Wir pflegen eine schöne Gegebenheit, s› wird fast schon Tradition, ämu mir gefällt sie. Und irgendwie hat sich der Rhythmus so ergeben.

Alle fünf Jahre wechseln wir zwei unsere Ringfinger Ringe.

2003-Den Ersten -silbrigen- gabs spontan im Globus z Züri-Der Freundschaftsring.

2008-Der Zweite, der Verlobungsring, suchten wir uns gemeinsam im Rhomberg in Seewen aus.

2013-Zur Heirat gabs den Dritten, massgeschneidert aus Wädenswil, diesmal den Einten mit Steinchen.

So hat sich das irgendwie ergeben mit der Taktung. Eigentlich unbewusst und dem Gefühl folgend.

Letztes Jahr am Wienachtsmarkt in Einsiedeln haben mir die Olivenholzringe extrem gefallen. Nach Silber/Wolfram/Edelstahl mal wieder ein anderes Material. Werum nid?

Meine bessere Hälfte schnödete, «Ich will keinen Vorhangring». Nun gut, gibt ja würklich schöne Holzringe heute. Schade, hätte so gerne einen Hölzigen..

Nix da.

Beratungsresistent.

Inzwischen haben wir beide den chinesischen Onlinehändler Wish entdeckt, und finden da Sachen, die wären einen eigenen Blogeintrag allemal wert. Es gibt da Sachen, die gibts nicht…

So stöber› ich mal nach Holzringen, und finde nach einiger Zeit ein Exemplar, welches uns beiden(!) gefällt. Nun das mit Grösse und Bestelldauer ist ja so eine Sache. Dass da kein Prozent Holz drin sein wird ist uns bewusst, aber für den Preis von 2.- pro Ring- So what. Nach gut drei Wochen halten wir die Ringe in der Hand, hmm, gar nicht soo übel. Ein Ring ist noch eine Grösse zu gross, so bestellen wir noch einen kleineren.

Irgendwie gewöhnen wir uns ans Provisorium, könnte das der Ring für die nächsten fünf Jahre sein?

Wieso nicht, uns gefällt er immer besser.

An einem Abend schliesslich, wir sitzen mit Kolleginnen gemütlich zusammen, nachdem wir unseren Musikverein aufgelöst haben.

Wir bekommen Bilder gezeigt- Ein Ringkurs. Man könne den eigenen Ring gestalten und fertigen. Die Einten mit Holzstruktur gefallen uns irgendwie noch.

Aber Erwachsenenbasteln. Uff…

Irgendwie rutsche ich da in die Gruppe. Wir möchten zu viert an so einen söttigen Kurs. Öb das gut kommt?

Zuhause bekomme ich genaue Anweisungen, wie der Ring auszusehen hat, auch meine Ideen im Kopf möchte ich gerne umsetzen. Da ich es noch selten schaffe, meine Ideen genau so umzusetzen, wie gedacht- Lässt mich das Vorhaben scho chli zweifeln.

Die Fahrt nach Hallwil zur Kursgeberin war unterhaltsam- Wir habens gefunden. Am Ziel wurden wir freundlich in Empfang genommen, und in den Wintergarten geleitet.

Der Ring selber -aus Chirurgenstahl- war bereits in zig Grössen verfügbar, wir probierten Halb/Viertel/ und andere Grössen, bis uns einer passt. Eine hervorragende Auswahl. Aber ich muss ja zwei machen, ist das denn auch die richtige Grösse?? Zu Hülf!

Mittlerweile hatten wir alle «unsere» Grössen. Etz wirds luschtig.

Der Inlay muss selbst gemacht werden. Mit einer Art Knetmasse und einer Vielzahl Farben sollten wir den Ring fertigen können. Gut zeigte unsere Gastgeberin, wie auch aus üblen Farbkombinationen koole Muster werden.

So nahm jeder kleine Klümpchen der preferierten Farben- meine fünf Gewählten sollten Holz imitieren- und wir beginnen zu kneten. Immer und immer wieder rollten wir das Ganze zum Würstchen, schlagen die Enden gegen die Mitte, bis das Muster überzeugt.

Ich beginne nochmals von vorne, weil mir das Glitzer, welches ich reingemischt hab, nicht gefällt.

Also nochmals.

Rugele, rugele, ineschlaa, ineschlaa.

Rugele, rugele, ineschlaa, ineschlaa.

Rugele, rugele, ineschlaa, ineschlaa.

Uff, gefällt mir das? Gefällt das ächt Zuhause? Bin da gar nüm sicher, was mach ich hier!!! Schwitz! Oje!

Nichtsdestotrotz lege ich das gefaltete Stück in den Ring und verschaffe es in den Ring.

Nuja. Gar nid sooo schlächt.

Dann mache ich mich an den zweiten Ring. Der sollte ja ein Steinchen bekommen (wurde so gewünscht).

Jo, auch nicht soo schlimm, nur ein wenig dunkler wie der Erste. Er war aber aus dem gleichen Strang Knete. Komisch.

Hmm, was tu ich jetzt? Ich hab noch Material, ich probier zwei weitere Ringe, so dass ich zwei Hellere und zwei Dunklere hab, bei denen die beiden Kleineren je einen Stein schmückt.

Ich kann mich nicht entscheiden für ein Paar- Die Hellen? Oder die Dunklen? Oder die Hellen. Hmm, oder doch die Dunklen…? Weis es nicht! Heul! Ganz übel.

Schliesslich nehme ich alle vier, der Ring kostet nur 20.- inkl. Kurs.

Die Anderen probierten andere Farben, Muster, der Bann ist gebrochen- Man könnte stundenlang weitermachen. Ringfieber!

Ich nicht. Genug! Die vergangenen Stunden, Zweifel an mir selber, sowie der fehlenden feinmotorischen Fähigkeiten gnagten. Aber ich hatte vier Ringe. Jahaa!

Die mussten noch 30 Minuten in den Ofen bei 180 Grad. Fertig.

Eigentlich gefallen sie mir noch recht gut..

Wir überziehen um eine Stunde, bis jeder seine Ringe hat, zufrieden fahren wir gegen Mitternacht heimwärts.

Zuhause dann den Ring gezeigt, und anderntags auch getragen.

Wow!

Gefällt uns!

Immer mehr!

Wir entscheiden uns unabhängig voneinander auf den Dunkleren der Beiden. Hat mehr Struktur. Der Wish Ring kommt zu seinen Vorgängern ins Uhrschäftli, welches ich im Tessin umgebaut habe.

Ich bin stolz auf die Ringe. Auf mich. Sind mir echt gut glunge. Und macht uns happy.

….Und wenn jemand fragt: Was denn das für Holz sei, freue ich mich, kichere innerlich und antworte dann selbstbewusst: «Aruba-Eiche».

Kategorien: Werkeln

0 Kommentare

Lo · November 29, 2018 um 15:19

Eine schöne Idee.
Nur Augenringe, die kann man sich nicht aussuchen.
Auch nicht zurückgeben 😉

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