
Heute widme ich meinen Blog dem Krieg. Den ganzen Tag begleitet uns der Zustandes des Gegeneinanderkämpfens, des Sieges, der Niederlage, der Verarbeitung.
Es fing schon tief in der Nacht an- meine liebste Begleitung musste den Kampf gegen den eigenen Magen schliesslich nach langem Ringen aufgeben -was raus muss, muss raus!
Trotzdem schafften wir es auf halber Kraft weiterzusegeln. Nur nicht gegen den Wind gekotzt, dann kommts gut.

Frühstücken musste ich alleine, ach du Armer.
Wir machen uns danach auf dem Weg zur Apotheke, für ein paar chemische Unterstützungen zur Bekämpfung des nächtlichen Blitzkriegs.




Wir geraten in einen Wochenmarkt mit Gemüse, Fleisch, Käse, Temu, Stoff und sonstigem Allerlei. Wir waren glaub die einzigen Touristen hier. Die Leute sind äusserst nett und zuvorkommend. Das ist uns schon mal aufgefallen.
Retour von der Apotheke verabschieden wir uns von Arras- Hier war es trotz aussichtslosem Kampf eine tolle und wunderschöne Stadt.
Nun gehts weiter. Zum kanadischen Kriegsdenkmal in Vimy.
Wir sind im ersten Weltkrieg im Frühling 1917. Hier an der Front zwischen den Alliierten und Deutschland verloren innerhalb sechs Wochen 250‘000 Männer ihr Leben!
Eine schreckliche Zahl.
Man hatte für die abertausend kanadischen Kriegsgefallenen ein monumentales Denkmal erstellt, welches um 1938 eingeweiht wurde.

Es lohnt sich, sich auch mal damit auseinanderzusetzen.




Und sei es, um nur einmal die Augen geöffnet zu kriegen, wie sinnlos das Ganze war.




Der Friedhof regt recht zum Nachdenken an, und söttige Gräberfelder hats hier zuhauf.
Im Besucherzentrum können wir noch nachgebaute Geschützgräben begucken, und Krater von detonierten Bomben.








Verrückt, was hier gezeigt wird!
Wir fahren gemütlich weiter, zu etwas noch verrückterem, fast schon Grössenwahnsinnigem.

Nun sind wir im Jahr 1940, wieder tobt ein grässlicher Krieg über diese Region!
Hier wurde eine beispiellose Raketenabschussrampe geplant- Wir können froh sein, konnte sie nie fertig realisiert werden.

Hier ein Modell der Anlage. Unter der gewaltigen Betonkuppel lagerten Hunderte von Raketen, welche über eine Rampe nach draussen gebracht werden konnten..
Ganze vier (!) solcher Kuppeln mit Rampe wären es ursprünglich geworden. Hätte man sie nicht entdeckt, und aus der Luft mit einem Bombenangriff unschädlich gemacht- Der Krieg wäre endgültig anderst verlaufen.
Wir kriegen Kopfhörer und ein Tablet, welches uns in den Zugangsstollen führt. Echt toll gemacht, wurde die Entstehung dieses Raketenbunkers sehr gut gezeigt.
Was man heute nicht alles simulieren kann..






Immer weiter hinein wurden wir geführt.






Bis wir dann mit dem Lift in den dritten Stock unter das gewaltige Betonkuppeldach gefahren werden.

Das war echt beeindruckend. Es sind immerhin 80 Jahre vergangen, seit dem Bau. Hier hats viele (zu viele..?) Ausstellungen. Von den Leuten, die hier lebten, die Raketen. Die Mondlandung, der erste Mensch im All, die Deportierung und die Arbeitslager in Deutschland. Verschiedene Raketentypen, das Leben damals und heute hier.
Die ganze Zeit begleitet uns das Tablet, spielerisch konnte man noch versteckte Hints finden, nicht schlecht gemacht.
Unsere Kondition liess leider nach über zwei Stunden nach. Es war ganz einfach „too much Information“!





Aber es war extrem beeindruckend, was man hier hat schaffen wollen. Was für utopische Pläne hatte man ächt damals und wurden zum Glück nie verwirklicht…
Diese zwei monumentalen Denkmäler- das Kriegsdenkmal in Vimy sowie la Coupule zeigen auf eindrucksvoller und völlig verschiedener Weise, wie der Krieg damals verlief.
Heute wär es ganz anders??
Ich glaube nicht, die aktuellen Geschehnisse in den diversen Kriegsgebieten zeugen nicht davon. Wir lernen es nicht, ohne Krieg zu leben.
Das ist primitiv und schade.
Nun gut, ein versönlicher Schluss zum Beenden des kriegerischen Eintrages von heute.
Wir sind am Meer, geniessen den Abend am Strand.

Haben einhübsches Wohnigli, grad am Strand.


Bonne nuit!
Meinem Kämpfer geht’s wieder besser. ♥️
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