Dies Foto verwirrt eventuell im ersten Moment echli, aber es zeigt doch recht gut, an was wir werkeln- Hier die Story dazu:
Nachdem ich dich letzte Woche gluschtig gemacht hab, muss ich dir doch vom Resultat davon verzellen.
Wir haben das Wochenende dazu genutzt, die besagte Wand im Schlafzimmer zu malen. Während andere in Kohorten die Asphaltstrasse rauf und runter spazieren (ist eine Corona-Angelegenheit), beschliessen wir im Haus zu bleiben, und uns chli kreativ zu betätigen.
Wir haben ja Farbe und Werkzeug bestellt, dieses kam auch promt geliefert zu Hause an.
Für uns ist es ein Experiment, und dementsprechend gehen wir auch vorsichtig dran. Denn wir haben zwei verschiedene Farbbehälter und ein spezielles Dösli in der Lieferung bekommen.
Unsere Absicht ist es, die ausgewählte Wand in einer Rost-Optik zu streichen. Es gibt ja auf dem Markt mittlerweile die koolsten Farbeffekte (Beton-Optik/Goldschimmer/ Metallfarben…..), wer will denn da noch langweiliges Weiss, püh!
Dieser recht eigene Farbton soll sich aber nicht- denn das gibt es auch!- mittels rostiger Metallplättchen drin immer weiter richtig rosten. Das wäre suboptimal fürs Schlafzimmer, die Bettwäsche hätte immer Rostflecken, die dann nie mehr ausgehen.
Na bravo!
Nein, es soll nur der Effekt erreicht werden, gerne ohne Abfärbungen.
Auch das gibts.
Eben dazu braucht es die drei Behälter. Diese möchten uns zeigen, wie denn das gehen soll. Zum Ersten eine Grundfarbe, in einem helleren rostrot. Dann die Effektfarbe, chli dunkleres Rostrot, mit chli Schimmer, plus das Dösli mit Glasperlen (munzig klein, eher Sand wie Perlen), die ergeben die rauere Struktur, den dreidimensionalen Rosteffekt.
Puh- Wir sind da rächt erwartungsvoll.
Gucken extra mit prominenter Unterstützung gedrehte Tutorien…
Aach soo geht das.
Nun dann Gesellen- Frisch ans Werk.
Zuerst wird mal Bett und Podest demontiert und aus dem Weg geräumt. Auch Vorhänge/Spiegel/Nachttisch kommt inklusive Sockelleiste weg. Dann gut die Kanten und den Teppich abkleben. Ist eh immer wichtig.
So geht’s schnell fürschi. Der erste Anstrich ist schon getan. Im Kreuzgang und dann in geraden Linien und nass in nass, und vom Fenster weg. Wie beschrieben. Nach Lehrbuch.
Bereis ist die Wand nüm weiss, und trotzdem das es im Zimmer unangenehm höölelet, freuen wir uns aufs Resultat.
Wir warten ein paar Stunden, bis der Anstrich trocken ist, gehen dann ein zweites Mal drüber. Schon gleichmässiger liegt die Fläche auf der Wand.
Nun noch die Abklebungen entfernen, die Wand soll über Nacht trocknen können.
Die Matratzen notbedürftig aufs Podest gestellt- Es war für mich eine rückenschmerzenvolle Nacht- Bin mir’s halt scho nüm so gewohnt..
Am nächsten Tag dann aufgewacht- die neue Farbe strahlt von der Wand. Man sieht aber noch die einzelnen Bahnen, da wo die Farbe überlagert. Also wenn wir wie gewohnt die Farbe dreimal auftragen, käme das sehr gut. Wir verzichten auf den dritten Anstrich mit der Grundfarbe. Die Effektfarbe wird ja unser dritter Anstrich.
Mit fragendem Blick wird das Dösli Glasperlen (so eine geile Idee!) dazugemixt und gut vermischt. Wiederum wird alles abgeklebt. Bei diesem Auftrag ist alls chli anders wie im bis Anhin: Wir tunken die Kurzflorrolle direkt in den Kübel und tragen die Farbe ohne Abstreifen so grad auf die Wand auf.
Isch das richtig?
Kommt das gut??
Dann darf die Farbe auf keinen Fall regelmässig verteilt werden, sondern es sollen sogenannte Nester sein, mit dem Tunkroller auf die Wand aufgetragen und leicht verteilt. Das gibt denn diese Rostflecken. Mit einem zweiten Roller verteilen wir diese Nester e bitz auf der Wand, wichtig ist wechselder Druck und wechselnde Streichrichtung. Eigentlich ein ideales Projekt für die Krabbelgruppe. Da unser Quartierkindergarten immer noch in Quarantäne (mittlerweile Sportferien) ist, müssen wir da halt selber ran.
So trägt einer von uns die Farbe auf die Wand, der Andere verteilt sie möglicht streifenfrei und kreuzundquer auf der Wand. Ist gar nicht soo einfach mfall. Immer wieder gucken wir, öb uns das gefallen tut.
Es hat in der Mitte und links noch hellere Stellen, die werden nach einer Besprechung nochmals gemalt. So sieht die Wand regelmässiger aus.
Ich muss noch lernen, mehr auf meinen Besten zu hören, denn das Resultat gibt ihm recht. Allzuwild wäre ja auch nicht förderlich für den Raum.
Gut, die Farbe ist aufgetragen, am trocknen und die Roller werden ausgewaschen für einen möglichen anderen Einsatz zu einer anderen Zeit, an einem anderen noch zu definierenden Ort. Wer weiss, wann-wie-wo-weshalb.
Smile.
Die trocknende Wand bekommt tatsächlich den Rost-Look, den wir wollten, die Glasperlen verstärken den Rosteffekt noch.
Wau!
Und es ist erst kurz nach Mittag: Also wunderbar schön Zeit, für eigentlich ein Projekt, was für später angedacht war, in Angriff zu nehmen.
Wir möchten der Bettumrandung eine andere Farbe verleihen. Diese Bettstatt ist auch bereits schon 20-Jährig. Aber noch sehr gut in Schuss, hat ein zeitloses Design. Einfach der rötliche Holz-Imitat-Überzug gefällt nicht mehr. Gab es damals leider nicht anders.
Wir haben mal versucht, mit Kupferfarbe und Goldfarbe testweise den Rahmen e bitz zu malen- uff, deckt nicht- Gefällt nicht…
Aber es gibt noch eine Möglichkeit, dem Rahmen neuen Glanz zu verleihen: Wir überziehen das Ganze mit Kunststoffolie!
Bed-wrapping!!
Hihi!
Durch das Praktikum bei einer lieben Kollegen vor Jaaaahren erhielt mein Bester die Fertigkeiten, dies gemeinsam mit meiner Hilfe durchzuführen.
Und so Folien hätten wir auch noch,
Praktischerweise in Gold, so why not.
Wir schneiden die Rolle in passende Breiten, geht grad auf- Toll! Weil es lange Stücke sind (+2Meter) überziehen wir den Rahmen im «Nassverfahren»:
Zuerst wird die Trägerschicht von der Folie entfernt. Auf die klebende Seite kommt eine Schicht Spüli. Alsodann wird der ganz Streifen auf den Rahmen gelegt, und gerade ausgerichtet. Dann mit einem Schaber die Spülischicht gegen den Rand und rausgedrückt. So klebt das Ganze doch noch, und mit der Zeit wird das Spüli ganz draussen sein, und der Überzug hält. Seite für Seite überziehen wir in Teamarbeit (inklusive Quick-changes), macht richtig Spass.
Zum Schluss noch die Kanten sauber gecuttet, schon kann das Ganze zusammengesetzt werden.
Das Podest ist am Platz, die Bettstatt glänzt neu in Gold. Die Matratzen auf den Bettrost, und das Bett fertig bezogen.
Der Spiegel wird aufgehängt, ebenso die Vorhänge. Es kommen Nachttischli/etc. wieder an ihren Platz, und wir gucken die ganze Sache an.
Schlimmer wie «Zuhause im Glück», smile..
Aber gefällt uns!
Ist total mal was anderes.
Was ganz Neues und Spezielles gewagt, und wir sind sehr zufrieden mit uns und dem von uns Erreichten.
Es macht richtig Spass miteinander wieder mal was Hüpsches zu gestalten, und mit geeigneten Werkzeugen kommt man auch gut zum erreichten Ziel.
Stolz und häppy sinken wir ins neue (?) Bett, und träumen vom Umbauen, malen,… Und wie war das nun nochmals mit der zweiten Küche?
… Zzzzzzzz…
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