Bumm! Kein Witz: Wir wurden heute aus dem Schlaf gebombt, denn die Kanonen zringseltum böllern um fünf Uhr morgens den heutigen Feiertag, und den Beginn der Prozession an:

Heute ist Fronleichnam.

Dieser Feiertag wird hier schiinz recht streng zelebriert, für uns eher unbekannt.

Henu, sollen sie.

Der Tag beginnt wieder wunderschön, wir geniessen unser Zmorge. Heut gehts ins etwa eine Stunde entfernte Aigle- Hier haben wir eine uns bekannte Adresse, welche wir schon lange besuchen wollten:

Den Hugo Reitzel Shop. Wir lieben diese feinen Schweizer Gurken, und finden:

Da gibts n› Shop, also gehen wir doch dahin. In Aigle angekommen umrunden wir erst mal die Firma, bevor wir einen Platz auf dem Areal finden. Es schmeckt jetzt schon fein nach Essig, und wir freuen uns würkli-gürkli auf diesen Shop. Die Auswahl ist recht gross und die Dekoration ist sehr gut gemacht. Eigentlich finden wir alles hier, was wir auch im Detailhandel hätten aquirieren können, aber es ist trotzdem lässig, hier zu stöbern.

Kaufen drum kräftig Essiggurken, die schwer vermissten «Tante Anitas Gurken», Borettane in balsamico, und Kapernäpfel. Ein Ansähset für Cornichons (inkl. Glas)- Da drauf sind wir doch gespannt! Plus der Gurken-Lippenpomadestick.

Der musste einfach sein, hihi.

Wir haben noch einen räschten Zeit bis zu unserem online gefixten Termin von 14.15 Uhr (mehr davon folgt sogleich).

Und zwüschet den Rebbergen des Eidechsli-Weins strahlt uns ein stattliches Schloss entgegen- Da gehen wir doch nun hin.

Das Schloss öffnet erst gerade seine Pforten und wir können, dank dem Museumspass wieder ohne Bezahlung es besichtigen gehen. Lässig!

Das Schloss ist sehr schön und ganz passend zur Gegend als Weinmuseum eingerichtet.

Lustigerweise treffen wir hier mehrere Schulklassen mit Grundschülern, welche im Schloss auf einen Rätsel-Trail geschickt werden. Wir lernen das französische Wort füt Lehrerin –>Maitresse und kichern bitz ab dem Wort mit vielen Bedeutungen.

Öb es sinnvoll ist 10 Jährige in ein Weinmuseum zu schicken, lassen wir mal so stehen.

Der Rundgang ist sonst menschenleer, wir haben quasi das Schloss für uns. Geniessen den Ausblick über Rebberge, Hügel und enge Strassen. So richtig idyllisch. Im Hintergrund Autobahn, Öltanklager und so- aber das blenden wir nun gerne aus.

Wir bekommen nach der interessanten Besichtigung ein Hüngerli und möchten in eine Boulangerie im Dorf. Wir finden eine richtige Bäckerei wie zu unseren Kindeszeiten, es schmöckt fein nach Brot, und wir posten Brot, Sandwiches, Pastetlis und pain du chocolat.

Mmmm, fein! Da freuen wir uns aufs Zmittag.

Ein Schattenplätzli zu finden in dieser Gegend voller Rebberge ist schwierig, also entscheiden wir zum Zielort wenige Kilometer weg zu fahren, und dort am Picknick-Platz zu speisen. Unterwegs aquirieren wir quasi fliegend noch ein Kilo Chriesi für fünf Stutz. Mmmmm.

Wir sind an unserem Ziel, den Salzminen von Bex angekommen. Wir wollen schon seit Jahren diese Mine begüxeln, leider liegt sie für uns recht ungünstig am andern Ende der Schweiz. Aber nun sind wir hier, ich habe uns zwei Tickets für eine Führung ergattert, nicht dass wir enttäuscht abzotteln müssen.

Es war interessant, den Leuten zuzugucken, wie sie hier ankommen, sich ausbreiten und einander (wohl von der Hitze) ankeiffen.

Wir drehen eine Runde im grossen Shop, und holen unsere Tickets für den Zug. Ja, wir werden ein Stück in der Mine mit dem Grubenzug fahren, nur schon das ist recht faszinierend.

Wir werden mit einem Audiophon ausgestattet- sind immerhin in der französischsprachigen Schweiz, und mit uns sind doch an die 50 Personen jeden Alters, welche auch ein Ticket haben.

Henu.

Der Film am Anfang war gar auf lustig gemacht, aber die Zysterne, in der der Film lief, war noch interessant.

Aber bald ging es in den Zug und eigentlich hätte man das Gequetsche filmen sollen, denn der Zug ist für Mineure und nicht für beleibte Touristen.

Wir hatten das Glück, Aussenplätze zu kriegen, also in diese Sardinenbüx, das wär ganz übel gewesen…

Der Zug fährt sicher über zehn Minuten hinein in den Berg, ist ja Wahnsinn, was hier mühsam von Hand gewonnen wurde.

An der Endstation mussten wir fünf deutschsprachige Besucher uns von der Gruppe trennen, denn wir kriegen unsere Infos nicht von der Führerin, sondern vom Audioguide.

Was Anfangs chli schade tünkt, weisst sich aber bald als absoluter Gewinn heraus. Denn wir können die folgenden 40 Minuten und selber durch die Minen bewegen und uns die Infos vom Audioguide holen.

Das war würkli toll, denn einer Gruppe von fast 50 Leuten zu folgen, wenn jeder noch driigaaget und Kinder dabei sind-suboptimal.

Und dann noch auf französisch- Ouffa, mais non!

Wir geniessen es und lassen uns vom Dosenguide führen. Wir sehen die Geräte, welche hier gebraucht wurden, die verschiedenen Berufe, verschiedenste Lampen für ein halbwegs anständiges Licht. Es war sehr, sehr interessant.

Und da wir vorab dem französischsprechenden Pulk unterwegs sind, hatten wir die Mine quasi für uns.

Am Bahnhof gabs dann für jeden noch ein salziges Nidelzältli (Marketing- der Shop hat ja noch auf), und dann gings Gewürge im Zug wieder los. Ich war so froh, hatten wir vorne an der Aussenseite unseren Platz. Denn es ist auch für schlanke Personen recht eng.

Wieder draussen (es herrschen 35 Grad an der Sonne), probiert ein jeder so gut es geht einigermassen elegant aus dem Zug auszusteigen.

Klappt nie. Ist aber amüsant. Hihi.

Wir bekommen noch eine Degustation der verschiedenen Salze (wie gesagt, der Shop hat gerne offen) verabreicht, das Salzige macht so nebenbei auch noch Durst..

Tztztz, soo wass!

Aber die Besichtigung war sehr toll, lehrreich und unterhaltsam. Und ich habe heute entdeckt, dass die Schweiz auch ein Meer hat. Der salzige Geschmack auf der Zunge, die leicht salzige Kruste auf der Haut, trockene Augen.

Das Gefühl wie am Meer.

So guet.

Wer schon mal hier war, kann mir beipflichten. Allen anderen sei dieser Ort empfohlen.

Wir gönnen uns einen schönen letzten Abend vor unserem Mobilehome, denn morgen tuckern wir gemütlich nach Hause.

Kategorien: Schweiz

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