetzjagd veranstaltet wird, und man keine Schangse hat, nicht entweder zu den ignoranten Kuschern oder den blödsinnigen Verschwörungstechnikern zu gehören, ist ja alles gut.

Und da sind wir wieder bei den «Hinterwäldlern «, denn ich…

-Ich bin ja auf der richtigen, aufgeschlossenen Seite. Aber du…

-Du bist mit deiner differenzierten Meinung sowas von eigensinnig, selbstherrlich und chnoorzig, das glaubsch ja fascht nicht.

So wiegeln wir, wenn nicht zwei halbwegs intelligente Wesen sich gegenüber stehen- wir uns hoch, bis wir unsere Meinung dem Anderen fast mit Gewalt einprügeln möchten. Wir gehen in einen Krieg, um den Frieden zu finden?

Das muss doch zu denken geben, und eigentlich sollten ja die geschichtlichen Hintergründe aus dem letzten Jahrhundert genügend Material für eine gescheite und rationale Denkweise bieten.

Denkt das denkende Individuum.

Kann aber durchaus täuschen, denn der Mensch an für sich ist von seiner eigenen Überlegenheit und Richtigkeit anderen gegenüber wahrlich überzeugt.

Momentan sieht man dies sehr deutlich. Statt zusammenzustehen und gemeinsam eine Lösung zu finden, wird gegeneinander gestachelt, gemotzt, gehetzt, gedemonstriert, geverschwört, gewasweissichnochwas.

Und dies im völlig ungesunden Mass.

Wie zuviel Süsses schadhaft sein kann, ist auch der Extremismus in deiner Art extrem gefährlich und schädlich.

Und schlusaamänd bringt es nix, die eigene Meinung anderen durchgeprügelt zu haben, und mit dem Siegesfähnchen jauchzend frohlockend auf dem Hügel zu stehen, wenn man nicht runtersehen kann, und doch eingestehen muss, was für eine beispiellose Spur der Verwüstung man doch bei dieser kompromisslosen Vorgehensweise auf dem Weg zum Ziel erreicht hat.

Und es ist so still alleine da oben auf dem Hügel…

Seien wir kritisch- Seien wir aber auch nachsichtig. Denken wir verantwortungsvoll, aber tolerieren auch andere Gesinnte.

Leben wir gemeinsam, schauen wir gemeinsam. Der verdammte Egoismus bringt keinem was. Mögen wir andern auch was gönnen, schauen wir, dass wir unser eigenes Leben so gestalten können, dass es uns gut geht. Denn diesen Luxus besitzen wir- im Gegensatz zu den Einwohnern aus Kriegs-/ und Krisengebieten.

Alles, was wir doch wollen ist; Unser Leben mit Freude und friedlich zu leben. Zuhause im Umfeld, von der Stadt zum Dorf bis hinauf zum Öhi oben (öb nun chnoorzig oder nicht) auf seiner Alm.

Zum Bild: Unser Lieblingskaffee hat kürzlich eine grafische Umgestaltung der Verpackung erfahren. Der aufgestellte, kleine Mohr wurde ersetzt, nun prangt an seiner Stelle eine langweilige Kaffeetasse.

Der Kaffee ist aber immer noch derselbe, von der gleichen Stelle im Tessin geröstet, am selben Ort gelagert, von den selben Läden verkauft.

Hat da einer mal wieder unnötig Wind gemacht, und sich über die «als verachtenswert und niedrig dargestellte Illustration» moniert? Ein Bildli/Logo auf einer Verpackung, die man nach Gebrauch eh wegschmeisst?

Wir wissen es nicht. Sind nur froh, gibt es ihn wieder, denn wir lieben diesen Kaffee sehr. Mit oder ohne Neger.

Hast du gemerkt, das der Kaffee nun sogar anders heisst?

Aus dem M von Moretto (italienisch für Neger) wurde N wie Noretto.

Was für ein Gewinn!

Echtetz?

Gibs zu, du hast geschmunzelt.

Danke.

Kategorien: Diverses

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar placeholder

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert