Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit gelingt mir in dieser Woche dieser hüpsche Schnappschuss, den ich hier verewigen will.

Denn er ist doch wunderschön, und lässt mich zufrieden und gelassen etwas reflektierend nachdenken.

Langsam, aber nur langsam werden die Tage doch wieder länger und freundlicher. Der metrologisch kürzeste Tag ist bald schon ein Monat vorbei. Mich tünkt, und es wird mir erst jetzt so richtig bewusst, wie die Tage sich nun ausdehnen und es wieder länger hell bleiben tut.

Es nicht gleich schon um fünf Uhr Nachmittags dunkel wird, und wenn es keinen Nebel hat, sind die Dämmerungsstunden so was von wunderbar pastell und in den fantastischen, fast surreal scheinenden weichen, warmen Sonnenuntergangstönen gehalten.

Huau!

Wieder einmal- wie so oft in der Coronazeit- halte ich nun gedanklich inne, wieder einmal staune ich, dass so was scheinbar Selbstverständliches und Banales wie diese Abendstimmung auf der Autobahnausfahrt so was von schön sein kann.

Dies bewusst geniessen zu können ist für mich eventuell eines der lohnenswertesten Souvenirs der ganzen ungewissen und belastenden Covid-19-Geschichte.

Und meiner Ansicht auch das, was man auch an Andere empfehlenswerterweise mitgeben kann, respektive sollte:

Nämmli das Konzentrieren auf die echt würkli wichtigen Sachen, welche ich dann auch eigentlich gerne tu.

Das in den Fokus stellen von wertvollen Beziehungen und dem Pflegen derselben, weil ich es eigentlich gerne tu.

Und all das Unwichtigen des ganzen Brimboriumgeschmäuses, das Oberflächliche, welches bis anhin immer mehr Überhand nam- wir sind doch echt seicht und unverbindlich geworden (-sorry, das heisst heute social network…!) mal ablegen und rund um mein Leben leben, wie ich es eigentlich gerne tu.

Unter dem Motto:

Weniger ist mehr.

Qualität statt Quantität.

Weil das -Und davon bin ich überzeugt- auch wieder einmal lohnenswert auf einem zurückreflektiert.

Es chunnd immer alles zrugg, um mal beim Sinnsprüche klopfen zu bleiben.

Und das ist doch das Schöne am Leben.

Und nebenbei bewusst das Umstellen des gewohnten Rhythmus des sogenannten vergangenen eingerosteten, chli trottmässigen Lebens vorangeht.

Ob wir wieder jemals so ausgelassen und sorgenfrei feiern können, wie vor einem Jahr- Wer weis.

Ämu sicher nicht mit der gleichen Unbekümmertheit.

Können ächt zum Beispiel Rockkonzerte jemals wieder gleich wie vorher abgehalten werden?

Hmm, wir werden es sehen.

Egal wie lange dieser Abschnitt der Einschränkungen nun dauern wird- Es wird nun immer ein Davor und ein Danach geben. Die Zeitspanne ist einfach noch nicht definiert.

Aber die kommt schon noch.

Ich bin überzeugt, ob geimpft oder nicht- wir werden uns mit der Situation zu arrangieren wissen, wir wissen nur das Ausmass dessen noch nicht.

Das müssen wir -oder unsere Kinder- erst viel später in den Geschichtsbüchern nachlesen.

Auch öb wir richtig gehandelt haben. In der heutigen Situation schlicht undenkbar.

Wir beschliessen die Homeoffice-Pflicht, als Eindämmung, und hoffen mit diesen fragwürdigen Impfungen Herr der Lage zu werden.

Ich für meinen Teil bin noch froh, auch das Vorher gekannt zu haben.

Und in dieser meiner verbleibenden Zeit will ich nicht das umz verroden den Status Quo wie vorher wieder herstellen.

Ich nicht!

Oh nein!

Wenn man schon 15 Jahre Ende Juli nach Rimini fährt, um sich in der Sonne rösten zu lassen, weshalb nutzt man nicht jetzt die Gelegenheit für was anders? Bochum im Frühling kann genauso schön sein. (Diese Orte sind nur gemäss Zufallsgenerator hier gelandet, und stehen als Synonyme für Gegensätze, welche das Leben bietet. Auf keinen Fall soll das eine weder das Andere despektierlich sein). Nehmen wir dieses Ereignis doch gleich als Standortbestimmung, als Weiterentwicklung, als Chance auf was Neues.

Thinking out of the box, auf neudeutsch.

So soll das hoffentlich gelernte Slow down, mal abbiegen, mal die Ausfahrt nehmen, durchaus nicht als Auszeit, sondern als Bereicherung des Lebens genommen werden. Denn die Geschwindigkeit ist horrend, welche auf der Gesellschafts-Autobahn herrscht.

Ich richte mich nun an alle Ich-will-zurück-zur-Normalität-Charaktere:

Es steht mir nicht zu, euch zu verurteilen, oder abschätzig zu behandeln:

Fätzt ihr auf der Autobahn nur weiter, rasselt an eurem Leben vorbei. Mit meinem Abstecher zur Ausfahrt habe ich mehr von meinem Leben.

Beeeilt euch nur, euren gewohnten Trott wieder zu erreichen. Nur um danach auf stundenweises Anstehen an neu eröffneten Events und den passenden social-media-foto-updates dafür hier zu hetzen- Da habe ich ich mir die eigene Lebensqualität doch auch wieder etwas genommen?

Und ich werde -dass kann ich hier versprechen- weiterhin versuchen, diese Qualität auszukosten, darüber zu berichten und sie dadurch auch noch mehr geniessen zu können.

Wenn für dich das von dir bestimmte Tempo stimmt, ist es durchaus mehr wie okey.

Du hast wahrscheinlich eine komplett andere Weltanschauung, eine andere Sicht.

Das ist schon gut.

Für mich ist dieser Weg mit den Abfahrten überhaupt kein Zeitverlust- sondern eine absolute Bereicherung.

Ich will mal an meinem Sterbebett sagen können, mein Leben gelebt zu haben. Und nichts nachzutrauern.

Denn um das gehts ja schlussamänd.

Um ein zufriedenes und erfülltes Leben gehabt zu haben.

Und ich kann behaupten, dies bis heute gehabt zu haben.

Kategorien: Persönliches

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