Diese Überschrift sagt wahrscheinlich nur denen was, die wie ich «aus dem letzten Jahrtausend» sind. Selbewelche, die jahrelang einmal den gleichen Film sehen. Meist kurz vor Weihnachten.

Nein- nicht «Dinner for one». Aber etwa den gleichen Kultstatus.

Es ist der Film «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel».

DER Klassiker schlechthin. Die Musik ist vom tschechischen Tausendsassa Karel Svoboda (Ja, der mit der Biene Maya).

Es soll sogar solche geben, welche die Titelmelodie des Aschenbrödel als Hochzeitstanz gewünscht haben. Ohja.

Ich habe diesen Film nur einmal gesehen, mich hat die Musik etwas genervt. Immer irgendwie dieselbe Melodie. Lalalalala-lalalalalaaa la-laa la-laa lalalaa…

Aber ein Klassiker ist es immer noch. Die herrliche Filmkulisse- Und nun kommen wir der Sache schon etwas näher- War teilweise eben das Schloss Moritzburg bei Dresden.

Und auf dieses freuen wir uns usinnig.

Wir übernachten extra in der Nähe (in Meissen), damit wir den ganzen Tag uns beschlossen lassen können.

Es strahlt in warmem Gelb, und leuchtet und funkelt- Es heisst uns willkommen.

Schon das erste Zimmer, das Federnzimmer lässt uns ehrfürchtig werden- Wandbehänge, Baldachin aus Tierfedern.

Tausende!

Tausende!

Tausende!

Noch nie hab ich je was Vergleichbares gesehen! So fein und schön! Und diese Heidenbüez, phänomenal! Das ganze Schloss, halt dem Jagen verschrieben, ist voll Hirschgeweihen, manch einem wird ab der Menge der ausgestopften Köpfe mit Geweih mulmig. Aber das Schloss ist grossartig, statt Seiden-oder Papiertapeten hat man Ziegenhaut genommen, Muster geprägt und mit Silber oder Gold ausgemalt. Haben wir so auch noch nie gesehen.

Der Rundgang ist viel zu schnell vorbei, viel zu schnell stehen wir wieder draussen auf den Stufen des Schlosses. Haben wir einen Trakt ausgelassen? Wir fragen nach, nein, nein, wir haben alles gesehen, was zugänglich war.

So gehen wir halt aussenrum, auf die Suche nach Aschenbrödel’s Schuh- Du erinnerst dich an den Film?

Ja, da steht, fest an die Treppe angemacht ein Messingschuh, und hintendran ein Geländer zum festhalten, den Jeder, der den Film gesehen hat, steckt seinen rechten Fuss da rein.

Warum eigentlich? Man weiss ja, wem er gehört… Ich weiss es nicht, ist so, weil ist so.

Wir beschliessen, das Schloss mit dem Fahrrad zu umrunden, eine wunderschöne Velotour. Durch Wald, Felder, Wiesen. Und gelangen so auch zum Fasanenschlösschen- ein Schmuckdruckli sondergleichen. Mit 13 mal 13 Meter Grundfläche sehr klein, und kann nur in Kleinstgruppen geführt besichtigt werden. Was da auf diesem engen Raum gezeigt wird, ist einfach nur fantastisch. Jeder der 13 Räume hat eine andere Ausstrahlung, ist anderst ausgekleidet. Wir geniessen die Führung mit Filzpantoffeln und Baumwollhandschuhen.

Wunderschön ist such die Rückfahrt mit dem Velo zum Auto. Wir geniessen die Ausblicke, und machen Fotos.

Zur Übernachtung gehts heut nach Dresden. Hier bleiben wir sicher zwei Nächte.

Der erste Gang in die abendliche Altstadt ist herrlich wir essen sogar draussen den Znacht- und freuen uns auf einen ereignisreichen und tollen Tag morgen.

Kategorien: Ostdeutschland

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