Also hier müssen wir neidlos zugeben: Das haben wir echt nicht gekannt.
Jetzt bin ich (grad seit heute) doch schon 49 Jahre auf dieser Welt, bin sogar in dieser beschaulichen Stadt auf die Welt gekommen, und gerne hier auch mal abseits der Trampelpfade Metalli/Neustadtpassage/Bundesplatz unterwegs. Nicht auch zuletzt dank der jährlich stattfindenden Denkmaltage im September, wo man Gebäude betritt, welche man normalerweise nicht besichtigen kann. Hierzu gibt es einige Beiträge auf diesem Blog.

Ich bin gerne in Zug, mir gefällt die überschaubare Grösse der Stadt. Das würkli hüpsche Altstädtchen bis hoch zum Michel, und man ist schnell von einem Ort zum andern. Die Lage am See und der weltschönste Sonnenuntergang tun auch noch das Seine dazu. Hier gibt es viele Plätze, wo man sich wohlfühlen kann.
Ich bin aber auch gerne chli neugierig, und wenn ich dann wieder mal was sehe, wie einen Stadtrundgang oder es ein neues App zum Entdecken der Stadt gibt, bin ich gerne vorne mit dabei. Ich darf von mir behaupten, dass ich relativ viel von der Stadt weiss, einerseits sicher durch meine Stadtzuger Vorfahren, anderseits durch angeeignetes Wissen durch Neugier. So dass ich auch ohne weiteres eine unterhaltsame private Stadtführung veranstalten könnte.
Wenn man mich denn fragen würde… Smile.
Ansonsten fütter ich ja hier meinen Blog, und nimm dich vom Sofa mit auf die Reise.

Auch ganz schön bequem, hm?

Ich bin ja vor kurzem mit Mama auf dem Audio Trail «Hexenjagd im Urserntal» gewesen, das hat uns beiden extrem gut gefallen. Diese App mit verschiedenen Trails gibt es mittlerweile überall mit tollen, interessanten Touren.
So entdecken wir auch einige Touren in Zug, welche über das App hier angeboten wird. An einem warmen Tag beschliessen wir spontan, einen Nachmittag in der Stadt zu verbringen und eine der Trails zu machen.
Wir möchten den «Neuen Zuger Trail, Kunst und Architektur im industriellen Raum Zug» absolvieren. Ein etwas langatmiger Titel, aber er verspricht glaub viel Interessantes, Neues, Unbekanntes.
Let’s go!!
Starten tut die Runde im Bahnhof Zug, wir werden via App gebeten in den 2. 3. oder 4. Stock zu gehen, uns fallen die teils grossen Wollmäuse ins Blickfeld, wer putzt denn hier (oder äben nicht?)
Ganz interessante Fakten zum Bahnhof und zur Lichtinstallation werden uns via Smartphone unterbreitet, sehr unterhaltsam und lehrreich.
Bereits die erste Frage bringt uns chli ins Schwitzen, mit einem Restart umgehen wir den Fauxpas mehr oder weniger elegant, und lösen die Frage im zweiten Anlauf souverän.
Der zweite Posten führt uns ins Freie, auf den etwas schebsen Kehrplatz vor dem Bahnhof. Wiederum werden wir über ein Kunstwerk informiert, und eine Prise Humor ist auch dabei.
Der nächste Halt ist beim «Kaffee Speck», wo Efeu (?)? leider die hohen Mauern und das darunter liegende Kunstwerk etwas verdeckt. Wie ich gemäss Nachforschungen rausfinde, könnten auch die Malereien im Innern des Gefängnisses auf Anfrage angeguckt werden.
Das wäre mal eine Mutprobe, hm?
Die Architektur der Justizvollzugsanstalt wird noch kurz beleuchtet, ich wage mal zu bezweifeln, dass viele überhaupt wissen, dass es hier zmitzt in der Stadt noch ein Gefängnis gibt.
Weiter geht’s zu den blauen Pflanzkübeln, welche wild geordnet um das Verwaltungsgebäude stehen. Auch hier ein ganz, ganz interessanter Einblick. 1000-mal schon dran vorbeigelaufen, aber nie richtig betrachtet. Hier gilt es einen QR-Code zu finden und zu scannen.
Toll, wie da interaktiv gearbeitet werden kann.
Auch die rote Skulptur zwischen den Gebäuden wird beleuchtet und eine (fragliche?) Interpretation dazu abgegeben.
Unter der (Spoileralarm!) 200-jährigen Eiche rasten wir im Schatten und lassen uns zur Grafenau bitz Lehrreiches erzählen. Bevor es dann zur Sporthalle weiter geht staunen wir, die Bahnunterführung mit den vielen Kratzern von zu hohen Lastwagen ist nun tatsächlich weg, der Umbau im vollen Gang. Diese Unterführung soll aufgefüllt werden, wo tun die denn die Teifgarageneinfahrt hin? Eine sehr ungewohnte Sicht, mal sehen, wie das Wasserloch hier behoben wird.
Nach der Sporthalle und dem Arenaplatz mit Erklärungen zur Halle / dem Hochhaus, der Umgebung und Fragen geht’s dann quer durchs Gaswerkareal zum Freiruum.

Hier gönnen wir uns eine wohlverdiente Pause. Schön, wenn mal nicht so viele Leute da sind.
Die nächste Station ist der Innenhof vom «Opus», das heutige Beitragsbild. Der hat uns echt überrascht. Dass es sowas hier in dieser Stadt gibt? Darf man da rein? Da hats ja sogar Enten!
Auch hier, inmitten der «wilden Natur» stehen drei Kunstwerke, die gut beschrieben werden.
Durchs Gubelloch und vor der roten luftigen Skulptur nochmals eine schattige Kunstbetrachtung gemacht, stehen wir dann bald vor dem «Glashof», wo ein fraglich, fantasievolles, farbiges Fabelwesen seine Kreise zieht.
Somit ist der Trail schon wieder am Ende, der Bahnhof steht wieder vor uns.
Die gemütliche Runde rund um den Bahnhof bis zum Stadion hat uns sehr gefallen, und auch wenn ich schon tausendmal hier die Strassen und Plätze entlang gelaufen bin: Da gibt’s vieles, was ich noch gar nicht wusste. Der Guide ist unterhaltsam, lehrreich und abwechslungsvoll.

Es macht recht Spass, hier in diesem bekannten unbekannten Teil von Zug zu verweilen, neue Blickwinkel zu entdecken und immer wieder seine Augen nach dem nicht ganz so Offensichtlichen (oder eben grad dem Offensichtlichen) zu öffnen.
Wir hatten zeitlich im Vergleich recht lange, machten jedoch auch immer wieder Pausen und unterbrechen unsere Tour im Freiruum für ein Getränk. Aber es geht uns nicht drum, möglichst schnell den Trail zu absolvieren, sondern die einzelnen Kennpunkte auch zu geniessen, neue Blickwinkel auf uns einwirken zu lassen.
Was uns hier gut gelungen ist. Wir können den Trail sehr empfehlen, und auch wenn ich dir die Eckpunkte hier beschrieben habe, so sind immer noch genügend Fakten und Rätsel und Wissenswertem welches ich dir hier bewusst verschweige, und das kostenlos via App vermittelt wird.
Nachmachen, staunen und geniessen heisst die Devise.
Es lohnt sich.

Kategorien: Angeguckt

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