Heute drehen wir dem Meer, dem Sand (im Bett) und den Tigermücken den Rücken zu. Wir gehen landeinwärts.
So wie einst die Dogen und wohlhabenden Einwohner Venedigs.
Irgend einmal ist genug Serenissima.
Wo ist mein Garten, mein Reitstall, und das verfluchte Acqua alta kann mir doch auch langsam gestohlen werden.
So haben sich zahlreiche Vermögende dazu entschlossen die Insel mit ihren beschränkten Ausbaumöglichkeiten zu verlassen und am Brentafluss und deren Kanälen ihre Palazzi aufzubauen.
Und einen söttigen luegen wir heut an.
Wir verlassen den Campeggio und versuchen Jesolo und den allemanischen Konzentrationsblubb zu umschiffen.
Uns entgegnen viele, sehr viele Autos. Die wollen alle hier raus.
Na denn, viel Spass, wir haben reingeschnuppert, unsere Nase ist nun voll.
Umschiffen die Lagune mit Hubi, passieren den Flughafen und die hässlichen Zentren Mestre und Marghera.
Sind dann aber irgendwie doch noch rausgekommen- s‘Navi hat uns hüt aber ganz schön im Seich rumgurken lassen- ist halt langsam eine alte Dame…
Wir passieren etliche Palazzis, es ist herrlich die Prachtsbauten zu betrachten. Teils sind sie als Hotels oder Restaurants umgebaut, oder privat bewohnt. Oder aber zerfallen, weil halt das Geld fehlt.
Wir halten an der Villa Pisani. Sie wurde 1756 nach zwanzig Jahren Bauzeit fertiggestellt.
Avise Pisani wurde 1735 zum Dogen von Venedig ernannt. Da er der 114. Doge war, umfasst seine Villa auch 114 Zimmer.
Der Bau ist noch im Original erhalten, auch das Mobiliar ist noch erhalten. Der Rundgang führt durch die zwei Innenhöfe die sich um die zentrale Säulenhalle schliessen.
Einen Stock höher dann die ganze Pracht, wir staunen ab den Motiven und Farben.
Verrückt, was hier mit Illusionsmalerei vollbracht wurde.
Der Ballsaal im Zentrum ist wunderschön!
Sogar Schatten hat man den Figuren gemalt, damit es plastischer aussieht!!
Also die Villa ist echt ein Besuch wert, auch wenn an einigen Stellen der Putz- oder die ganze Decke?- abblättert. Es ist einfach verblüffend, wie schön und fröhlich diese Räume gemalt wurden!
Nun aber ab in den Garten!
Eine skurrile Statue mit Zähnen begegnet uns. Hab ich auch noch nie gesehen.
Hilfe! -Schnell wegg hier!
Es erwarten uns viele Verweilmöglichkeiten, einzig ein Kaffee fehlt uns hier würkli..
Die Stallungen am Ende des Sees sind wieder täuschend gut gemacht, als wäre hier nochmals ein kleines Schloss.
Wunderschön!!
Wir sehen sogar ein Fasanenweibchen mit ihren drei Jungen.
Also diese Villa ist es wert!
Auch wenn Napoleon nach dem Kauf gefrotzelt hat «Für einen Grafen zu gross, für einen König zu klein.»
Er übernachtete eh nur einmal hier in seiner Villa.
Sie ging dann durch mehreren Hände, und es soll im 1934 hier zu einem ersten Treffen zwischen Mussolini und Hitler gekommen sein.
Momentan sammeln sie Geld um den Westteil des Gartens und das Labyrinth wieder instandzusetzen.
Nach dem Picknick unter dem Baum beschliessen wir, weiter nach Mantua zu fahren. Schiinz herzig.
Wir passieren herzige Städtli
…und weniger herzige.
Mantua selber gefällt uns sehr, wir geniessen die Altstadt, nachdem Gwaltshootsch der Garage, die 20 Minuten vom Hotel liegt…
Megahärzig!
Gönnen uns zwei Malfy-Gin
Und geniessen die warme Atmosphäre.
Ein richtig hüpsches italienisches Städtchen!!
Mit vielen Pasticcerias!
Wir gönnen uns wunderbare Teigwaren und einen Lambrusco.
Heut liegt sogar ein Dessert drin!
Der Verdauungsspaziergang tut gut.
So ein schönes Städchen. Hier schmeckts noch ein wenig nach Zigaretten, Autoabgasen und manchmal der Odör de Canalisazion…
Fühl mich grad 30 Jahre zrüggversetzt.
Buona notte Mantova.
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