Was erblickt da mein Auge? Was sind denn das für weisse Tüten am Gartenhaag vom Anwesen des Nahrungsmittelweltgigantkonzerns mit » N» im Zentrum von Cham?

Gucken wir uns das doch mal chli gnauer an:

Es ist frühlingshaft mild dieser Tage, nicht selten klettert das Thermometer tagsüber in den recht warmen zweistelligen Bereich (12-14 Grad), die Sonne scheint wohltuend und wärmend ins Gesicht. Die Leute sind in Scharen mit Kind und Kegel am spazieren, wo kommen diese Massen auch her? Habe noch nie hier an diesen Orten dermassen Volk gesehen…

Wir entscheiden uns, wieder mal auf den Sattel zu schwingen, ab aufs Velo- Uns zieht es Richtung Stadt.

Trotz Sonnencreme im Gesicht braucht es aber Schal und Händschen, wollen ja nicht übertreiben, es ist schliesslich immer noch Februar. Wir fahren chli auf Nebenstrassen, und merken bereits schon hier im Gaggo draussen, dass es auch hier mehr Leute wie gewöhnlich hat.

Zmitzt im Wald beobachten wir noch den Vollmond, denn eine Velofahrerin hat gemerkt, das es äben schono choge grüselig früsch ist, und zieht sich in Slips die langen Unterhosen über die Beine.

Nun denn…

Wir queren die Hauptstrasse -erstaunlich wenig Autos- und müssen auch beim Papieriloch mehr Acht auf Kinderwagen und Goofen mit Trottinetts geben wie gewohnt.

Zügig gehts übers Ried, wunderbar scheint die Sonne, wärmt von Aussen und Innen. Ein richtiger frühlingshafter Tag zum geniessen. Wir erreichen die Stadtgrenze von Zug. Und hier verdichtet sich der Langsamverkehr nochmals. Mir fällt auf, dass hier draussen mehrheitlich Bevölkerung aus dem Ausland desumespaziert, meine Landsleute sind wohl zu faul dazu. Obwohl es mega schön ist hier. Im Herti queren wir wieder die leere Strasse (wohl alle auf der Autobahn/im Gubrist/ im Take Away auf der Skipiste/was weiss ich wo…).

Herrlich ist’s, gemütlich und entschleunigt.

Irgendwie gemütlich und doch merken wir, dass die Menschenmenge zunimmt. Wir radeln zum Hafen, hier wuselts gehörig.

Nun gönnen wir uns auf einem Bänkli eine Pause- Wir haben Kaffee und was dazu dabei.

Beobachten die zahlreichen Menschen, welche flanierend dem Seeufer folgen.

Eigentlich tut genau das grad mal wieder gut. Fremde Gesichter, fröhliches Kindergeschrei, emsiges Treiben. Das hatten wir schon ewigs lange nicht mehr. Wir meiden normalerweise die Menge, gehen e bitz antizyklisch an bestimmte stark frequentierte Orte, oder weichen auf schwach bevölkerte Plätze aus. Dies nicht nur wegen Corona. Das haben wir schon vorhin so gehandhabt.

Heute tut es absurderweise richtig gut, die Welle, welche sich Richtung Hafen und wieder zurück zur Altstadt bewegt, zu beobachten. Und dann noch die wärmende Sonne.

Mmmmmmmmmmmmh!

Wir werden per Telefon nach Unterstützung gerufen, müssen einen Handwerkernotfalleinsatz leisten. War aber absolut kein Problem- Machen wir für einen Kaffi sehr gerne. Das Kaffi gabs dann auf der Terrasse.

Herrlich, das Frühlingswetter.

Wir radeln zeitig und beruhigt -denn die Arbeit ist sauber getan- gen Hause, möchten noch bei Sonnenschein zuhause ankommen, es ist schon uuuchalt, wenn die Sonne weg ist.

Der Lorze nach sehen wir Leute, die im T-Shirt und kurzen Hosen spazieren, und die zahlreichen Bänke sind oft besetzt.

Also heute war aber würkli Jeder unterwegs… smile. Wir radeln durch Cham, gemütlich und ohne Hast.

Plötzlich sehe ich da was hängen,

Hä?

Was ist denn das?

Wir fahren um den Kreisel und halten vor dem Gebäude des Aktiensitzes der Weltfirma an. Da wo bis vor wenigen Jahren im Park eine riesige Wellingtontanne in die Höhe ragte, und diese zu Weihnachten immer hüpsch mit Glühbirnen geschmückt wurde. Der Baum, mittlerweile wegen Pilzbefall gefällt, wurde durch ein junges Exemplar ersetzt. Bis der wieder auch nur annähernd so gross sein wird, bin ich sicher auch schon nümm da.

Das Anwesen ist hüpsch gepflegt, und auch wenn nicht aktiv genutzt, macht es mitten im Dorf eine recht gute Gattung.

Und an diesen Eisengittern hängen Papiertaschen! So etwa 10 Stück. Weiss bemalt und mit schwarzer Schrift versehen.

«Profan Art» steht da.

«Nicht hängen lassen».

«Tüte»

Mit Vierecken beklebt, oder mit dem Schoppengummiaufsatz, farbig bemalt, mit Gufen durchstochen. Mit Teebeuteln beklebt, und so.

Auf einer Tasche der Hinweis auf dem Post-it «Aktion Brot für Künstler».

Das macht mich uhuere neugierig!

Ich liebe söttigs!

Wortspielereien und so!

Huuujo!

Der Rabenkreisel weiter oben im Dorf zum Beispiel ist auch was Ähnliches: Er wird auch immer durch eine unbekannte Gruppe kunstvoll verschönert, momentan hängen Schulwandtafeln an der Eisenplastik.

Ich find so Sachen mega.

So Guerilliakunst.

Die plötzlich irgendwo erscheinen und dann genau so plötzlich wieder verschwinden tut.

Denn es erwartet von mir, dass ich mit offenen Augen durchs Leben und seine Umgebung gehe, und mich damit heraussetzen kann.

Die weiss angemalten Tüten sind leer, und trotz der Aufforderung, sie nicht hängen zu lassen, bringe ich es nicht übers Herz, eine mit nach Hause zu nehmen. Sonden lasse die Taschen als Gesamtkunstwerk stehen. Auf dass sie Andere auch bewundern/den Sinn oder Unsinn der Aktion zu Hirnen beginnen/ oder ein Exemplar sogar mitnehmen/schlussamänd gar vom Hauswart entsorgt werden.

Spannend!

Wenn jemand mehr von dieser Aktion weiss- soll sich doch bitte bei mir melden, mich näme es schampar wunder, wer dahinter steckt, denn der Zweck ist klar.

Profane Kunst, bitte nicht hängen lassen!

Finde auch nichts Hinweisendes im Internet, aber ich finde diese Aktion klasse!!

Regt an, bringt zum Nachdenken, sorgt für Kreativität.

Ich bin grad am föttelen für diesen Blogeintrag, und werde spontan von Spaziergängen gefragt, öb ächt ich der Urheber der koolen Aktion sei…

Kategorien: Coole Sache

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