Tivoli. Für die meisten von uns ruft dies Erinnerungen wach. Sei es das Einkaufszentrum in Spreitenbach, oder für weiter Reisende der Park in Kopenhagen. Es gibt viele Tivoli’s auf der Welt, es hat sich als Ort des Vergnügungsparks etabliert.

Der Urort liegt in Italien, chli östlich von Rom. Und das wollen wir angucken. Wenn wir schonmal hier in der Gegend sind. Zumal es hier zwei (oder drei) Leckerbissen gibt, welche auf unserer to do-Liste stehen.

Die Anfahrt an die Hügelstadt war chli gewöhnungsbedürftig. Also hüpsch geht anders. Auch Tivoli vermag uns überhaupt nicht zu gefallen… Hmmm, war das eine richtige Entscheidung hierhin zu fahren?

Schlussendlich finden wir einen Parkplatz im Multipiano-Parkhaus.

Mit gemischten Gefühlen gehen wir die Touristenmeile mit billigsten Roma-Souvenir-Shops z durab.

Denn wir wollen in die Villa d’Este, mit ihrem wunderschönen Garten mit über 500 Brunnen und Fontänen. Herrlich durch den Park zu schlendern, wir sehen immer wieder neues, und staunen ab der Ingenieurskunst, welche um 1560!! geschickt umgesetzt wurden. Ein Nebenarm des Flusses Aniene speist die Wasserläufe und diverse Bäche, Fontänen, Brunnen und Teiche. Wir staunen und flanieren. Von der Anzahl Touristen sind wir überrascht, wir finden immer wieder Plätze, wo kein Mensch ist. Also hier könnten wir den ganzen Tag verbringen.

Auch die Villa ist sehr schön, vorallem die reiche Malerei an den Wänden finden wir ganz toll.

Nach dem ausgiebigen Spaziergang im Park geben wir der Stadt nochmals ne Chance, wir gehen ins centro storico. Hier abseits der Touristen fühlen wir uns sehr wohl, sogar einen Blumen- und Früchtemarkt wird vor unseren Augen abgehalten. Wir möchten gerne einen Espresso und uns fällt wieder auf, dass sobald wir italienisch sprechen, die Miene des Gegenüber gleich aufhellt, und wir so ein paar Worte wechseln können. So bestellen wir zwei Tramezzini und ein piatto di sei mit feinster Konditorei, mmmmh. Wir haben kaum den Espresso doppio auf dem Tisch, kommt ein Sackrolly mit der neuen Kaffeemaschine angekarrt. Sofort ist das neue Teil Gesprächsstoff für die ganze Piazza, man merkt, dass es auch für die Inhaber was spezielles ist. Wir hoffen, die Maschine läuft inzwischen, und verabschieden uns von den überaus freundlichen Personen.

Wir möchten noch Hadrians Villa angucken, ist ja gleich ums Eck. Der römische Kaiser lies hier eine Anlage in der Höchstblüte des römischen Reiches eine regelrechte Stadt für seine Sommerfrische bauen. Für 20’000 Einwohner (man bedenke es ist 150 n. Chr.) erbaut er hier auf weichem Tuffstein eine Anlage, die seinesgleichen sucht. Von seinen ausgeprägten Reisen bringt er Ideen mit, lässt sie mit einfliessen ins Gesamtkunstwerk.

Wir staunen und kraxeln. Es ist leider viel zu gross, die Restaurierung ist Pompeji-würdig. Auch der Unesco Status kann hier nicht genug ausrichten.

Sehr gut hat uns das teatro maritime (Beitragsbild) gefallen, ein Tempel umgeben von Wasser mit diversen Räumen.

Eben, viel ist nicht übrig, die schönen Sachen wurden längst abtransportiert (auch in die Villa d› Este), aber Ansätze sind vorhanden. Und am Modell der Anlage sieht man die Grossartigkeit. Hier hätten wir sehr gerne eine VR-Brille, welche in die Zeit des Herrschers zurückblicken lässt. Dann sähe man die ganzen prunkvollen Gebäude, Tempel, Seen, Strassen und Villen. Und nicht nur Teilfragmente und kleine Mosaike.

Weil die Restaurierung ist eine Sisyphusarbeit… Und meist sieht man nicht mehr, wies im Original war.

Trotzdem war die Besichtigung sehr lehrreich und wir haben keinen Schritt bereut, auch wenn gegen Ende der 13 Kilometer gelaufenen Strecke sich langsam die Füsse bemerkbar machten.

Tivoli- Centro storico, Villa d’Este, Villa Adriana- unbedingt empfehlenswert! Aber bitte schau ausser der Saison vorbei, wär schad, stundenlang anzustehen, und sich dann auf den Füssen zu trampeln.

Unser Schlaflager ist heute auf der Isola sacra in Ostia. Da wollen wir morgen doch noch in Ostia antica reingucken.

Kategorien: Latium

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