Heute, nach dem Frühstück gehts zur Terme taurine. Hoch oben über Civitavecchia liegen die Ausgrabungen eines römisches Bades. Einfach ohne Wasser. Dies wird unser erster Etappenort heute. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint, ein Wind vom Meer her, Herz, was begehrst du mehr?
Diese Ausgrabungen werden von freiwilligen Privaten geführt, liebevoll kümmern sich diese um die Anlage.
Es sind auch viele Katzen auf dem Gelände, die einte hätte uns fast adoptiert- Wenn nicht der Futternapf von einem der Volontäre gefüllt worden wäre- Zägg, und weg war sie…
Treulose Pussy du!
Der Rundgang war sehr interessant, wir staunen immer wieder. Dass die Römer das Baden zelebrierten, ist ja allseits bekannt. Dass sie Bodenheizungen in den Thermen hatten eigentlich auch. Aber dass die Wände mit hohlen Bausteinen mit heissem Dampf auch gewärmt wurden…. Huau! Wir ziehen unseren Hut (öhö, hust, ääh, sollte man tragen, nur wegen Sonnenbrand und hüpsch und so..) vor der Ingenieurskunst!
Der Gang durch die verschiedenen Räume und Bäder hinterlässt uns einen guten Eindruck, sogar eine Dusche hatten die hier!! Uherzig wie sich das Consorzio pro loco um die Anlage kümmert. Wir sind trotz unzähligen Felines in keine einzige Katzensch… getreten. Wir finden, es lohnt sich, hier hereinzuschauen, ist chli abseits der Touristen Trampelpfade- Wer geht denn schon nach Civitavecchia, ohne einzuschiffen??
Äbe.
Wir möchten das antike Ostia heute angucken, ist in guter Reichweite. Suchen unterwegs noch ein Centro Commerciale, uns fehlen einfache Klappstühle und Decken (Dass wir unseren Espressokocher daheim vergessen haben, sind wir uns erst bewusst geworden, als es zu spät ist, ouuuuuu!).
Don’t ask, just wonder.
Typisch wir zwei.
Egal.
Beim Flughafen Fiumicino – Ja, den kennt der Eine oder Andere, welcher schon mit Flugi in Rom war-gibts ein Rieseneinkaufscenter. Das steuern wir an. Kommen an einigen «fermata bus» vorbei (was das ist, könnt ihr uns gerne persönlich fragen…) Wo ein Bedarf- da ein Angebot.
Wir steuern im Einkaufscenter diverse Läden an, aber mit leeren Händen verlassen wir den Konsumtempel wieder. Wir suchen einen Fachmarkt, umrunden dafür den Flughafen, aber auch dies wird ein Reinfall.
Leicht frustriert kaufen wir was kleines zum Futtern. Und als wir den neuen Friedhof von Fiumicino sehen, werfen wir hier den Anker und rasten.
Wir sind keinesfalls morbide oder verspüren irgendwelche nekrologischen Reize, weil wir amigs Friedhöfe aufsuchen, um zu rasten. Aber meist sind diese an wunderschönen Plätzen, mit Aussicht, Bänkli und Schatten. Dass wir da rasten, hat sicher niemand was dagegen. Wir tuns schon seit eh und je.
Da wir schon mal da sind, lasst uns Fiumicino besuchen. Müsste doch noch hüpsch sein, da der internationale Flughafen sicher hilft, die Gemeinde aufzupeppen.
Nun….. wir müssen würkli enttäuscht abziehen, das Schönste an der Stadt sind die Strassenlaternen am Lungomare, und die sind schon leicht grenzwertig. Überall Müll, und Betonbauten der wüsten Sorte und abgesperrte Strände. Nicht mal der alte Leuchtturm war zugänglich.
Dafür haben wir im Kreisel parkiert.
Nicht in der Mitte.
Auf der Strasse.
Höhö.
Also ziehen wir weiter ins benachbarte Ostia. Unser eigentlich Ziel. Weil wir hier die Ruinenstätten der Hafenstadt von Rom besuchen möchten.
Aber erst gehen wir Richtung Meer- Lido d’Ostia. Villicht hats da für uns zwei Hüpschen noch ein Zimmer mit Guck aufs Meer?
Hier der zweite Dämpfer heute. Nur Strandhäuser, private Spiaggias, keine Hotels, und laufen tut da tote Hose. Kilometer um Kilometer nix anderes wie Stranddisko, abgesperrte Parkplätze, jösses, ist das im Sommer soo beliebt??
Wir rollen genervt die Augen. Möchten an den Strand. So wie in Civitavecchia. Wir tuckern immer weiter südwärts, und halten Familienrat in einer Bar, bei Kaffee und kleinem Aperitivo.
Ich entdecke nochli südlicher einen kleinen Hafenort.
Anzio.
Nie gehört, aber unheimlich schnügge.
Den Sonnenuntergang vom Hotelbalkon genossen, sowie die herrlichen Abendrotfarben förmlich aufgesogen, geht es nach dem Eindunkeln ins Zentrum.
Huau- ist das hüpsch hier. Ein wunderschöner Hafen, viele Restaurants und Bars. Gelaterias und sogar Granita wird angeboten. Die Bauten, teil alt, teils neu fügen sich gut zu einem Stadtbild zusammen. Und der Platz bei der Kirche mit dem Springbrunnen hat es mir angetan. Hier fühle ich mich wohl- Gut, haben wirs gewagt, hierhin zu fahren.
Zufrieden geniessen wir die Aussicht vom Balkon, der Mond spiegelt sich in den Wellen, die Grillen zirpen, das Meer rauscht.
Wie in den Ferien.
….
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