Wer etwas interessiert und aufgeschlossen in die Welt schaut, staunt doch, wie die Welt kommuniziert. Ich spreche nicht von der visuellen Kommunikation-wobei das eine nicht zu unterschätzende Art der Mitteilung ist- Ich meine hier eher die Konversation in Wort und Schrift, und der Art und Weise wie das funktioniert.

Seit dem Turmbau zu Babel kommt erschwerend dazu, dass wir einander teilweise ja gar nicht verstehen. Muss doch vorher gediegen gewesen sein.

Da müssen wir uns seit dato halt mit Händen, Gesten und Mimik aushelfen, oder eben diese fremde Sprache erlernen um miteinander zu reden und das Gegenüber richtig zu verstehen.

Dies kann für die Einten mühsam sein, andere lernen dies einfacher. Falls du mehrsprachig aufgewachsen sein solltest, deine Erzieher auf beide Sprachen Rücksicht nahmen, bist du eines der bevorzugten Individuen, denn meines Erachtens hilft eine Zweitsprache extrem.

Klar, gehen Piktogramme und Gesten auch, aber für tiefere Gespräche brauchts doch chli Wüssen.

Ich für meinen Teil, bin zwar einsprachig aufgewachsen, die Sprachen liegen mir aber sehr. Ich habe es gerne, wenn man mich versteht, ich mich einigermassen verständlich ausdrücken kann. Drum habe ich in meiner Schulbildung das Maximum herausgeholt, wenns um Sprachen ging. Vier Jahre Französisch, Zwei Jahre Englisch, Ein Jahr Italienisch und eines in französischer Konversation. Das Schriftdeutsch rechnen wir als Schweizer ja gar nicht mit, wird in den ganzen neun Jahren obligatorischer Schule gefördert. Haben wir intus.

…Wobei das Italienische nicht wirklich zählt, ich habe da Aufgaben gemacht, weil ich gewartet hab, bis mich mein Vater am Mittag abgeholt hat (Der Schulweg war lange und steil, aber das ist eine andere Story…). Hab die Sprache auch nicht gross mitgeschnappt, meine Liebe galt eher dem Französischen- auch wenns elend kompliziert wurde (conditionell passé), könnte das noch irgendwie eventuell gefallen haben. Musterschüler war ich nicht, aber genügt hats. Wui-wui.

Meine Lehre im grafischen Gewerbe liess die Fremdsprachen wegschlummern, da war deutsche Grammatik und eine gute Farben-/ Papierkunde elementar.

Auf meinen Reisen als Interrail- Backpacker mit sprachunfähigem Kollegen schlugen wir uns im Sommer 1993 durch Paris, Amsterdam, Prag, Budapest, Verona, Turin und Dijon.

Dank meiner Fremdsprachenstärke bekamen wir immer Hotel und Essen plus die jeweiligen Sehenswürdigkeiten.

Und dies ohne Mobile/GPS/Internet.

Meine Grosse Reise im 1998 nach Neuseeland war toll- Konnte ämu eine Skiausrüstung mieten und auf dem Vulkan Ruhapehu auf Schnee die Pisten runterflitzen. Oder- ich Spinner- die völlig neue Fun-Attraktion Zorbing (das Bild ist genau der Hügel, den ich auch zweimal runterrollte) ausprobieren. Favolous!

Verschiedene Umstände führten auch noch im alten Jahrtausend dazu, dass ich mit Sack und Pack in die Südschweiz emigrierte. Mit wenig- sehr wenig- Italienisch übernahm ich eine 12-Stundenschicht in einer Druckerei nahe Lugano, richtete die damals modernste Flexodruckanlage der Welt ein. Meine schnelle (und durch den rauhen Umgang in der Fabrik sicher nicht lupenreine Aussprache) Akklimatisierung half auch, am Telefon sich auf ein Inserat zu bewerben, für eine hüpsche 3 1/2 Zimmerwohnung in Bosco Luganese. In italiano- naturalmente. Das hat Mut gebraucht.

Nach drei Jahren hatte ich genug, die Weiterbildung im Südzipfel der Schweiz hat noch- sagen wir mal- viel Entwicklungspotenzial.

So habe ich mir einen schönen Sprachenrucksack angeeignet. Den ich inmer wieder einzusetzen weiss.

Manchmal gibts au ein Chrüsimüsi, wenn ich zum Beispiel in der Armee am Col des Mosses bei Martigny als Verkehrssoldat (Bundesrocker!) den Verkehr sperren muss wegen einer Panzerkarawane die angerauscht kam. Und trotz grösster Mühe ich kein Wort französisch dem Waadtländer Automobilist entgegnen konnte, welcher sich französisch nach dem Grund der Sperre erkundigte, und ich am Änd nur auf Italienisch was daher stotterte.

O Dio!

Gut hellte sich seine Miene auf, und ich erklärte dem aus Bellinzona Stammenden die Lage, und wir plauderten munter auf italienisch, bis das ganze Gesperre vorbei war.

Haha- Wenn das jemand gefilmt hätte.

Oder wir in Inverness (Schottland) in ein italienisches Restaurant treten und ich wie selbstverständlich auf Italienisch einen Tisch ordere. Der Blick vom Schotten, der nur Bahnhof -äh Railwaystation- verstand- -Unbezahlbar.

Wo ich aber hässig wurde, war in Rom. Obwohl wir Italienisch sprachen, und uns nach höflich der Menukarte erkundigten, beharrte der italienische Cameriere auf seinem schlechten Englisch, und antwortete auf jede italienisch gesprochene Frage mit einer englischen Antwort. Ekelhaft. Habs ihm aber gesagt. Auf italienisch. Pirla!!

Wenn hier jemand behauptet, Pariser seien die überheblichsten Leute, und behandeln dich nur von oben herab- der war noch nie in Rom. Oder nur mit deutsch geführter Schnellabfertigung.

Aso nei.

Verständlich, dass so ein Sprachengeheu einem unangenehm ist. Wobei ich es liebe schweizerdeutsch und Italienisch zu mischen, bilingual zu sprechen. Find ich kool. Probiere auch immer, dies zu pflegen, damit ich es nicht verlernen tu.

Brauche in den Ferien auch immer chli Anlauf mit Fremdsprachen, aber dann können wir loslegen.

Eine englische Whiskyführung inkl. Angels Share in Dufftown/Schottland erleben.

In Napoli durch die sehr interessanten «Sotterranea» in italienisch führen lassen.

In Auxerre und Fontainbleau dem Barista auf französisch die koolen Espressolöffeli (Café Kimbo) abkaufen.

Cool- real formidable, ça me piace!

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