Eigentlich liebe ich diese Zeit abends, es wird langsam dunkel, aus den Fenstern der Häuser leuchtet es in die Dunkelheit und zeigen mir, dass hier zringseltum jemand wohnt. Ein wirklich beruhigendes Gefühl, nicht ganz alleine zu sein. Wäre das Dorf, in dem wir zuhause sind, stockdunkel und keine Lichtquelle rundume zu sehen, ich glaube das wäre schlimm für mich, ich bekäme gröbere Angstzustände.

Wer macht schon einen Lichterweg ohne Lichter? (Äähm- Meine Wohngemeinde- Aber das ist eine ganz andere -mich deucht überaus peinliche- Geschichte.)

Auch wenn wir wunderschön hoch über den Wolken zuhause sind, möchte ich hier niemals alleine sein. Mich beruhigt es, wenn über mir mal ein Gegenstand auf den Boden fällt, oder unten in der Wohnung die Türe geschletzt wird. Das heisst für mich, ich bin nicht alleine, rund um mich sind liebe Leute, zu denen ich im Notfall gehen könnte. Fühle mich so aufgehoben und zuhause.

Dies beruhigt mich.

Wobei ich mich korrigieren muss, denn seit gut einer Woche ist über uns keiner mehr, der Nachbar ist 77-jährig gestorben. Er ist schon seit dem Rohbau des Hochhauses im Jahr 1974 hier wohnhaft, und hat uns mal gesagt, dass er solange hier bleiben möchte, wies gesundheitlich geht. Dieser Wunsch ist ihm nun erfüllt worden, auch wenn er immer wieder zur Kur fahren musste, und darum wochenweise abwesend war. Wir hatten es gut mit ihm, und die Begegnungen waren immer herzlich. So hinterlässt er bei mir -auch wenn nur ein sporadisch gesehener lieber Mensch- eine einerseits schmerzliche Lücke, anderseits bin ich zufrieden, denn ich weiss, dass es ihm nun gut geht.

So Ereignisse geben einem wieder mal die nötige Weile, sich zu erden, mal tüüf durchzuschnuufen, und sich an das Geschehene zu erinnern.

Mich überwältigt jetzt der Wunsch, auf mein vergangenes Jahr retour zu blicken:

Bei mir fing das Jahr mit der Ausheilephase meiner turbulenten Gallenstein-OP-Triologie an, und mein erstes Buch (!!!) sollte doch auch noch erscheinen.

Tiefe traurige Gefühle riefen im Januar innerhalb zwei Wochen die zwei Todesfälle in meiner nahesten Familie aus. Es war eine unfassbar dunkle, schmerzvolle und hilfesuchende Zeit, teilweise habe ich um Luft regelrecht gerungen.

Danach gings um die Neuorganisation der Familie, an zwei Orten auf verschiedenste Ebenen dazusein, das muss ich erst noch lernen.

Trotz dem emotionalen denkbar schlechten Jahresstart gabs doch durchaus auch Wunderschönes.

Zum Beispiel im April wars dann endlich soweit: Ein Besuch im wunderschönen Fricktal bei ganz lieben Leuten, konnte eine Abmachung endlich eingelöst werden. Es war ein mega schöner und lehrreicher Tag auf dem Bauernhof.

Im heissen Juni gings dann in die Ferien ins unbekannte Trentino, den Spuren der Ahnen nach. Zwei wunderschöne Wochen mit vielen wunderschönen Erlebnissen bereichern uns und tun auch richtig gut.

Meinen traditionellen Ausflug an meinem Geburtstag ging dieses Mal in den Meriangarten in Basel. Zu dritt staunen wir, dass es in der Schweiz so was Schönes und Gepflegtes gibt.

Im Herbst dann die seit Jahren verschobene Reise in die Normandie (Erst kam meine Nierenstein-Odyssee, dann auch noch Corona dazwischen), war auch dies ein Wunsch, der endlich realisiert werden konnte. Wir es jedoch mit keiner Sekunde bereuen, sogar bis nach Calais (wow!) gefahren zu sein, oder unseren Hubi vor das goldene Tor von Versailles parkiert zu haben (wow!).

Meinem Liebsten wurde durch seine Vorgesetzte die Lust auf seine Arbeitsstelle nach 18 Jahren vollends vergällt- Und es eskalierte mit der eingereichten Kündigung. Hier wird im neuen Jahr sich anders ausgerichtet.

So Chindsgi hatt er echt nicht verdient.

Vor uns nun liegt unsere Lieblingszeit, die Adventszeit. Das Glitzern und Einkuscheln zuhause ist für uns immer sehr speziell, wir geniessen diese ruhigere Zeit sehr für uns und fühlen uns mitten unserer Dekoration sehr wohl.

Wir tun uns noch zusätzlich was Gutes, und gehen bald für ein paar wenige Tage nach Paris und lassen uns «unter dem Eiffelturm» in diverse Weihnachtsmärkte fallen. Haben günstige Angebote für Zug und Hotel gekriegt -Und ein kleiner Traum für uns wird endlich auch greifbar.

So heute nun an dieser Stelle gestanden und reflektiert, ist das Jahr 2022 extrem schnell vorbeigezogen und neue Pläne fürs 2023 schwirren bereits wage im Hinterkopf herum.

Was uns unsere Zukunft wohl bringen mag? Ist es überhaupt sinnvoll, sich längerfristig Pläne zu machen? Müssen wir nicht immer mehr auf kurze Phasen umgewöhnen? Das aktuelle Geschehen wie Corona (ist das nun vorbei oder nicht?) der Krieg in der Ukraine und die Panikmache um zuwenig Strom, zeigt uns halt schon, dass wir länger wie mehr nur noch in kurzen Abständen unser Leben (wenn überhaupt) planen können.

Das kann aber auch durchaus reizvoll sein.

Ich für meinen Teil freue mich nun rüüdig auf die kommende Advendszeit, den Trip nach Paris, und bin rächt neugierig aufs 2023.

Schon mal hier wünsche ich dir eine wunderschöne Adventszeit, lass warmes Lichter in deine Seele leuchten, nimm dir Zeit für deine Liebsten, und tu auch Andern mal was Gutes.

Kategorien: Persönliches

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