Huh! War das ein Riesenbett. Das war glaub breiter wie lang. Man konnte querewäg liegen, ohne einander in die Quere zu kommen. Ging dafür aber auch schnell verloren. Hihi.

Ein absolutes Highlight dieses Hotel, viel Charm und soooooooo ruhig. Die ganzen Ferien hatten wir immer sehr ruhige Zimmer, öb hindeusse in den Innenhof, oder zur Hauptstrasse hin. Das hat uns eigentlich noch erstaunt. Kein Halbwüchsiger, der seinen Automotor laut aufheulen liess, keine besoffene Bräutigamsparty, die fremdschämend vorbeijohlt. Einfach Ruhe. Sei es in Calais oder Cabourg, wir haben dieses Mal wirklich Glück.

Dies wird diese Nacht hier in Granville sicher die lauteste, sind wir auf einer Hafenmole domiziliert, mit Hunderten von Segelschiffen, und das Geklimpere der Masten im Wind… Spass, das stört uns keines Wegs, im Gegenteil, es tönt so nach Kuhglocken auf den Alpweiden.

Muuuh! Smile.

Wir haben ein Zimmer mit Meersicht, weil wir das Meer morgen verlassen werden um uns langsam auf den Heimweg zu machen.

Aber lass mich dir von unserem Tag um die Kap’s verzellen:

Da wir das Frühstück im Hotel nicht inkludierten, und gestern im Supermarché noch Brot und Croissant’s kauften, machen wir unser petit déjeuner heute selber. Fahren dafür aus dem hüpschen Dorf, zu einem unscheinbaren Leuchtturm. Da hats einen grossen Platz, die Sicht auf die Stadt, das Meer und andere Leuchttürme ist ungetrübt, und das Beste: Es windet nicht stark.

Also schnell ausgepackt die Stühle, den Tisch. Den Gaskocher und unseren Sürchler. Der Tisch ist -Opp!- gedeckt mit Baguette, Croissants, Käse, Wurst, Anke, Konfi. Sogar Joghurts und Orangensaft hats auf der reich gedeckten Tafel.

Herz-Was willst du mehr? Wir geniessen unser Zmorgen am Meer um so mehr, es ist perfekt!

Danach gehts nochli auf Muschelsuche, indies tut das Wetter zwar unbeständig, aber wir sehen blauen Himmel. Manchmal.

Weiter geht unsere Reise, Möchten noch einen grossen Leuchtturm begüxeln. Leider ist die Route barrée, bis heute Nachmittag. Wir versuchen den Turm über eine andere Seite zu erreichen, aber da er an einem Kap steht, impossible.

Barfleur, das nächste Hafenstädchen ist recht hüpsch, und ist auch unter einer der schönsten Orte Frankreich’s aufgelistet.

Hauptsache, auf einer Liste, öb «ville fleurie» oder «jumellé avec». Bei irgendeiner Rangliste ist jedes Kaff in Frankreich dabei.

Wobei ich echt sagen muss: Französische Städte und Dörfer sind sehr adrett und sauber!

An vielen Orten sind diese Niederflurcontainer verbaut, und ihre Déchetterien sind topmodern. Und jedes Dorf hat wenigstens hüpsch bedruckte Glas-oder Kartoncontainer, wo man 24/24h, 7/7 Tage entsorgen kann.

Also hier können wir echt noch was dazulernen.

Einzig Touristenorte sind mängisch chli schäbig, riechen teilweise nach Urin, und Hundegaggel liegen auf den Trottoirs. Aber dafür können die Franzosen ja nichts.

Nein, ich muss echt sagen, gruusige, wüste Orte haben wir keine gesehen, irgendwo hängt immer ein Topf Granium, und die Gärten sind also sehr gepflegt. Nicht mal die Häfen ( und das ist ja der Inbegriff von «Wä!», «Igitt!» und «eeekerlig!») sind dreckig. Kann sein, dass man manchmal den Fisch riecht, den am Morgen hier frisch verkauft wurde, aber ey- Das sind Peanuts.

Gemütlich tuckern wir weiter, das Wetter wird wunderbarstens, und stechen immer wieder mal zur Plage, um ein Auge von der Schönheit und Diversität des Meeres und des Strandes zu bekommen.

In Cherbourg sind wir dann -zägg- in der Stadt, und stehen etwas in der Kolonne, weil die Hauptstrasse grad aufgerissen wird. Das gibt uns die Möglichkeit, den riesen Hafen (inkl. «Time-to-say-goodbye- Kutter) zu bestaunen, die vielen Schulen und den Marinestützpunkt.

Das hier die Titanic (1912) vier Tage vor ihrem Untergang noch viele illustre Gäste vom Festland Europas mitnahm, ist meist kaum bekannt.

Uns ist die Stadt zu wuselig, möchten zum nordwestlichsten Punkt der Normandie, zum Phare de Goury. Hierhin gibts eine gut beschriftete Kapstrasse, mit einigen Rastplätzen und Aussichtsplattformen. Ideal für uns. Zumal die Strasse nun wirklich dem Küstenverlauf folgt.

Das Wetter ist gut und wir kommen nach einer wunderschönen Fahrt beim Turm an. Er ist trockenen Fusses nicht erreichbar (siehe Bild), aber imposant allemal.

Auf dem Weg zur Westküste der Normandie sehen wir ein riesiges, eingekerkertes Fabrikgelände. Der erste Zaun ist mit Stacheldraht (oder sind es Rasierklingen?!?) der Zweite ist über drei Meter hoch. Und dazwischen, sehr gut sichtbar, verläuft ein Stromzaun.

Wir rätseln, was das ächt sein könnte, denn von hier an geht eine gut ausgebaute Autostrasse ins Innland. Stromleitungen sehen wir keine, Atommeiler auch nicht.

Hmm…

Das Recherchieren im WWW hilft, es ist eines der weltgrössten Zwischenlager für Atommüll. Aah, jetzt wird mir klar, wieso das Gelände besser als ein reguläres Gefängnis gesichert ist. Und überall Plakate gegen ein weiteres Wasserbecken für das Unternehmen stehen.

Hier ist aber was am brodeln. Hoffen wir nur, dass nie was passieren kann hier, wir wären schneller als bei Tchernobyl betroffen.

Nun beginnt es leider zu regnen, und wir können unsere HoponHopoff-Strategie mit Strand und Strasse nicht nachkommen. Fahren etwas mit dem Gewitter mit- hoffen der Regen lässt chli nach.

Wir machen in Granville einen Halt, scheint noch ein hüpsches Städtchen zu sein.

Machen den Promenade du Roc oberhalb des Städtchens, und beschliessen, hier zu übernachten. Ein guter Entscheid, denn es ist ein recht hüpsches Städtchen.

Das Hotel ist schnell bezogen, wir begutachten die Stadt. Recht quirlig und lebendig, die Schaufenster gut dekoriert.

Gehen noch kurz shoppen, das heisst ein schigger Vaporisatör (aus Cherbourg) mit Instruktion gehört nun zu uns. Smile.

Zum Znacht gabs Cidre doux (rosé), einen grünen Salat, für mich ein steak haché mit Pommes, für meinen Allerbesten eine Galette mit Käse und Zwiebeln.

Und der Himmel ist wieder klar.

Kategorien: Normandie

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