Dies wird der Auftakt zu unseren Herbstferien, welche wir voraussichtlich im Norden Frankreichs verbringen werden.

Voraussichtlich? Ja, weil wir nonig ganz schlüssig sind, öbs Wetter ächt hält. Denn wenn es Bindfäden pisst, pisst es uns auch gehörig in den Nacken. Danke, non merci.

Das Wetter ist chli ungewiss, und eigentlich möchten wir uns noch gar nicht mit Nordfrankreich beschäftigen.

Denn wir haben im vorab noch ein ganz leckeres Zückerli, das wir nun endlich einlösen können: Ein verlängertes Weekend mit Kind und Kegel, das heisst vier Erwachsene, drei Kinder, diese zwischen elf und vier Jahren alt. Wir haben das Wochenende zum runden Geburtstag den beiden Eltern geschenkt und freuen uns alle rüdig drauf!

Aber in dieser mengenmässigen Konstellation reicht halt kein Doppelzimmer im Hotel mehr, und auch ein Zelt auf dem Campingplatz ist nicht würkli das was wir wollen. Gut gibt es Internet, gut gibt es Airbnb. So kommen wir in den Genuss, ein wunderschönes Häuschen im Tessin mieten zu können.

Rückblickend gesehen hat sich das auf jeden Fall gelohnt- sieben zufriedene Gesichter kehren wieder nach einem wunderschönen Weekend in ihr gewohntes Habitat zurück.

Wir übernehmen das Häuschen am Freitag zu zweit, denn wir möchten in Ruhe schnell gucken, was es auf den drei Stöcken so alles hat, was noch dazugekauft werden soll. Drum machen wir mit der Familie erst zwei Stunden später bei der Migros in Agno ab. Denn wir sind in der Region Lugano, in Serocca d’Agno, in dieser Gegend fühle ich mich wohl, hier habe ich dazumal auch gelebt und gearbeitet.

Schnell merken wir- Oh, das Haus hat ja alles! Auch Gewürze, Öl, Mehl, etz. (Nicht abgeloffen). Es hat sogar eine Nespresso-Kaffee-Kapselmaschiene. Und im Keller eine Waschmaschine, welche man benutzen darf. Die Stube und Küche sind räumlich sehr grosszügig, und mit Panoramablick auf das Tal und den See. Draussen eine wunderschöne Terasse, teils gedeckt und mit Schminee. Plus ein wunderbar verwunschener, terrassierter Garten mit Schaukel und zuoberst einer Pergola.

Im Obergeschoss drei Zimmer und zwei Bäder. Und vom Balkon aus eine wunderschöne Aussicht bis nach Lugano!

Unser Nest und Wohlfühlort für die nächsten Tage- Wir freuen uns extrem.

Die eingeladene Familie vergnügt sich noch im Swiss Miniature in Melide, da soll endlich der staubige Mief chli abhanden gekommen sein.

Auf unser Zurufen steigen sie ins Auto und fahren zum Treffpunkt, dem Parkplatz vom Migros Agno. Wir nutzen die Zeit, um noch Holz und Anzündhilfe sowie etwas Wein zu organisieren.

Gross war das Hallo, und los ging das Abenteuer Einkaufen mit vier Erwachsenen und drei Kindern.

Kinder, Kinder- Also alle Tage möchte ich das nicht tun, es war recht hektisch und chaotisch. Aber dank unserer Koordination haben wir auch das Brot nicht vergessen, und Nutella hatte auch noch Platz. Mit Essen reichlich eingedeckt (Hab noch nie eine so hohe Geldsumme für Lebensmitteln eingekauft), sind wir im Nu am Häuschen, wo sich die Familie nun einrichten kann. Die Better sind schnell belegt, und alle recht häppy- Es ist würkli ein schönes Haus an einem schönen Ort (und sei die Auffahrt noch so steil!), das wird genussvoll.

Am Abend gibts frische Costine (1,8 Kilo) und wir geniessen draussen unter einem Juliabaum zwar etwas dunkel aber umso mehr die leckere Grillade.

Der nächste Morgen war noch recht christlich von der Zeit her, bis etwa um Sieben war es mucksmäuschenstill, die Wildtiere draussen (Waldkauz und Siebenschläfer) sind nun auch am schlafen.

Das Wetter verheisst heute nicht ganz das Gewünschte, es tröpfelt immer wieder und es ist recht nass. Also nichts mit Lugano, Parco Ciani, Openairprogramm.

Aber in einen Indoorspielhallenpalast, das wollten wir zwei ja auch nicht. Uff!

Schlussamänd entscheiden wir uns fürs Shopping in Grancia, da solls einen lässen Spielplatz im Center haben. Nun gut- nix wie los, das Frühstück war sehr lecker und alle etwas ungeduldig. Das Center -und es ist recht gross- war recht voll, wir hatten chli Mühe mit Parkplätzen zu finden.

Aber es war ja Samstag.

Und wüstes Wetter.

Egal.

Wir steuern auf das Spieleparadies zu, es scheint recht kool zu sein mit Röhren (Tubi) und vielen Farben und viel zum entdecken. Die Kinder natürlich hibbelig und mit glänzenden Augen schon am Ausziehen der Schuhe und Anziehen der abgegebenen Antirutschsocken. Der Vater war noch nicht fertig mit Ausfüllen der Formalitäten, sind die Kiddies schon in den unergründlichen Tiefens des Spielplatzes verschwunden! 5.- pro Kind und Stunde. Völlig in Ordnung.

Nun stehen wir vier Erwachsenen aber etwas verloren da. Denn wir dürfen hier nicht rein (Schad, wäre gerne durch die Tubi gerutscht!), und müssen uns nun selbst beschäftigen. Plötzlich so alleine ist es schon noch recht komisch. Aber auch wir können so unsere gemeinsame Zeit geniessen.

Angespornt durch das kühle und nasse Wetter wird ein Raclette zum Znacht gewünscht. Ok- kein Problem. Im Haus hätte es sogar einen Racletteofen-yay! Die Pfänndlis jedoch sind in einem so desolaten Zustand, das Teflon löst sich teilweise, ääääh- nein danke.

Im Elektrofachgeschäft suchen wir drum für Ersatzpfänndli. Die sind jedoch teurer wie ein ganzer Ofen mit Pfänndlis, also verlassen wir das Geschäft mit einem nigelnagelneuen Achter-Raclettegrill. Inklusive normaler Platte und Steinplatte und Pfänndli und Schaber.

Nach Käsekauf -No Emmi!- noch gemütlich die Leute durchgehechelt bei einem Kaffee. Wir geniessen unsere Zeit sehr.

Die Kinder scheinen es auch zu geniessen, wir staunen, wie lange sie es in diesem Spieleparadies aushalten. Als sie dann schliesslich kommen, haben sie Hunger, und wir zwei beschliessen, noch etwas alleine spazieren zu gehen, hat die Bewegung schon etwas gelitten -sprich Sitzarsch- uff.

An der frischen Luft dann genügt ein Blick zueinander- Wir gehen in den nebendran gelegenen IKEA, einfach zum stöbern und bewegen.

Wir haben eben die Ausstellungsebene durchschritten und sind im unteren Stock- wo der Einkauf von Unnötigem dann würkli beginnt.

Da ertönt die Ansage, dass das Einkaufszentrum sofort evakuiert werden muss und man auf dem schnellsten Weg nach draussen gehen soll.

Huh!

Das Personal reagiert ruhig und besonnen- macht mir recht Eindruck! Wir stehen wenige Minuten später auf dem Sammelplatz, einzig ein Gewusel der davonhetzenden Autos ist chli befremdlich. Aber sonst echt vorbildlich.

Auch unsere Familie musste aus dem Gebäude, obwohl der Alarm von der gegenüberliegenden Seite kam.

Leider mussten die hungrigen Kinder ihr eben bestelltes Essen stehen lassen, zum bezahlen hat’s aber doch gereicht. Und das Glas mit Essiggurken ging auch flatü.

Uuh, das war ein Geheul!

Kurz später -es war ein technischer Defekt-wurde bereits wieder Entwarnung gegeben, und als wir kurze Zeit darauf das Center querten, war alles wie wenn nix gewesen wäre. Unserer Familie war das jedoch etwas zuviel, wir haben sie zum Ferienhaus geschickt, sollen dort etwas entspannen und wir besorgen nochmals Essiggurken fürs Raclette.

Dieses war genau richtig bei diesem unfreundlichen Wetter, wir haben es alle genossen, und konnten so friedlich den Abend ausklingen lassen.

Der Sonntag, da war sogar bis halb acht Stille im Haus. Nach dem Frühstück gings ans aufräumen, und wir konnten pünktlich den freundlichen Reinigungskräften das Haus wieder überlassen.

Eine rüüdig tolle Sache. So unkompliziert, so bequem, so problemlos!

Sonntag- heute besuchen wir «meinen» Zoo, die Sonne drückt etwas durch. Wunderschöne Stunden verbringen wir hier, staunen ab dem Gebrüll von Alex und seinen Geschwistern, sehen einem Uhu beim Baden zu, begüxeln den süssen Nachwuchs bei den Schildkröten und begutachten die nüm so scheuen Nasenbären. Im Zoo wird immer wieder etwas erneuert, wir sehen das erste Mal das neue Häuschen, das man für Geburtstage und Events buchen kann, und das kenyanische Willkommensschild, das uns zum schmunzeln bewegt.

Leider ist keiner der Besitzer da zum plöiderlen, aber wir geniessen es dennoch.

Der Bub liegt uns schon seit Stunden in den Ohren- Wann wir nun endlich ins Schoggimuseum gehen, das gleich ein Dorf weiter liegt.

Jaja- was soll das Ghetz- wir kommen ja… ☺️

Das Museum und der Shop haben die dringend benötigte Renovierung bekommen und jetzt ist es wieder echt eine schöne Sache!

Mit Schoggibauch und vollem Einkaufswagen verabschieden wir uns voneinander- Es war echt toll und lässig miteinander, ganz herzlichen Dank!

Wir tuckern über die neue Separatspur von Quinto nach Airolo (wer denkt sich so Sch…. bloss aus?), und fahren wieder über den Gotthard nach Hause.

Morgen gehts früsch bepackt Richtung Frankreich.

Mal gucken, öb wir unser Ziel, die Normandie erreichen. Wenns dann nur regnet, kehren wir halt wieder um.

Das sind wir.

Ferien nach unserem Gusto.

Kategorien: Freizeit

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