Wir konnten durch eine liebe Arbeitskollegin zwei ganz tolle Sachen «erben», die bei der Hausräumung entsorgt werden, das die beiden durch einen Glücksfall übernehmen konnten. Ein Regal und einen Stuhl sind uns beim Fotos angucken ins Auge gefallen, die hätten wir schono schampar gerne.

Die ganze Mannschaft rümpfte die Nase, was willst du bloss mit dem alten Schrott? Ich aber habe den Wert (nicht den monetären, überhaupt nicht) und die massive Verarbeitung der Möbelstücke gesehen, eine neue Bepolsterung, neue Tablare, und schon wieder sieht der «alte Kram» doch wieder tipptopp aus. Und da uns der Stil der 60er/70er Jahre eh gut gefällt, wieso sollte man diesen Teilen nicht nochmals die Chance geben, aufgehüpscht noch eine unbestimmte Zeitperiode bei uns zum Einsatz zu kommen, statt jetzt schon auf der Altstoffmulde auf die Vernichtung zu warten?

NEIIN!

Der Stuhl (wir vermuten, das waren ursprünglich mal mehrere Essstühle), besteht aus einem eckigen Chromstahlgestell, die hölzerne Sitzfläche ist mit Schaumstoff und gröislichem Stoff bespannt. Der kriegt von uns einen neuen Bezug, mal gucken, öb der maritime Stoff mit Korallen passt. Die Chromstahlteile werden mit Autopolitur wieder aufgeglänzt, schon jetzt ist das Stück ein Prachtstück (Abgesehen vom Stoff, hust, hust). An den Stuhlbeinen sind Kunststoffstopfen, die sind durchs jahrelange Schieben des Stuhls verbraucht und müssen auch ersetzt werden.

Sollte jedoch kein Problem sein.

Das Regal jedoch wird uns noch länger beschäftigen und mehr Kopfzerbrechen bereiten. Es ist ein klassisches Klemmregal, die schwarzen Metallstützen werden zwischen Boden und Decke eingeklemmt, die Tablare auf einer Halterung auf gewünschter Höhe an den Stützen eingehängt und festgeschraubt.

Eine total gäbige Sache, und mein Liebster ist schon lange auf der Suche nach so einem Regal.

OOOOH!

Die Übergabe der Gegenstände findet auf dem Parkplatz unseres noch gemeinsamen Arbeitgebers statt, so, dass diese zwei guten Stücke vom zürcherischen Turbental problemlos zu uns nach Hause in die Zentralschweiz transferiert werden können. Bereits beim Einladen wurde ich informiert, dass da ein Füsschen beim Regal fehle. Nicht so schlimm, denke ich.

Wir nehmen zuhause auch das Regal unter die Lupe, auch ein Wertobjekt (auch nicht monetär), wir haben recht Freude daran! Die originalen Tablare, warscheinlich Echtholz mit rötlicher Palisanderfurnierung sind nicht mehr vorhanden, dafür zwölf Spanplatten in Holzoptik, hell furniert.

Hmm- Das passt uns nicht so. Hätten gerne das typische rötliche Palisanderholz wieder. Wie es in dieser Zeit Mode war. Und von den Massen her ist das für uns auch nicht so das Richtige. Und äbe das fehlende Füsschen…

NEIIN!

Ich schicke meine liebe Kollegin nochmals auf die Suche nach dem Füsschen, denn es wäre schon noch toll, dieses zu haben, und es ist ihnen sicher irgendwo vom Transport aus dem Haus ins Auto verloren gegangen. Denn ohne dieses Teil ist der ganze Aufwand umesuscht.

Und da wäre noch die elementarste Frage: Wo stellen wir den Stuhl hin, wo das Regal auf? Denn wir haben wiedereinmal zugegriffen, bevor wir wissen wohin damit.

Wer unsere Wohnung kennt, weiss:

Keine einfache Sache.

Wer uns kennt, weiss:

Es gibt immer einen Platz.

DOCH!

Der Stuhl bekommt seinen neuen Einsatzbereich im Atelier an der Stickmaschine (wenn er denn neu bezogen ist).

Und auch das Regal findet glaub seinen richtigen Platz, das Möbel welches jetzt dasteht, rollen wir woanders hin oder bringens ins Brocki (eh nicht…).

Ich war vergangene Woche in jedem erdenklichen Eisenwaren- und Handwerksladen, um da die Kunststoffstopfen und das Regalfüsschen zu zeigen, aber es konnte mir keiner das passende zeigen oder besorgen.

NEIIN!

Die Stopfen, die finden wir, müssen halt in Deutschland bestellen, aber da habe ich nicht so Bedenken.

Beim Füsschen- ein 10cm langer und 1 cm dicker Dorn mit einem runden Metallplättli und Gummi dran- sollte doch eigentlich nicht so schwer zu beschaffen sein, ist ja ein einfaches Teil, oder?

OOOOH!

Wieder von Handwerksmarkt zu Handwerksmarkt und keiner hatte nur annähernd das Gewünschte.

Gleichzeitig läuft im Internet eine Auktion, genau das gleiche Gestell, aber mit zwei arg zerkratzten Stangen, und ein Füsschen fehlt anscheinend hier auch. Und hat keine Tablare. Wär trotzdem ideal für uns, wir bröichten doch nur das Füsschen… Mal schauen, ob wir da zuschlagen (…aber nicht für jeden Preis).

Sonst gucken wir dann halt wieder weiter.

Nochmals ein Aufruf an die Kollegin, öb sie ächt nicht…. Leider keine positive Antwort.

NEIIN!

So steuern wir nun unseren Lieblingsheimwerkerbaumarkt an, vielleicht hat der ja was?

Da wir grad auch eine neue Regenduschbrause brauchen, und unsere «Schweizer» Baumärkte echt nur Schrott am Lager oder online verfügen, kommt der Ausflug nach Affoltern am Albis grad richtig.

Grad im vorneweg: Stuhlstopfen (sorry, die heissen so…) haben die echt eine Riesenauswahl, und auch Regalfüsse gäbe es (der Sockel ist aus schwarzem Plastik/ aber so für in der Not…). Der hat echt eine riesengrosse Auswahl, yippeeye!

Ist und bleibt halt mein Riesen- Lieblingsbaumarkt!!

OOOOH!

Wenn wir schon in dieser riesigen Halle rumstöfern, könnte man ja gleich die Tablare angucken gehen. Die Alten sind bereits zum Ersteigern inseriert, also nix wie los.

Fertige Regalbretter gibts nicht in unserem gewünschten Mass (es sollte schon 25mm tief sein), und auch die Farbe, da hätten wir doch gerne was in Richtung Palisander, und nicht weiss/schwarz oder grau.

Spanplatten, furniert in Kastanienbaumbraunoptik- hmm-und die Seiten dann abkleben mit einem Deckband? Na klar, auch eine gute Idee! Leider gibts das Band nicht in der richtigen Farbe…

NEIIN!

Wir entscheiden uns schlussamänd für ein massives Fichtenholztablar. Ein Echtholzbrett, auf die Wunschmasse 70 x 25 cm zugeschnitten, 12 Stück hätten wir davon gerne. Macht der Mitarbeiter grad sofort, 90 Minuten später sei es abholbereit.

OOOOH!

Wir holen uns noch Lackierfarbe in Mahagoni, denn wir bepinseln die Regale noch mit dem leicht rötlichen Farbton, um möglichst realitatsnah an unser gewünschtes Palisander zu kommen.

DOCH!

Dann gleich noch ein paar Warmweiss-LED Glühbirnen für den Kronleuchter gekauft- ist so ein fixfertiger Schitt, kriegt man die gute alte wärmende Glühbirne nümm.

LED ist einfach kalt, egal wie warm.

OOOOH!

Wir streunen weiter durch die unendlichen Gassen des Baumarktes, möchten noch sehen, öbs Teppiche fürs Outdoor hat. Meine bessere Hälfte möchte (oder amänd ich?- Das wissen wir nüm so gnau) chli den Balkon aufpeppen, mal güxeln, was es hier gibt.

Ich bin da ganz begeistert von einem Teppich, voll synthetisch und saubillig (keine 30.-), in einer neckischen Farbe- Das wär noch was oder?

NEIN!

Ich brauche extrem viel Überzeugungskraft bis wir den Teppich (ja den vom Titelbild) auf dem Wagen haben.

DOCH!

Nun noch schnell das zurechtgeschnittene Holz abgeholt, wird uns um die 160.- kosten, und ab nach Hause.

Daheim bringen wir die akquirierte Ware nach oben, und putzen den Balkon noch etwas gründlicher raus.

Der Teppich passt hervorragend- und wird gleich mit einem Raclette eingeweiht.

Ich hoffe inständig, dass wir das fehlende Füsschen noch organisieren können, am liebsten das Original…

OOOOH!

Der Diskurs Neiin!-Doch!-Ooooh! Ist aus der Filmperle «Hasch mich, ich bin der Mörder» aus dem Jahre 1971 mit Louis de Funès.

Absolut sehenswert!

Ooooh! Neiin! Doch!

Kategorien: Zuhause

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