Grümpeln

Man sagt doch, der Mensch sei ein Jäger und Sammler. Auch wir zwei sind da keine Ausnahme. Jagen den schönen Züügs und Sachen nach, sammeln die einte oder andere Trouvaille. Jedes angeeignete Stück hat dadurch so seine eigene Geschichte wie es zu uns kam, wird irgendwie ein Teil von uns. Das macht unsere Wohnung so individuell, so einzigartig. Mit der Zeit sammeln sich die Trophäen und Chrims und Chrams. Die Betrachteten prominent, die Gehorteten meist hinten in Schränken, unten in den Schubladen.

Ja. Es ist mal wieder soweit: Zeit für eine gezielte Entrümpelung. Aber da aktuell kein für uns akzeptabler Flomi (wir sind da heikel, teilweise furchtbaar die Märkte) ansteht, müssen andere Loswerd-Alternativen her. Also den nächsten Nachtflomi möcht ich mich schon mal wieder selber hinter dem Tisch stellen, und unsere Ware feilhalten. Hätte ja für dasmal was Kuules, ich will endlich mein lange gewünschtes Glücksrad in Betrieb nehmen. Freu dich drauf!

Aber bis dato ist’s noch lang, die Wohnung quillt.

Früher hatte ich mir jährlich tourniernd immer Raum für Raum vorgenommen, komplett geräumt, und nur wieder mit Sachen bestückt, von denen ich noch Gebrauch hatte, oder ich emotional noch dran hing. Der Rest ging ins Brocki. Oder furt.

Dies ist heute noch- in etwas abgeschwächter Form- gültig.

Eines Sonntags (wir sind da gerne zuhause), nehmen wir uns drum ein Zimmer vor und sortieren Sachen aus, welche uns nicht mehr gefallen, wir schon ewigs nicht mehr im Einsatz hatten, oder wir keine Verwendung mehr dafür haben.

Die so ausgemusterten Sachen landen im Brocki, im Ricardo, bei Freunden.

Kann also durchaus sein, dass du beim nächsten Besuch bei uns mit vollem Bauch und mit Pfanne oder Bild, mit Windlicht oder Schwingbesen unsere Wohnung verlässt.

Nimm dich also bloss in Acht. Smile.

Was nicht auf diese Art zu einem neuen Besitzer kommt, kommt eine Zeitlang in den «Zum Mitnehmen-Gratis» -Ecken im UG für all unsere Nachbarn. Und sonst halt ins Brocki.

Oder als Endgültigkeit in den Ökihof.

Die Küche- unterschätze NIE die Küche- ist dran, wir haben Pfannen/Gläser/Teigschüsslen/Messer/Schwingbesen/Kochlöffel/etcetera, welche wir nüm brauchen. Was defekt ist, fliegt in den Abfall, der Rest sucht neue, zufriedene Eigentümer. Backspringform in Form eines Herzes und drei Bodumschalen gehen nach Anfrage nach Cham, eine Pfanne und einen «Affendrücker» (manuelle Kafimaschine) nach Kriens. -Wenn sie dann mal kommt, und auch den Schal holt, hihi.

Der gemütliche Racletteabend mit Kollegen wird der Einten mit einem Sack voll Pfanne/Rührschüssel/Diversem, der Anderen mit Rührwerkzeug als Bhaltis mitgegeben abgeschlossen. Lauter zufriedene Gesichter finden Gefallen an unserer Idee. He jo, wer was brauchen kann, soll hier doch zugreifen!

Letzhin ergreift uns die Lust, unsere Dekoschränke (Durchaus als separate Räume zu betrachten und entrümplen) von Altlasten zu befreien. Das Einte oder Andere muss über die Klinge springen, viele Windlichter/Teller/etcetera sind nun nicht mehr in unseren heiligen Schränken.

Gitt wider Platz für Nois!

Diese Woche ist Ricardo für uns in Aktion, und wir hoffen, dass bis Ende Woche auch der » Zum Mitnehmen, gratis» Ecken chli gelichtet ist.

Alsodann sind wir bereit für den nächsten Raum, unseren Keller!

Ich würde dir empfehlen, einmal mehr als üblich bei uns zu klingeln. Ev. hats da noch was, was du brauchen kannst?

Tief zufrieden und glücklich sind wir nach dieser Räumung. Würde uns nochmals glücklich machen, dir ein Teil überreichen zu dürfen. Aber Vorsicht- De Schneller isch de Gschwinder.

So läuft dieser Kreislauf Jahr für Jahr, wir grümpeln und bestücken, sortieren und platzieren. Unser Deheime (und auch wir) bleibt so immer in Bewegung- ist auch gut so, jahrelang das Gleiche am gleichen Ort setzt nämmli Staub an.

Was noch ganz anderes: Da wir uns aktuell in der Adventszeit befinden, und wir sehr gerne Türchen öffnen, und überhaupt jeweils diese Vorweihnachtszeit extrem geniessen, haben wir uns dieses Jahr was Spezielles ausgedacht.

Dazu mehr in einer Woche.