Nachdem wir nun doch schon einige Tage hier die herrlich sommerlichen Temperaturen und das streng vermisste Meeresrauschen geniessen, möchte ich doch noch ein paar Worte über die Covid-19-Situation hier in Italien berichten.

Denn wie wir in der Schweiz, haben auch die Italiener Einschränkungen, welche sie machen müssen, um einigermassen «gut über die Runden zu kommen». Aber was bedeutet das denn hier, wie geht man in Italien damit um?

Man bekommt das im eigenen Land nämlich gar nicht so mit, weil man dermassen von nationalem Sinn-voll/-losigkeiten vollgepappt wird, das einem gar nicht die Frage auftaucht:

Hmm… Wie machen es eigentlich andere? Wäre da nicht eine gemeinsame Strategie hilfreich?

So viel ich weiss, sind wir alle bei der mutierten Version D stehen geblieben.

Egal.

Wir haben ja bereits das Permis, den Einfuhrschein zuhause ausgefüllt -ein bis dato völlig unbrauchbarer Wisch- welcher überhaupt noch gar nie zum Einsatz kam.

Dies müsste von uns aus dringend (!) am Zoll bei der Einreise überprüft werden- ich könnte ja tatsächlich was ins Land bringen, und da seelenruhig verteilen. Und an Anzahl Leuten welche auf diesem Strich arbeiten, mangelt es da gewiss nicht.

Eher an der Intelligenz..

So jetzt!

Nun gut, den Passierschein brauchen wir dann halt nicht, ich denke auch, dass der ungesehen wieder die Grenze Richtung Innerschweiz passieren wird.

Aber den Impfcode. Das kurlige, pixlige Viereck wird hier noch viel benötigt, vorallem in Museen und in den Innenräumen von Gaststätten. Bei Hotels mussten wir den «Green Pass», wie die das Ding hier bezeichnen, noch nie vorzeigen, manchmal genügt eine Angabe des Namens und einer Telefonnummer (Als würde ich Zuhause eine Auslandnummer entgegennehmen, geschweige denn antworten drauf).

Ob der Green Pass würkli zu mir gehört, oder ich den irgendwo ergattert habe, wird nie kontrolliert. Ich könnte so meinen Green Pass einem jedem weitergehen, öb geimpft, genesen, oder gelogen.

Ist aber in der Schweiz nicht anders.

Wo sie aber sehr konsequent sind, ist beim Tragen der Maske. Sobald man zur Tür rein kommt, hat man die Maske an. Teilweise sogar draussen, auf dem Velo, im Auto.

Sind da strickter wie wir Schweizer, die immer jömmerlen, wie schlecht sie atmen können, wie umständlich es sei mit dem Ding, mimimimi.

Hier in Italien laufen viele Camerieres den ganzen Tag mit FFP2-Masken rum.

Dann stehen überall an den Eingängen Desinfektionsmittel-Ständer bereit, es duftet amix fein.

Und der Zutritt zum Laden, sei es Metzgerei/Apotheke/Lingerieboutique ist wie bei uns begrenzt, aber hier stehen draussen noch ein, zwei Stühle zum warten. So eine tolle Idee.

Das man auf Hygiene achtet, finde ich auch bei uns nun besser. Teilweise wars scho chli gruusig.

Ah ja! Und hier im Land des Bacios- des Begrüssungsküsschens- da sehen wir Gesten wie den Handschlag/ die Umarmung sehr selten.

Alles in allem fühlen wir uns sehr wohl hier, eigentlich schon fast wöhler und sicherer wie zuhause.

Unser Hotel war wunderschön still, wir brauchten dringend diese Erholung.

Herrlich entspannt starten wir in einen wiederum sommerlichen Tag, unser Herz lacht mit.

Wir durchqueren La Spezia, die pulsierende Hafenstadt, und nehmen die von Napoleon in Auftrag gegebene Strasse nach Portovenere.

Wunderschön gelegen, am äussersten Zipfel liegt es malerisch und in der Hauptsaison von Touristen zu Tode getrampelt da. Das Parkhaus ist ein Erlebnis, da zeigt sich wer manövrieren kann, und wer einfach nur gut aussieht.

Es ist würkli hüpsch hier in diesem malerischen Dorf, und der Gang durch die Gassen lohnt sich.

Wir kaufen zwei schöne Decken- öb für den Strand oder als Christbaumunterlage- ein vielseitiges Ding. Und treffen eine Bekannte aus Zürich, welche hier mit ihrer Familie Ferien macht!

So ein Zufall!!

Wir genehmigen uns einen wirklich frisch gepressten Fruchtsaft, und geniessen unsere Zeit am Meer.

Für die Weiterfahrt nehmem wir die Via Aurelia, eine wunderschöne kurvenreiche Strasse, welche durch Kastanien-/ und Pinienwälder führt. Sie beginnt in Rom und reicht bis nach Arles. Über den passo del bracco, immerhin 615 Meter über Meer. Ganz schön viel, wenn man das Meer so weit unten sieht.

Möchten runter ans Meer, passieren Badeort für Badeort. Teilweise sind die Städte noch recht hüpsch, Sestri Levante/Rapallo/Santa Margherita Ligure. Oh- hier erinner ich mich sehr gerne, war ich doch mal mit meinen Cousinen und dem kleinen Buben hier- müssten auch gute zwanzig Jahre her sein.

Wir suchen ein Bett am liebsten mit Meerblick. Und Parkplatz für unseren Hubi. Ist meist noch knifflig, aber das heutige Hotelzimmer schlägt alles.

Aufs Gratwohl fahren wir die steile gepflästerte kurvenreiche Hoteleinfahrt hinauf, und ergattern einen der raren Parkplätze. Es habe ein Zimmer mit Gartenblick, oder ein grösseres mit Balkon und Meersicht.

Wir bereuen nicht, das etwas teurere mit Meerblick genommen zu haben, denn es erwartet uns ein schossartiges Zimmer mit gigantischem Kronleuchter, Parkettboden, und einem megahüpschem Balkon sogar ums Eck.

Herrlich!

Der Ausblick über die Stadt und raus aufs Meer ist überwältigend, können uns fast nicht mehr von der Aussicht losreissen.

Doch wir möchten in die Stadt, ich will meinem Liebsten den «parco del flauto magico» zeigen. Diesen farbenfrohen Kinderspielplatz, der sich an Mozarts Zauberflöte anlehnt. Man trifft auf Papageno, Papagena, viele Vögel, farbenfrohe Spielgeräte, und alles unter Pinienbäumen.

Der Park wurde 1998 eröffnet, und ich war ebenda mit meinen Cousinen und dem zweijährigen Kleinen, und war sehr beeindruckt von der Idee und der Umsetzung der Oper. Ich glaube, es hatte sogar Lautsprecher mit Vogelgezwitscher, bin aber nüm sicher.

Immer wieder erzählte ich von diesem Park, mittlerweile so zerfallen dass er für fast zehn Jahre aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste.

Erst im Juni dieses Jahres konnte der Park wieder geöffnet werden, und wird nun instand gesetzt.

Es war wunderschön, wieder einmal hier zu sein, schön, dass es den Park wieder gibt!!

In der Stadt schlendern wir nach Lust und Laune, Schaufenstern und geniessen die gemeinsame Zeit.

Wir genehmigen uns ein megafeines Znacht inklusive Spumamisù und spazieren gemütlich zu unsererm Castello. Hier geniessen wir nochmals den grandiosen Ausblick, und die Lichter der Stadt sowie die Sterne funkeln zurück.

Wir sind dankbar.

Und glücklich.

Kategorien: Ligurien

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