Auf den heutigen Ausflug ins Holz haben wir uns würkli sehr gefreut. Nach all den Horden bilderwütigen und rumwuselnden Massen tut ein Gang in der guten alten Natur doch ganz gut. Man wird doch wieder geerdet, nach all den Superlativen der sich feilbietenden, irgendwie prostituierenden Stadt.

Der Baumwipfelpfad liegt grob gesagt zwischen Würzburg und Nürnberg- Mitten wunderschönen Hügellandschaften, dichten Wäldern und vielen Windkraftanlagen, chli abseits, aber wer dies nicht will, kommt auch nicht hierher.

Gespannt nehmen wir den herrlich im Wald gelegenen Kiesweg in Angriff. Noch sehen wir nichts vom Pfad geschweige denn vom Turm. Dabei ist dies doch genau der richtige Einstieg, eben zum Runterkommen, sich auf die Natur einzulassen. Wertvoll. Wer’s denn schätzt.

Der Pfad selber steigt immer leicht an, man merkt es kaum. Schon stehst du hoch über Boden, ganz geschickt gemacht. Unterwegs hats viele interessante Stationen, welche auch mit dem Handy via QR-Code problemlos abrufbar sind- Es hat Wifi hier, besser wie manches Hotel-pff… So wird der Umgang mit dem Wald, mit Bäumen sehr gut dargelegt, der Förster, der Jäger zeigen sich von der schönen Seite. Auch Tiere kommen nicht zu kurz, wir sehen wunderschöne Hirsche und dazugehörige Familienmitglieder. Andere hören wir piepsen, gurren pfeiffen in den Bäumen (Warscheinlich keine Hirsche, odr?)

Der Wald, ein leichtes Rauschen- manche vergleichen es mit Meeresrauschen- sonst still.

Es fallen viele Eicheln zu Boden- fast wie früher im Tessin die Marroni. Die Sonne scheint durch die Blätter, Bienen summen.

Herrlich.

Am Turm angekommen, staunen wir erstmal ab seiner Grösse und der genialen Machart. Wie eine Spirale windet sich der Pfad um eine Buche- stetig bis über die Baumkronen. Mit dem Wandern auf der Spirale bekommt der aufmerksame Baumwipfelpfadgänger von jeder Höhe des Waldes ringsum was mit. Und lugt langsam empor, erreicht die Obergrenze.

Der Ausblick über bewaldete Hügel ist beeindruckend, die Seele atmet mit.

So werden Runden an Runden an Runden gedreht- Herrliche Aussicht, unvergleichlich!

Der Gang runter wirkt schneller, wahrscheinlich weil die Spirale gegen unten enger wird. Immer wieder halten wir an, lassen den Wald auf uns wirken.

Toll- ein Abenteuer, welches nicht gleich im Pub vor der Männergang geprotzt werden muss. Trotzdem aber viel Adrenalin und Glückshormone hervorruft.

Der Gang anschliessend durch den Wald ist herrlich, die Wege mit Holzschnitzel ausgelegt- Herrlich.

Falls du mal da in der Gegend sein solltest- Umbedingt tun. Ächtetz.

Vor uns liegt eine zweistündige Autofahrt. denn unser Etappenziel heisst heute Erfurt.

Hier flugs unser E-Bike geschnappt, und runter zur Altstadt. Ganz anders als gewohnt entdecken wir nun die Stadt: Wir sind flugs bei der Krämerbrücke, dem Ratshaus, dem Domplatz. Sogar- was sich die wenigsten Tagestouristen antun- auf der Zitadelle waren wir dank Unterstützung schweisslos. Dafür fiel das Fotografieren mit meiner Spiegelreflexkamera aus, viel zu unhandlich, mit Velo und so.

Langsam beginnt es einzudunkeln, unser absolut bevorzugter Zeitpunkt. Denn nun erhellen Lichter die Stadt, die Gebäude erstrahlen im schönsten Licht. Die Stimmung ist wunderschön, so lassen wir es gerne in aller Ruhe ausklingen…

Kategorien: Ostdeutschland

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