Wie der aufmerksame Leser sicher längst weiss, chnüüblen und werklen wir gerne deheime ume, immer wieder fällt uns was ein, was wir noch an unserer Wohnung für uns optimieren könnten, wo noch was doch ganz praktisch wär, oder es sticht uns doch noch was gäbiges ins Aug: Das müssen wir umbedingt haben. Unsere Mietwohnung ist sowas auf unsere Bedürfnisse angepasst, also wenn wir den Durchbruch in die danebenliegende 2 1/2 Zimmerwohnung auch noch schaffen würden, wäre mein Traum von zwei Küchen (..!) perfekt. Aber träumen darf man doch, und die liebe Nachbarin wollen wir auch nicht zur Wohnung raus haben- Ui nei!! Wir haben schon so einiges installiert oder installieren lassen (vorwurfsvoll tadelte mich mal mein Nachbar: Ihr müsst eine Wohnung wie ein Käse haben, die vielen Löcher, welche ihr bort. Na und? war meine Antwort, und zu die Tür.

Wir haben mehr Anpassungen veranlasst, als manch einer der Eigentümmler, einfach im Rahmen des Machbaren. Also keine Wände herausgerissen, oder Bodenheizung verlegt, aber die Wände sind bei uns nicht nur weiss, die Waschmaschine und der Tumbler nicht mehr im Keller. Wir haben Strom da, wo wir’s brauchen (wir sprechen hier von einer Wohnung aus den frühen ’70 ern, wo EINE Steckdose pro Zimmer gereicht hat..!), und das Milchglasfenster in der Dusche, wär ja Sünd und Schad, nicht vom 11.Stock rauszugucken- Drum ist bei uns Klarglas drin, jawoll.

Vieles machen wir selber, gerne verlegen wir Steckdosen und sonstiges strommässiges, meist zufriedenstellend für den Stromfachmann. Weil sonst muss er sälber Hand anlegen. Dann haben wir wieder Löcher wie ein Käse, und besagter Nachbar…. you know.

Ans Wasser (sprich Fachbereich- ans Sanitäre), haben wir uns noch nie selber gewagt, ausser ab und zu die Filter der Hahnen zu entkalken. Ist uns zu heikel. Wobei, die Regendusche haben wir ja auch selber montiert…. hmmm. Aber so Anschlüsse für die Waschmaschine und den Tumbler- da sind wir realistisch, da muss ein Fachmann her. Der hat das damals auch tipptopp gelöst, der darauffolgende Stallstromer hat zwar dann kläglich gepfuscht, aber das ist nun erledigt und auch eine andere Geschichte.

Seit einiger Zeit klagt mein Bester er habe Bauchschmerzen, wenn er unser Hahnenburger trinkt. Das Wasser sei schlecht.

Was??!

Dies ist für uns Schweizer schlichtweg undenkbar. Wir haben klarstes Wasser, gute Quellen en Masse, und die Qualität des kostbaren Nasses immer auf höchstem Niveau. Nun gut, das käut man uns vor und kann man glauben, im Vergleich zu anderen Ländern sind wir sicher komfortabel abgedeckt. Guckt man jedoch genauer hin, muss doch langsam zugegeben werden, dass da halt doch nicht alles so klar ist. Wir zum Beispiel, beziehen unser Wasser aus der Reussebene, ein Grundwasserreservoir versorgt uns mit Frischwasser. Nun wurde eben eines dieser Reservoirs letzhin abgestellt, eine Verunreinigung-VÖLLIG unbedenklich für die Bevölkerung natürlich- wurde festgestellt. Aha? Doch nicht so sauber? Bald darauf wurde unseren Agronomen der Einsatz eines Pestizides untersagt- mittlerweile schweizweit verboten, weils ins Grundwasser versickert- Genau, da wo ein Trinkwasserreservoir steht. Wir Menschen vergiften uns selber.

….

Hinterlässt mir einen schalen Geschmack, macht Bauchschmerzen… Dazu kommt, dass die Leitungen recht alt sind, und auch irgendwelche Rückstände haben. Da kann mir keiner kommen mit «einwandfrei» «bedenkenlos geniessbar» und weiteren belanglosen Floskeln.

Ich hab da das Gefühl, als sei in ein Heiligtum eingebrochen worden.

Wir doch nicht!

Nein, wieso soll da was an unserem Wasser nicht in Ordnung sein!

Gaatsna!

Eher verkaufen wir unsere besten Käse im Ausland, als dass unser Wasser nicht gut sein soll- Welch Frevel!

Nun gut, da wir chli verunsichert sind, aber auch nicht Pet-Flaschen mit Wasser aus Italien (!) oder Frankreich (!) oder noch von weiter weg (!) schleppen möchten, gäbe es da eine Möglichkeit, die zum Testen wär…

Wir nutzen das Prinzip schon länger, der Eine oder Andere von euch sicher auch: Wir haben eine Brita-Entkalker Karaffe. Leitungswasser rein, durch den Filter lassen, und so gewisse Schadstoffe entfernen. Grad für unsere Kaffeemaschine ist dies tipptopp, schont die Leitung und entkalkt muss auch weniger werden.

Nun möchten wir aber nicht jedes Wasser was wir trinken, erst durch diese Karaffe filtern lassen, ist doch mühsam, zumal ich nach meinem Nierenstein vermehrt Wasser trinken soll. Und wir frisches Wasser lieben.

Intensive Nachforschungen meines Allerliebsten zeigt, dass es heute was ganz Kommodes gibt- Wir sind Feuer und Flamme- ääh- Frisch und Fein (hihihi). Und zwar ein System welches ins bestehende Wassernetz eingebaut werden kann:

Man hängt das Kaltwasser der Spüle direkt an einen Britafilter und erhält so den gewünschten Effekt, Rückstände und schlechte Bestandteile werden zurückgehalten, das Wasser wird fein und rein. Gleichzeitig kann aber das Wasser auch ungefiltert durch den zweiten Ausfluss entnommen werden und ist auch temperaturmässig regulierbar. Also einfach gesagt: Zwei Wasserhähne in einem. Einer zum trinken, das Andere zum putzen, kochen, etc. Tönt gut, sieht gut aus, kost nicht alle Welt. Probieren wir’s doch aus.

Da die ganze Armatur ausgewechselt werden soll, informieren wir uns schon mal, wo denn der Haupthahn ist, um das Wasser abzustellen…

Das bestellte Paket ist schnell da, mit allen Schläuchen,der Armatur, Filter, und dem ganzen Pi/Pa/Po.

Ein Tutorial zeigt uns den Aus- und Einbau innerhalb von acht Minuten- Easy.

Bereits liegen wir schon unter der Spüle, das Wasser abgestellt. Lösen die Zuleitungen (Stahlröhrli) und möchten die Armatur lösen, welche mit einer Schraube fest verankert ist. Mit unserem Werkzeug kommen wir nicht ran-

Grrmmtschrtz!!

Was hat denn der Sanitär immer dabei?

Richtig!

Die Rohrzange. Das Allerweltsmittel. Nur haben wir sowas nicht in unserem Werkzeugfundus. Gut, die Landi ist ums Eck- holen wir uns da Einen- Los- Denn es wird langsam Zeit.

Dieser eigentlich praktische Schlüssel ist für uns elend unpraktisch. Man kommt auf dem engen Raum gar nicht dazu, die Schraube zu lösen! Nur verchätschen, das kann er.

Im Internet nachgeguckt, was ein Fachmann in diesem Fall tut, gibts auch für das ein Gerät: Den Standhahnmutterschlüssel.

Natürlich haben wir den NICHT im Sortiment- Also ab zum Hornbach, denn der Landi hat bereits zu.

Uff!

Und wieder zuhause, feuern wir uns an, so kurz vor Schluss doch nicht vor so einer einfachen Aufgabe aufzugeben.

Irgendwie will dieser Schlüssel uns auch nicht helfen, es ist zum Verzweifeln!!!

Mit allen Kräften und etwas Sondereinsatz gelingt es uns doch noch, die vermaledeite Schraube zu lösen- Was für ein geiles Gefühl!!

Nun noch die Rohre etwas gebogen, damit die Schraube auch entfernt werden kann. Und zägg- Der alte Hahn ist entfernt.

Der Einbau des neuen Hahnes geht mit Anleitung problemlos- Es passt alles.

Alles in Allem hatten wir über Vier Stunden, fuhren zweimal in den Fachmarkt, und lagen in sehr unbequemen Verrenkungen unter dem Schüttstein. Teilweise hats ausgesehen wie der Anfang in einem ganz billigen Trashporno, nur der Blaumann hat gefehlt, hihi.

Der Hahn funktioniert, wir gewöhnen uns langsam an die zwei diversen Systeme. Bauchweh gab es bis dato keines mehr. Das Wasser schmeckt fein. Und eigentlich haben wir das doch ganz gut hingekriegt.

Aber eines ist sicher: Als Sanitär arbeiten gehen? Ohne uns!! Sowas von trümmlig, unbequem und eng.. Nein danke!

Übrigens: Den Rollgabelschlüssel und den Standhahnmutterschlüssel haben wir wieder zurückgebracht, und das Geld wieder bekommen.

Tja.

Ich brauch glaub wieder mal eine Steckdose zum montieren, oder eine Wand zum malen…

Hmmm…

Legende zum Bild: Also nur die zwei Panzerschläuche und die Patrone unten links wurden von uns montiert. Der Rest, da waren Fachmänner dran.

Kategorien: Werkeln

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