Wir nehmen Abschied vom würkli genial gelegenen und mega ruhigen Hotel, und fahren ins Innere von Italien Richtung Viterbo. Vor einer Woche waren wir bereits schon mal hier, hat uns ja mega gefallen hier. Und wir wollen noch unbedingt zwei Villen in dieser Gegend besichtigen, welche äben vor einer Woche geschlossen waren.

Die erste Besichtigung war die Villa Farnese in Caprarola. Auf diese freue ich mich speziell. Gerade heute findet ein Schokolade- und Marronifest im Dorf statt. Professionell wird das Dorf vom Verkehr abgetrennt und wir werden auf die umliegenden Parkplätze (Tschuttiplatz) umgeleitet. Es gäbe sogar einen kostenlosen Shuttlebus!! Wir lassen das Fest mal links liegen, wollen erstmal in die Villa Farnese. Der einflussreiche und vermögende Kardinal und spätere Papst hat hier einen Palazzo errichten lassen, da lohnt sich die wunderschöne Anfahrt. Der Bau, an einem Hügel hoch über der Ebene gebaut, ist ein Pentagon, also fünfeckig. Und innen ist ein runder Innenhof. Die Zimmer sind ringsum angeordnet. An jeder Ecke des Gebäudes ist eine spiralförmige Treppe angebracht, genial wie das funktioniert. Für mich völlig faszinierend, aber unverständlich: Weshalb hat diese architektonische Glanzleistung aus dem 16. Jahrhundert nicht mehr Nachahmer gefunden? Ich würde mein Haus sofort so bauen. Denn je nach Sonnenstand/ Jahreszeit kann ich in verschiedenen Räumen sein. Toll! Einfach toll.

Unten im Keller sind Lagerräume und Küchen. Im Erdgeschoss die «öffentlichen» Räume, und drüber-im Piano nobile- die Privatgemächer des Kardinals. Die Wände sind sehr reich mit Bildern geschmückt, man könnte stundenlang über jedes einzelne sinnieren. Für mich sicher der Höhepunkt war das Mappamondo -Zimmer. Es sind alle um 1550 entdeckten und kartografisch erfassten Gebiete/ Erdteile auf der Wand aufgemalt–> Ausschnitt Beitragsbild. Absolut fantastisch!! Wir wandeln von Raum zu Raum, langsam haben wir eine Nackenstarre, aber faszinierend ist es auf alle Fälle!!

Es tut grad gut, ist der Rundgang durch den Palazzo beendet- wir gehen in den Garten. Wunderschön, mit Grotte und vielen Buchshecken, kunstvoll zurechtgetrimmt. Wir wollen auch den hinteren, etwas versteckten Garten besuchen, sollte sich lohnen. Wir wandeln durch einen Marroniwald, die Marroni’s fallen zahlreich reif von den Bäumen. Wie früher im Ticino. Wunderschön.

Im etwas versteckten Garten ist ein kleiner Bau- sowas wie eine Orangerie. Und Brunnen und Bachläufe säumen unseren Weg. Wirklich wunderschön und wir schalten hier, in der Abgeschiedenheit eine wohltuende Pause ein.

Ruhe!

Aaaah!

Nachdem wir unsere Batterien wieder aufgeladen haben, gehen wir ans Cioccofest. Hier feiert man saisongerecht die Kastanien sowie Schokolade. Ha-Welch Kombination!!

Nun- nicht ganz. Es gibt zwar Schoggigiessen für die Bimbi, und eine Halle mit Schokoladenleckereien löst Kaufgefühle aus. Aber eine Kombo zwischen den beiden leckeren Lebensmitteln fehlt. Stattdessen gibts Hamburger, Piadinis, und Schafsspiesse. Also eigentlich ein Streetfoodfestival. Nun gut, wir kaufen frische Marronis, und Schokoladen Truffes. Mischen können wir immer noch.

Zufrieden gondeln wir danach weiter durch Haselnusshaine und Kastanienwälder, und wir sehen viele Leute, welche die feine Frucht sammeln. Kommen ächt unsere Marroni auch von hier?

Bereits eine halbe Stunde später durch herrliche Wälder sind wir in Bagnaia.

Hier begucken wir die Villa Lante. Respektive die Gartenanlage des im 16. Jahrhundert angelegten Komplexes.

Als Zeichen des Überfluss und Reichtums wurde dannzumal Wasser mittels Brunnen und Bachläufen nach Aussen sichtbar gezeigt. Der Garten ist wunderschön und die Languste als Wappentier kommt immer wieder vor. Brunnen mit siebzig Fontänen, grosse Wasserbecken, wunderbar in Stein gehauene Bachläufe. Ein grosser Steintisch mit einem Wasserlauf in der Mitte zum Hände waschen. Ein Ort, an dem man gerne is(s)t. Eine Oase, welche gerne auch für Filmkulisse gebraucht wird.

Da unser Auto auf dem Dorfplatz so super parkiert, machen wir noch einen kleinen Abstecher ins kleine Centro storico der Stadt. Megaschön und eng sind hier die Häuser aus dunklem Tuffstein. Medievale -Mittelalterlich- sagt man dazu. Wie im Führer erwähnt, sitzen die Alten auf Bänken und studieren die Vorbeigehenden.

Ha! Da machen wir doch auch mit. Sehr gerne sogar. Und immer wieder hellen die Gesichter auf, wenn man italienisch mit ihnen redet.

Wir übernachten in Viterbo, diesesmal in einem nagelneuen Hotel zmitzt im Zentrum.

Und ab in den Aperitivo.

Umbedingt.

Könnt man süchtig werden danach.

Drum gehen wir wo anders nochmals in den Aperitivo.

Der Kellner kennt uns noch von einer Woche her.

So herzig!

Kategorien: Latium

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