Wie gestern versprochen, gehts heute bitz auf die Suche nach den Urahnen meines Liebsten.

Wir wissen, dass vor einigen hundert Jahren der Familienname Fruet sich im zürcherischen Glattfelden niederliess. Man hat herausgefunden, dass diese Familie ursprünglich aus Italien stammt, aus dem Valsugana, genauer aus dem Städtchen Pergine.

Das Tal liegt zwischen Südtirol und Padua, im Trentino.

Trentino? Genau, hier sind wir momentan auch. Die Suche nach dem Familiennamen hat uns unter anderem auch hierhin in diese wunderschöne Gegend gebracht. Es stand schon länger auf unserer Anguck-Liste.

Mein Schwiegervater wollte schon immer einmal das Städtchen besuchen. Ob er er je geschafft hat, das werden wir leider nie erfahren.

Aber erst gönnen wir uns ein reichhaltiges Frühstück, welches keine Wünsche offen liess. Also das Hotel können wir echt weiterempfehlen (Solltest du es schaffen, nach Trento zu kommen, gebe ich die Adresse gerne weiter).

Ein Besuch des Castellos del Buonconsiglio stand auf dem Programm- anscheinend ein MUST!!! in Trento. Die Räumlichkeiten waren sehr schön, bunt bemalt und enorm hoch. Der Aquilaturm muss zwar separat bezahlt und mit einer Führung besichtigt werden. Der Jahreszyklus, die kräftigen Farben und die Detailgenauigkeit der Fresken ist recht beeindruckend.

Die Ausstellung im Schloss (Eiszeit/Bronzezeit/ Römerzeit/etc) ist chli staubig und pädagogisch sicher ne Schulreise wert. Aber hat mich nicht so vom Hocker gerissen. Als Ganzes ist die Anlage mega schön, und im Garten kann nach Lust gewandelt werden.

Wir verlassen Trento und passieren die enge Klus ins Valsugana. Bevor wir nach Pergine gondeln, ist noch ein Santuario einen Abstecher wert. Hoch oben auf dem Hügel in mitten von nichts trohnt eine sonderbare Kirche, gleissend weiss strahlt ihre Fassade ins Tal.

Hier soll sich die Jungfrau Maria mehrere Male einem Hirtenmädchen (die Story kennen wir doch aus dem französischen Lourdes??!) gezeigt haben, und wird seit bald 300 Jahren als heiliger Ort und Pilgerstätte aus der ganzen christlichen Welt verehrt.

Sogar die heilige Treppe des Vatikans hat man originalgetreu hier nachgebaut, das spezielle an dieser 43-stufigen Treppe ist, dass man sie nur auf den Knien hoch gehen soll.

Sowas Cheibs.

Aussen an der Kirche hat es eine normale Treppe, müssen also unsere Kniescheiben nicht kaputt pilgern. Aber schon imposant, was man hierhergepflanzt hat. Auf der Wiese, neben der Metallplastik der Maria und der Hirtin steht ein grosses Zelt mit mehreren Bänken, zuvorderst ein Altar. Scheinbar finden hier die Messen statt. Hätten ja drinnen eh kein Platz, da steht ja eben diese Treppe…

Wir besuchen im Dorf auch die Kirche und staunen, wieviele Dankestücher, Dankes-Blechherzen, Dankesstickereien undsoweiter hier hängen. Man ist ungewiss, ob die Betroffenen das erwähnte Unglück (Autounfall/Heilung einer Krankheit/ oder ähnlichem) überlebt haben, oder man mit diesen Dankesmemorien halt sein Gewissen beruhigt.

Zurück im Tal besuchen wir nun endlich Pergine. Auf den ersten Blick eine typische italienische Stadt mit Autos/Bauten aus den 70ern/Einkaufszentren. Nix schönes.

Wir möchten der Ahnenforschung bitz auf den Grund gehen, und was eignet sich besser als der Friedhof, um festzustellen, öb das Namensgeschlecht hier vorkommt, und wie populär es ist. Wir finden doch einige Gräber mit dem passenden Namen, und auch auf den Gedenktafel zu den Kriegsgefallenen findet sich der Namen Fruet immer wieder.

Aber genug auf dem Gottesacker herumgewühlt, möchten noch das Schuhgeschäft Calzature Fruet und den Piazza Fruet sehen, und das bekommen wir auch. Pergines Altstadt ist überraschend hüpsch- uns gefällts hier. Ganz hoch oben über der Stadt thront noch ein Castello- für das Einsternhotel verlangen sie über 250.- pro Nacht. Das ist uns dann äben schon noch chli zuviel, obwohl wir so eine Übernachtung im Castello sehr gerne gemacht hätten. Aber nicht zu dem Preis, no, grazie!

Wir holen noch in der Bäckerei den leckeren trecchia mochena, und weichen, da es hier in Pergine keine passenden Hotels für uns hat, ins 20 Minuten entfernte Levico Terme (Löweneck). Dieser Badeort, an einem Hang am schönen Caldonazzosee gelegen gefällt uns auch, das historische Zentrum wurde gut restauriert, den Bach hat man offengelegt, und Bars, Gelaterias und Restaurants säumen die Fussgängerzone.

Ein Episödeli, was echt nur uns passieren kann, möchte ich noch veröffentlichen: Wir gehen in den Tabacchi-Store, der Iqos braucht Nachschub. Wir möchten mit Karte bezahlen, aber das Terminal will nicht. Es akzeptiert weder Bank- noch Prepaidcards, schlussamänd liegen fünf verschiedene Plastikchärtli auf dem Tresen.

Non accetta!

Ach- und das Bargeld ist im Hotel- Und der Store ist eigentlich seit zehn Minuten zu.

Wir sollen die Zigaretten mitnehmen, und morgen bezahlen, sagt der Besitzer.

Gibts denn sowas überhaupt noch? Und das in der heutigen Zeit?

Kann echt nur uns passieren! Grazie per la sua fiducia!

Wir besuchen noch den wunderschönen Parco degli Asburgo, ein idealer Platz um zu spazieren und geniessen.

Wieder zurück im Zentrum genehmigen wir uns einen Gin Malfy und eine Pinsa. Plus als Zückerli ein Mignon- Mmmmmmmmh!!!

Wo’s morgen hingeht??

Sei gespannt- ich bins auch.

Kategorien: Trentino

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