Der Name Ravensburger Spiele ist eigentlich ein Begriff, welche doch nur 40+ richtig verstehen können. Denn unter diesem Begriff ist ein grosser deutsche Spielwarenhersteller gemeint, welcher sich hauptsächlich auf Gesellschaftsspiele und Puzzles fokussierte. In den Jahren von 1970 an waren ihre Spiele in jedem Haushalt zu finden, sei es Scotland Yard, Sagaland, das verrückte Labyrinth, Lotti Karotti, Fang den Hut, Memory,… um nur eine kleine Auswahl der Spiele aus ihrem Sortiment zu nennen.

Den Sprung zu heute versuchen sie mit GraviTrax, einem Konstruktionsspielzeug zum Bau von Kugelbahnen, oder dem interaktiven TipToi, mit dem Digitalstift und unzähligen Büchern, Spielen und Puzzles zu schaffen. Kein leichtes Unterfangen, da Gesellschaftsspiele nicht grad «in» sind.

Dass es einen Park gibt, bei denen Kinder mit verschiedensten Ravensburger Spielen Spiele machen können, wusste ich lange nicht. Den Park gibt’s ja auch erst seit 25 Jahren. Und wir mit unseren paar Lenzen mehr sind eh nun nicht mehr das Zielpublikum dieses Parkes.

Nö, wir nicht, aber es gibt doch da eine Familie, mit der wir regelmässig jährlich in den Ballenberg ziehen, und doch als Grossfamilie (10 Nasen) jeweils einen sehr vergnüglichen Tag zusammen verbringen. So bekam die Kleinste von ihrem Götti auf Weihnachten einen Tag im Ravensburger Land geschenkt -Was für eine tolle Idee.

Wo ist denn das überhaupt? Wie kommen wir dahin? Was haben wir uns da bloss wieder aufgebürdet…?

Traditionsgemäss wird der jährliche Anlass oft verschoben, aus diversen Gründen (Kranke Kinder/ Terminkollisionen, …) So auch dieses Mal. Aber nichtsdestotrotz freuen wir uns, die ganze Fämily wieder zu sehen, und gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen. Uns erwartete eine 2 ½ Stunden Hinfahrt, drum gings früh morgens los. Wir nehmen die Route über Sargans/Bregenz, denn dieses Spieleland liegt ziemlich auf der halben Strecke um den Bodensee, zirka 20 Minuten von Friedrichshafen landeinwärts.

Die Anfahrt war eigentlich problemlos, es war zwar Regen angesagt, wir sollten gemäss Vorhersage aber bis am Nachmittag trocken bleiben. Bei Bregenz kam dann unsere Unsicherheit- Brauchts hier nicht ein Pickerl (österreichsche Autobahnmaut) für dieses kurze Autobahnstück in Österreich? Also verliessen wir bei Dornbirn die Autobahn, und fuhren so dem See entlang nach Lindau. Dies ging eigentlich recht zügig. Der Weg von Lindau zum Park war chli von absurden und verwirrenden Richtungsänderungen geprägt, wir hatten gottseidank das Navi eingestellt, denn diese Landschaft am Bodensee (ja wo ist er denn nun jetzt?) lässt uns uns jedes Mal wieder nach Orientierung suchen.

Mit einigen wenigen Minuten erreichen wir den grossen Parkplatz, es waren zwar nicht viele Leute hier, aber die Grösse des Platzes verheisst nichts Gutes.

Uff. Europapark lässt grüssen.

Bereits wurden wir mit Telefonterror empfangen. Verrückt, kannn man den heute nüm ohne Telefon abmachen? Das war doch früher möglich. Wenn wir sagen, wr kommen, dann kommen wir…

Nun ja. Da waren wir nun alle. Die Kinder springen freudig auf uns zu, die drei sind wie immer goldig.

Der Eingang zum Park scheint chli heruntergekommen, man wusste nicht recht, ist der offen oder macht der für immer zu? Bitz kurlig.

Den stolzen Tagespreis für ein Kind ab 3 Jahren– 40.50 Euro oder eines Erwachsenen 42.50 Euro plus noch die Parkplatzgebür von 5 Euro tünkt uns jetzt aber scho bitz viel…

Gut haben wir vorab nochli online recherchiert, und so sparen wir wenigstens einen Eintritt. Also ehrlich gesagt, unsere Freude war dadurch schon bitz getrübt.

Auch die erste Stunde war nicht so berauschend, wie erwartet ist der Fokus auf Kleinkinder gelegt, und Grössere bleiben da halt chli auf der Strecke. Aber das wussten wir bereits, und wir waren ja wägen den Kindern hier, die sollten ja Spass haben. Hier scheint etwas Auffrischung nötig zu sein, es wirkt alles bitz altbacken. Aber eigentlich noch ganz gut gemacht. Es hat da gesponserte Bereiche, zum Beispiel ist John Deere mit seinen Landmaschinen sehr präsent, man kann hier mit dem Plastiktraktor rumkurven, und im Stall aufladen, oder Mais transportieren. Auch gibt es eine Waschanlage (mit feinem Wassernebel) durch die man mit dem Traktor oder dem Bagger fahren kann. Und ein echter John Deere Trekker steht da auch noch, mit Drehlicht und so.

Auch Bosch hat hier einen eigenen Bereich, hier können Reifen gewechselt werden, oder bei Liebherr mit dem Kran gespielt werden. Es gibt einen Bereich mit Käpt’n Blaubär, und die Sendung mit der Maus ist auch omnipräsent. So gibt es über 70 Attraktionen hier, und langsam fangen auch wir Erwachsenen an, Spass zu haben. Auf die Bahnen dürfen die Kinder manchmal nur in Begleitung eines Erwachsenen (wir fragen uns warum) aber so kommen auch wir zum Spass, und ich muss sagen, es hat mir Spass gemacht. Es war nicht nur einseitig auf Kinder ausgerichtet, sondern auch erwachsene Kinder wie wir hatten unseren Spass. Sei es beim Riverrafting oder mit echten Hitachi Baggern spielen.

Es war durchaus eine unterhaltsame, kurzweilige und interessante Zeit!

Sogar mein Lieblingsspiel war hier: Das verrückte Labyrinth. Das Labyrinth, das hier betreten wird, (auch schon bitz älteren Datums) lässt einem durch verschiedene Gänge laufen, denn hier müssen auf Zeit vier Figuren gefunden und mit einem Abknipser bestätigt werden, und die Irrgänge führen dich nicht direkt hin. Das war echt lustig.

Just als wir das Restaurant für s’Zmittag betraten, fing draussen ein Nieselregen an.

Uff, Schwein gehabt.

Danach kam aber bald wieder die Sonne, und es trocknete bald wieder. Herrlich. Von den Leuten her war es sehr erstaunlich wenig, wohl hatte das Wetter Ausschlag gegeben, dass viele heute nicht hier waren. Gestern war anscheinend der Teufel los.

Wir geniessen die wenigen Leute, denn anstehen müssen wir bei den Bahnen nur sehr kurz, oder können gleich sitzenbleiben. So kommen wir in den Genuss, viele Bahnen auszuprobieren, oder mit der grossen Briobahn durch den Park zu fahren.

So konnten wir uns wirklich die Bahnen aussuchen, und diese machen ohne langes Anstehen, und das bis zur Schliessung des Parkes. Dies war äusserst toll, denn stundenweises Anstehen wie im Europapark wäre nicht so lässig gewesen.

So hatten alle zehn Leute grossen Spass, ein jeder konnte mitmachen, oder draussen verschnaufen. Jeder so wie es ihm beliebt.

Es hatte auch viele Wasserspiele, und mancheiner trug eine angenässte Hose nach der Bahn.

Als Final wollten wir noch auf die Brio-Metro, eine Rodelbahn. Wegen Nässe war die Bahn aber leider auf halbe Geschwindigkeit gedrosselt, bitz lame, das Ganze.

Kaum waren wir aber hier draussen, öffneten sich die Himmelsschleusen, und es erwischte einen von uns, welcher völlig durchnässt wurde. Die Anderen stellten sich unter den Schirm und wir warteten, bis das Gewitter über uns wegzog. Nun war es aber Zeit zum Eingang zu gehen, auf uns wartete noch der Shop, wo es einige runtergeschriebene Spiele zu ergattern gab. Leider war uns die Auswahl zu mau, und auch im regulären Shop war die Auswahl leider nicht so gross wie gewünscht.

Während die Familie mit Kartons und Taschen den Shop verliessen, wurden wir zwei leider nicht fündig.

Aber egal- der Tag hat uns sehr viel Spass gemacht, und der Wettergott war uns würkli gnädig. Nur grad die letzte Stunde hats geschüttet wie aus Kübeln, sonst zeigte sich die Sonne, und es war teilweise sogar blauer Himmel zu sehen.

Perfekt.

Nun hat mein Liebster noch das Tüpfelchen aufs i gesetzt, weil er dran gedacht hat, auch uns trockene Kleidung mitzubringen. Dafür liebe ich ihn innig, denn es war Jacke, Hose und Schuhe nass.

Was für eine Wohltat, in trockenen Kleidern ins Auto zu steigen, es lagen ja noch 2 1/2 Stunden Heimfahrt vor uns. Die anderen hatten zwar für die Kinder trockene Kleider, aber die Erachsenen….

Tja.

Wie verabschieden uns voneinander und düsen in verschiedenen Richtungen los. Wir werden prompt wieder von der Orientierung verwirrt, und biegen bei einem Autobahnzubringer nicht ab,  so dass wir wieder umkehren mussten.

Eigentlich sind wir recht stark in Orientierungssachen, aber diese Gegend hier hat uns schon mehrere Male in die falsche Richtung geführt. Egal. Bald sind wir wieder am Bodensee, und verlassen die Autobahn. Wie ich zuhause nachlese, ist der Streckenabschnitt von Lindau in die Schweiz auf der Autobahn seit 2019 mautfrei!

Ach nööö. Henu.

Da wir gerne Rundfährtlis machen, schlagen wir auch hier eine andere Fahrtstrecke wie am Morgen ein. Fahren über St.Gallen (nein- wir gehen heut nicht noch zur OLMA) und nehmen in Wil den Abzweiger durchs Toggenburg. Wir sind sehr schnell in Dietfurt, und plündern da unseren Lieblings-Käseautomaten. Dann schnell über den Ricken, und auf die Autobahn. Hier schifft es recht übel, bei Dunkelheit recht anstrengendes Fahren, vorallem weil es recht viel Verkehr hatte.

Über den Hirzel nach Hause, wo es bereits wieder abtrocknete, lassen wir den Tag auf dem Balkon ausklingen.

Ein wunderschöner, wenn auch chli anstrengender Tag. Der Eintritt hat sich doch noch gelohnt, man konnte sehr viel machen, und musste nicht jede Bahn einzeln bezahlen.

Auch ein gutes Konzept.

Der Park hätte ein paar Auffrischungen nötig, aber es wird hier sehr viel gemacht.

Also ich kann den Park guten Herzens weiterempfehlen, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Was ich vorschlagen würde, wäre eine Übernachtung im Gelände oder der Umgebung.

Das wäre echli entspannter….

Kategorien: Angeguckt

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar placeholder

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert