Heute gibts wieder mal ein besonderes Schmankerl. Und zwar ein ganz schigges Schloss. Es ist ein bisschen weiter weg vom heutigen Standort, wir müssen fast zwei Stunden fahren, und sind kurz vor Nancy. Hier finden wir einen absoluten Geheimtipp, und hoffen, er bleibt es auch noch ein Weilchen. Das Schloss ist in privatem Besitz und wird teilweise immer noch von ihnen bewohnt. Im 2021 öffneten sie einen Teil des Schlosses für die Öffentlichkeit. Und eine Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall.

Wir werden freundlich empfangen, und uns wird mitgeteilt, dass wir das Schloss nur mit Führung besichtigen können.

Och nöö!

Aber die nächste Besichtigung in 20 Minuten starten würde.

Toll! Das ist doch gut!

Wir schlendern auf dem Innenhof und besuchen die Schlosskapelle und die Toiletten. Passt.

Es kommt noch eine Gruppe von zehn Besuchern dazu.

Och nöö!

Aber so können wir uns chli hinter der Gruppe verstecken, und das angucken, was wir wollen. Und nicht das, was die Führung langweiliges zeigt.

Toll! Das ist doch gut!

Das wird eh ganz interessant, denn es ist eine Gruppe mit Leuten mit Down-Syndrom. Mal sehen wie gut die Führung darauf eingeht.

Wir werden durch einige Räume, wunderschön eingerichtet geführt, es hören alle gebannt zu, was die Führerin so verzellt.

Mir ging sie recht auf die Nerven, denn das melodiöse Auf und Ab der Stimme war zum zuhören äusserst anstrengend. Und dann das Jahreszahlruntergeleihere…

Mal sehen, wie lange das die Gruppe auch mitmacht.

Die gezeigten Räumlichkeiten sind wunderschön, teils Möbel noch mit Originalstoffbezug und man merkt, dass hier noch gewohnt wird. Man schmeckt, dass das Feuer im Kamin ab und zu brennt. Dadurch wirkt das Schloss lebendig, und nicht zu Tode renoviert.

Mittlerweile sind wir im oberen Stockwerk, Ludovic fragt bei jedem erspähten Teil „C‘est vieux ça?“ -Ist das Ding alt. Wir amüsierten uns köstlich.

Nein, wir lachen ganz nicht über die muntere Gruppe mit Beeinträchtigungen, sondern eher, wie die Führerin langsam ins Schwimmen geriet.

Sie ist sichtlich erleichtert, als sie uns nach gut einer Stunde durch die Gartentür in den Park entlassen kann. Schnell war sie wieder weg, und liess uns im Park alleine.

Der Park ist recht gross und ein Wäldchen aus Obstbäumen schliesst unmittelbar an den Park an. Das Schloss ist zringseltum mit Wasser umgeben, auf einem Kamin nisten die Störche.

Eine Eigenheit habe ich vom Schoss noch mitgenommen. Das Schloss ist symbolisch auf den Jahresverlauf ausgerichtet:

Es gibt 365 Fenster

52 Kamine

12 Türme und

vier Brücken (für die Jahreszeiten) die über den Burggraben führen.

Darauf muss man auch erst kommen…

Also das Schloss Haroué ist echt einen Abstecher wert.

Mal sehen, wie lange es noch als Geheimtipp gilt…

Wir sind nicht ganz ohne Hintergedanken hier rauf gejettet, denn nur etwa eine Stunde südlich liegt die uns wohlbekannte Glaserei La Rochère. Schon etliche Male waren wir hier im Juhee draussen, um in der ältesten Glasmanufaktur Frankreich‘s (gegründet 1475) uns mit hüpschen Gläser einzudecken. Finden auch heute wieder drei Kartons wunderschöner Trinkgläser, wie können wir da auch widerstehen. Danach gings in die Glasbläserei, und wir schauen den vier Arbeitern gebannt zu, wie sie aus einem harten, trüben Glasstab eine echt schöne Vase zaubern.

…Und wir holten nochmals einen Karton voll Gläser im Shop. Hihi.

Die Übernachtung in Luxeuil-les-Bains war erstmal sicher zweckmässig, denn nach Vesoul würde es doch nochmals eine weitere Autostunde gehen zu fahren. Da rasten wir lieber vorher.

Andererseits ist es ein wunderschönes Städtchen dessen mittelalterliche Kern und voll zu begeistern wusste, man es ihm aber auch ansah, dass die Zeiten grosser Thermalbäder hier echt passé waren.

In Führern und Poliglotten findet man sehr wenig von hier.

Uns egal-

Uns gefällts hier!

Es ist sehr ruhig hier!

Kategorien: Franche-Comté

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