Da wir unsere Ferien komplett umgestellt und das Wochenende gut überdacht Zuhause verbringend aufgetankt haben, gehts nun doch noch ins Wallis. Das Wetter ist recht stabil, der Sommer erreicht auch unsere Breitengrade. Wir suchen in der Region Visp eine Unterkunft. möchten von da aus die Gegend e bitz erkundigen…

Wir verschrecken ab den Übernachtungspreisen, ein schönes Hotel an passabler Lage mit eigenem Bad/Dusche würde uns fast für eine Woche in Italien/Frankreich/Deutschland reichen.

Da seid ihr schon jenseits von gut und bös. Es ist ja nicht so, dass es finanziell nicht reichen würde, und ich würde gerne auch entsprechend bezahlen, aber 250.- pro Nacht? Für ein Hotel gleich hinter den Geleisen? Mit Etagendusche?

He- Nei! Finden wir es nicht wert.

Meinem Liebsten kam dann die perfekte Idee:

Wir wollten schon seit Jahren mal ausprobieren wie es ist, in sogenannten Mobilehomes zu übernachten. Diese fest auf dem Campingplatz montierten «Wohnwagen» sehen wir auf unseren Camperreisen immer wieder mal, und staunen, wie viel Platz man da drin hat. Eigenes WC, eigene Dusche, eine Küche zum Kochen, und zwei bis drei Schlafzimmer.

Man kann mit dem Auto näbenheren parkieren, und hat den Luxus eines Appartements.

Irgendeinmal machen wir das.

Nur sind unsere Ferien meist von einem Ort zum anderen hüpfend, da ist ein fixes Mobilehome fehl am Platz.

Aber nun kommt die Stunde der Wahrheit – wir reservieren ein Mobilehome für drei Nächte in Raron. Wir sind da echt gespannt drauf.

Am Morgen ist früh Tagwache, denn ich möchte beizeiten beim ersten Zwischenziel sein. Da unsere Sachen noch im Auto sind, und wir nur noch Wäsche und Lebensmittel mitnehmen müssen, sind wir bald startklar.

Die Reise führt über die -uff- nicht gesperrte Axenstrasse, und als wir das «schönste Tal der Welt» bei Andermatt begondeln, tröpfelt es leicht, aber die Sonne drückt dermassen, dass wir direkt unter einem wunderschönen Regenbogen Richtung Realp fahren.

Auf der Passhöhe gehts dann zügig zum Belvedere runter, wir möchten nämmli endlich den Rhonegletscher besichtigen. Ziemlich pünktlich zur Öffnung stehen wir in diesem Souvenirladen, der um 1980 stehen geblieben ist. Sind eh unsicher, öb sich die je 9.- Eintritt lohnen, aber wir geben der Sache eine Chance.

Es ist noch ein ganzes Stück zu gehen, bis wir endlich am Gletscher stehen. Wir vermeinen uns zu erinnern, dass (damals war der Kiosk topmodern, smile) wir die Gletscherzunge noch über die Kuppe ragen gesehen hätten, und der weisse Fleck sogar von Gletsch aus zu sehen war.

Aber der Gletscher ist immer noch gewaltig, vorallem die Ausflussmenge erstaunt mich doch recht. Der Weg ist nicht allzugut beschriftet, aber den mit Vliesen abgedeckten Gletscherabschnitt finden wir dann doch.

Im Innern ist es einfach nur schön! Die etwa 100 Meter müssen jedes Jahr aufs neue aus dem Gletscher rausgehauen weden, die Gletscherschmelze fordert ihr Tribut. Also besser Anfang Sommer gucken gehen, im Herbst schmilzt der Eingang davon.

Im Innern dann die Faszination: Bläulich schimmert das Licht durch das Eis, und je nach dem wie die Sonne auf den Gletscher scheint, ändert sich Farbe und Helligkeit des in den Gletscher gehauenen Tunnel. Ein wunderbares Erlebnis, den Gletscher so nah zu spüren, die Luftbläschen im Eis zu betrachten, den enormen Aufwand des Arbeiters zu würdigen, der mit einer Eissäge quasi die ganze Saison hier drin arbeitet.

Der Rundgang dauerte gemütliche 1 1/2 Stunden, und wir sind echt begeistert von diesem Naturereignis!! Also das Geld ist gut investiert, ich fände sogar, dass sie mehr Unterstützung verdient hätten. Eine Familie alleine vermag das doch nicht ewig zu stemmen.

Falls du das nächste Mal über den Furka gondeln solltest- nimm dir die Zeit, den Rhonegletscher hautnah zu spüren. Wer weiss, wie lange wir diese Möglichkeit noch haben werden.

Absolut empfehlenswert!

Flugs sind wir in Gletsch unten, und statt gleich wieder sich die Kurven zum Grimsel raufzuschrauben, gehts für uns runter ins Goms. Vorbei an Ulrichen, die Militärunterkünfte, in welchem ich noch diente, sind abbruchreif…

Bald sind wir in Fiesch, und hier deponieren wir unseren treuen Hubi. Denn wir nehmen die neue 10er Gondelbahn zur Fiescheralp (sind alleine in der Gondel!) und dann die grosse Gondel rauf aufs Eggihorn.

Denn hier wartet ein weiteres Naturhighlight, welches ich meinem Liebsten endlich mal zeigen möchte:

Der Aletschgletscher!

Wenige (hu!) Schritte und wir stehen vor der fantastischen Kulisse des Aletschgletschers. Wir beide finden:

Das muss man einmal gesehen haben!

Das Wetter ist chli bedeckt und veränderlich, und es tröpfelt leicht.

Ouuuu!!!! Neiii!!

Wir finden Unterschlupf im Trockenen und warten mal ein Stündchen, denn der Regen ist nur von kurzer Dauer.

Oh! Da hat sich das Warten aber gelohnt! Blauer Himmel, Sonne und ein paar weisse Wolken. Wir föttelen wie wild, und der Gletscher zieht uns irgendwie magisch an.

Wie Gemsen turnen wir zwischen den Steinen und finden oben beim Turm den idealen Fotospot. Vom Eggihorn aus sieht man das charismatische Matterhorn, leider der Spitz verhüllt!

Wir erwarten das aber besser, gell? Möchten morgen nämmli nach Zermatt.

Hinunter gehts zügig mit der grossen Gondel, und uns beschleicht ein kleines Hüngerli. Im Self Service Restaurant hatts aber nur Salate, Kuchen und ein Salamisändwitsch.

Öb sie ächt ein Sändwitsch für uns machen könnte, frage ich die freundliche Bedienung.

Sälpferständli! Mit Käse? Ja!

Mit Schinken? Jaja!

Mit Gurken? Jajaja!

Wir bekommen zwei megafeine Faustbrote, welche wir auf der Terrasse mit Genuss verspeisen. Die Leute hier sind dermassen nett, wir mögen euch!

In Fiesch gehts dann auf einen Zwischenstopp nach Ernen. Dieses ballenbergige Dorf musste ich meinem Liebsten zeigen. Ich war (1985) mal in einem Klassenlager hier, jösses….

Zügig gehts danach Richtung Zeltplatz, wir bekommen unser Mobilehome, und beziehen es gleich umgehend.

Gut hats eine Klimaanlage, die Büchsen würden sonst unerträglich heiss.

Wir stellen das vor Jahren gekaufte Faltzelt auf, welches der Wind gleich wieder umweht. Müssen halt die Hagraffen her, wäre ja gelacht…

Wir geniessen das Glämping, und sind gespannt, was uns das Wallis noch zeigt.

Es war ein megaschöner Tag heute, ich bin etwas nachdenklich. Aber ich geniesse es extrem, einen so lieben, starken und helfenden Partner an meiner Seite zu haben!

Danke dir!

Kategorien: Schweiz

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