Heieiei, ist diese Stadt schön! Hätt› ich echt nicht gedacht. Nach einer etwas frischen Nacht und einer belebenden Dusche gabs ein Frühstück, wau. Wer Italien kennt, weiss, dass es frühstücksweise hier meist nur Panettone und Cappuccino gibt. Ich erinner mich, als Kind auf dem Lido di Venezia (Bitte diese Notiz behalten) nichts anderes zum Zmorge gekriegt zu haben. Nicht so hier: Früchte, Brot, Süsses, Salziges, Yoghurt, Fruchtsäfte. Alles, was das Herz begehrt. Und Kaffee. Nicht den gruusigen aus der Glaskanne von der Warmhalteplatte (der heisst offiziell caffé americano) sondern einen feinen Espresso aus der Kolbenmaschine. Meist versteckt, aber wenn man das Personal fragt, machen sie noch so gerne Espresso/ Cappuccino/ Caffé macchiato. Nur fragen. Für die, die Kaffee lieben.

Wenn wir schon beim Essen sind, ein Rückblick zum vorherigen Abend. Eigentlich hatten wir mehr Glust wie Hunger, und sind in das Geschäft gestolpert. Es gab ein Plättchen mit regionalen Spezialitäten, Mortadella und Formaggio. Dazu ein feiner Gewürztraminer. Es war göttlich. Absolut lohnend. Vorallem draussen in der Gasse.

Nach dem grosszügigen Frühstück geben wir unser Zimmer frei und zotteln ab Richtung Basilica San Petronio. Es ist die fünftgrösste Kirche der Welt, dementsprechend klein fühlen wir uns darin. Speziell an ihr finde ich die Sonnenuhr, welche mittags einen Strahl auf den Boden wirft. A propos- Nun schnell wieder raus, denn es scheint wunderschön die Sonne, und wärmt uns unsere Körper und Seele auf. Die Einkaufsmeile rauf, die Einkaufsmeile retour- HALT!! Ein Flomi! Geil. Wir haben da was erstanden, die Händlerin versicherte uns, dass das Glas an den Lampen wirklich Muranoglas sei. Nun denn, es war die Ausgabe wert, und uns gefällts.

Hier in Bologna fällt uns auf, dass viele mit dem Velo unterwegs sind. Und das in einer italienischen Stadt. Sowasaberauch. Auch ists im Zentrum relativ ruhig. Richtig angenehm. Und die unendlich vielen wunderschönen Arkaden. Herrlich!

Chli schweren Herzens nehmen wir Abschied von dieser wunderbaren Stadt. Sicher eine der Orte, welche wir gerne wieder einmal besuchen möchten.

Denn es geht weiter, weiter an unser nächstes Ziel.

Venezia!

E bitz gspunne, aber genau richtig. Denn wer mag schon in den Gassen wie die Stiere durch Pamplona getrieben werden, nicht schlendern zu können, weil zuviele Massen in den Gassen. Vor lauter Leute den Markusplatz nicht sehen können… Äbe, gäll. Drum sind wir genau jetzt genau hier. Geplant war, dass wir (jetzt die Notiz wider fürenchraamen) auf dem Lido di Venezia übernachten. Da dies auch eine Insel ist, müssen wir mit der Fähre (Mama!!) hin.

So stehen wir nach zügiger Fahrt an der Schranke zur Fähre, das Boot wartet. Der Dialog zwischen der Kassiererin und mir lief grobmässig so (naturalmente in italienisch):

La Signora: Guten Tag, wie kann ich helfen?

Ich: (denkend, Spassvogel, ich steh an der Schranke auf die Fähre welche nur zum Lido fährt, was will ich wohl, hm?) Wir möchten zum Lido.

Signora: Warum denn?

Ich: Äh, wie bitte?

Signora: Haben Sie da ein Hotel gebucht?

Ich: Nein, aber wir werden eines buchen, wenn wir drüben sind.

Signora: Warum wollt ihr denn ins Lido?

Ich: (Hä?! Was jetzt? Ist da die versteckte Kamera??) Ääh, ja also, wir würden da gerne übernachten.

Signora: Ihr wollt doch sicher Venedig anschauen gehen?

Ich: Ja.

Signora: Vom Lido aus?

Ich: Ja.(Ja-haa!!)

Signora: Das Lido ist eine Insel.

Ich: (ach nee!) Ja, ich weiss.

Signora: Warum wollt ihr denn ins Lido?

Ich: (irgendwie sprachlos) ….

Signora: Also ich an eurer Stelle würde mir die 80 Euro (welche die Fahrt mit allem kostet) sparen und am Festland ein Hotel suchen. Da gibt es Busse, die fahren bis Mitternacht nach Venedig. Also wenn ihr mich so fragt…

Ich: Hmmm, okee. Stimmt. Danke für den Tip. Schönen Tag noch. Ciao.

Signora: Ciao.

Hmm, das wird demfall nix mit Schiffahren, dabei haben wir zuhause sowas von davon geblufft. Aber wenn sie uns kein Billet andrehen will- und dafür sind wir ihr dankbar- Kehren wir um und suchen uns eine Unterkunft in den Häuserslums von Marghera. Gruusig übel, die Stadt. Und dennoch finden wir ein herziges Hotel, mit Parkplatz. Das Zimmer ist sauber und geräumig, hier bleiben wir mal. Nach dem Auspacken den Bus gepackt, und zäck, sind wir wieder in Venedig. Uns gelüstet eine Bootsfahrt zur Rialto Brücke, na dann tun wir das. Bereits am Eindunkeln zeigt uns die faszinierende Stadt ein warmes, einladendes Gesicht. Die Stimmung ist herrlich, Leute hat’s nicht alle Welt, so dass wir gut flanieren können, und so plötzlich auf dem Markusplatz stehen. Diese Grandezza, diese Eleganz- auch Abends mag sie uns völlig zu faszinieren. Wir schlendern an der Lagune entlang, staunen ab so grosser Architektur, beginöfflen Touristen, und werden im Restaurant freundlichst umsorgt (endlich einer der italienisch spricht- sagt sich wohl der cameriere). Wir fühlen uns wohl. Absolut.

Der Retourweg war halt klassisch für Venedig: Direttissima? Gibts nicht. Bist erst willkommen, wenn du dich verläufst. Na dann halt….

Als Abschluss im Bahnhof ein Arancido– mmmmmmmmmmmh!

Morgen sind wir nomol da. Wetter hat er nicht so gut, aber wir sind trotzdem da.

Kategorien: Padania

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