Nach der echt märchenhaft schönen Hinfahrt gestern (lassen wir das Südtirol denen, denen es gefällt), klingt unser Abend wunderbar mit Gnocchi und Spaghetti Carbonara und einem Vino frizzante aus. Wir sind in einem Hotel an einer sehr belebten Kreuzung, und der Bahnhof ist grad vis-à-vis. Perfekt für uns, zum gucken und geniessen. Die Nacht war ruhig, bis um etwa drei Uhr morgens ein gewaltiges Gewitter aufzieht. Blitz und Donner ziehen über das Nonstal, der einsetzende Regen hat eine ungemein beruhigende Wirkung.

Am Morgen sind die Wolken zwar noch da, aber regnen tuts nicht.

Perfekt!

Wir entscheiden nach Cappuccino und Brioche, das Castel Thun anzugucken, ein herrschaftliches Schloss mit wunderschöner Aussicht über das bereits erwähnte verliebenswerte Nonstal.

Die Anfahrt durch Obstplantagen ist schon die Reise wert, und immer wieder kommen wir an Unwetterschäden von letzter Nacht vorbei. Im Schloss werden wir trotz einigen negativen Rezensionen im Internet würkli sehr freundlich begrüsst (wies in den Wald rufst, so tönts halt auch retour…). Es hat viele Arbeiter hier, das Unwetter hat auch hier die Strasse arg in Mitleidenschaft gezogen. Wir lassen das mit dem Audioguide, da gibts zwar viel Info. Aber auch viel Info. Die Wandmalereien sind recht hübsch, die Zimmer zimmli nobel. Die Anordnung der Zimmer erinnert uns an Versailles. Und das berümte Zirbelholzzimmer aus dem 16. Jahrhundert (!) strömt immer noch seinen natürlichen Duft aus. Also nicht nur mit den Augen gucken, auch die Nase offen halten.

Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, mir hats vorallem die Küche (Titelbild) angetan.

Sowas wünsche ich mir doch auch…

Nach ausgiebigem Lustwandeln durch die adligen Gemächer (Bis 1980 war das Schloss noch von den Eigentümern bewohnt) und die wunderschön gepflegten Gärten, entschliessen wir uns, Trento zu besuchen. Den Hauptort des Trentino. Unbekannt, aber unbedingt tun.

Das neu renovierte Hotel bietet uns quasi im Schatten des Castello del Buonconsiglio ein Nachtlager, und ist ein idealer Ort zum Entdecken der uns bis dato gänzlich unbekannten Stadt.

Und ich kann diese Stadt jedem empfehlen! Die Häuser sind bunt, bemalt und strahlen den Stil norditalienischen Städte aus, den man auch in Brescia, Bergamo, und touristenfremden Zonen von Verona findet. Wir fühlen uns sofort wohl, und schlendern durch die farbenfrohe Altstadt, ginöffeln durch hüpsche Passagen und geniessen das trockene Wetter.

Wir begüxeln den Duomo, finden, er sei chli kahl und trist, bis wir rausfinden, dass der «schöne Teil» vorne in Restauration steht, und mit schwarzem Sperrholz abgesperrt ist. Werden aus der Sakristei verwiesen, dies sei nicht öffentlich. Phüh- dann macht doch eine Kette dran? Zägg- schon ist die Kette dran- Öh?

Trento ist echt eine wunderschöne, noch von Touristen nicht so entdeckte Perle, und auch der Altstadt- Teil mit den erstaunlich vielen Palazzis ist recht bevölkert- Hier läuft was, es lebt!

Aperitivo gabs mit Rave-Mix aus den Neunzigerjahren, dafür direkt auf der Piazza del Duomo. Es hat doch noch einige Gässchen zum Entdecken, autofrei. Und das in Italien…

Zum Znacht gabs später feine Melanzane, und ein Vitello tonnato. Den Wein gabs von hier, und wir wären ja nicht wir, denn unser Wein konnte auch die Teutonen am Nachbartisch überzeugen. Obwohl sie kein Italienisch, und wir kein deutsch können. Ein Amüsemang, sondergleichen.

Der Abend ist dermassen mild, wieder können wir draussen essen, unter klarem Himmel.

Herrlich!

Morgen gehts dann auf die Spur des Stammbaumes meines Liebsten- Man darf gespannt sein, was wir wieder vorhaben. Es würde mich rüüdig freuen, dich morgen hier lesen zu sehen.

Kategorien: Trentino

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