Nach einer recht ruhigen Nacht in Dinant gönnen wir uns das letzte Mal für heute noch ein feines Frühstück, und sind gestärkt für die doch längere Heimfahrt.

Wir vermissen etwas die niederländischen Autobahnen, hier hat es Unebenheiten und Flickereien wie Zuhause in der Schweiz. Auch im Autofahren sind die Belgier ähnlich wie die Alpenländer.

Ich fahre mal. Der Andere guckt dann schon.

Da sind wir aber was anderes gewohnt gewesen, die Niederlande und auch Deutschland sind da echt bessere Autofahrer.

Kaum auf der Autobahn (etwa 20 Minuten) sehen wir eine Tafel mit einem Schloss drauf.

Kurze Besprechung- Ok, fahren wir hin!

Juhuuu!

Das Schloss (siehe Bild) ist nicht weit von der Autobahn und mit seinen wuchtigen zwei Steintürmen doch recht imposant. Wollen keinen ganzen Tag hier verbringen, denn es ist schon noch ein Stück bis heim.

Wir haben’s aber nicht bereut, zwar ist vom Originalinterieur nicht mehr allzu viel erhalten, aber Chambord ist ja auch unmöbliert. Man hat hier eine Art Jagdmuseum eingerichtet, recht herzig. Nur ist alles e bitz staubig. Da hat man wohl das Gebot „Bitte keine Gegenstände anfassen“ zu ernst genommen, smile.

In den schön umgebauten Stallungen richten sie den Saal für ein Hochzeitsfest. Die Kulisse und die Location ist sicher einmalig.

Wir heiraten aber nicht, drum zurück zum Schloss und dem Rundgang.

Die Kinder können sich als Prinzessin oder Ritter verkleiden und im Schloss umherwandeln.

Das Schloss Lavaux-Sainte-Anne hat einen schönen Garten, Birnen und Äpfel hängen überreif an den Ästen.

Im Kellergeschoss sind Küche und Arbeitsräume des Dienstpersonals dargestellt. Ein Lautsprecher mit entsprechenden Geräuschen unterstützt die Raumatmosphäre.

Die oberen Stockwerke sind schön hell, und in jedem Zimmer hat es ein Cheminée. Viele ausgestopfte Tiere (Vögel/Eichhörnchen/Wildschweine/Rehe/ Enten) sind säuberlich (verstaubt) aufgestellt und beschriftet. Hirschgeweih hat’s unzählige, und ein Raum ist dem interessanten Thema der Falknerei gewidmet. Wir begüxeln auch das Bad und die Kapelle.

Draussen sehen wir ein Gehege mit Rehe und Hirschen. Wir setzen uns an den Bank, aber die Tiere sind zu scheu um hierher zukommen.

Alles in allem ein herziges, schön renoviertes Schlösschen, muss ja nicht immer Versailles sein, oder?

Wir pflücken noch ein paar von den überreifen Äpfel ab dem Baum, es liegen soo viele am Boden und niemand hebt die auf.

Weiter gehts!

Und nun kommt‘s:

Wer mit dem Finger die Strecke nachgefahren ist, es sind doch 3’200 Kilometer, und nun den Weg nach Hause weiterführt, sieht doch da einen roten Punkt aufleuchten.

Wir waren schon mehrmals hier, das letzte Mal im Juni, das vorletzte Mal vor einem Jahr.

Es gibt da wunderschöne Sachen aus Glas, Trinkgläser mit richtig dickem Glas…

Genau- Spontan entscheiden wir uns auf einen kleinen Abstecher in die Glasfabrik La Rochère.

Haben doch noch eine Bestellung offen, die wir mitbringen sollen „wenn ihr dann mal wieder geht“.

Das nehmen wir als Vorwand, ins Gjätt ussen nach Passavant zu fahren. Es ist von keiner Himmelsrichtung „somal schnell“ zu erreichen, kannst mir glauben.

Und wir bereuen es gar nicht, denn mit fünf Schachteln wunderschönster Gläser kehren wir aus dem Shop zurück.

Zwar hat‘s die bestellten Gläser nüm, finden aber was adäquates.

Hoffen wir.

Wir füllen in Lure im funknagelneuen E.Leclerc noch unseren RonRon auf, denn am Zoll pennen die ja eh schon alle.

Die restliche Fahrt nach deheime war wie erwartet chli nervig.

Die Schweizer können nicht autofahren, Zürcher schon grad gar nicht.

Ha!

Ich bedanke mich als Erstes bei meinem Fahrer, der durch jede Stadt fahren würde, und es nicht viele Situationen gegeben hat, in denen ich mich im Hubi nicht wohl gefühlt habe.

Dann sicher bei meiner Reisebegleitung, der jeden Seich, der uns in den Sinn kommt auch mitmacht, und so unsere Ferien zu unseren Ferien macht.

Und auf alle Fälle bei meinen Schatz, der mich überall hinschleppt, aber immer gut auf mich acht gibt.

Ein riesen ❤️ nur für dich mein Liebster!!

Kategorien: Nordsee

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