Erwarte jetzt hier von mir nicht den klugen Gutenratgebergärtner, den allwissenden Landfrauenzeitschriftfachmann, den gewissenhaften Schrebergartenfachwissenhaber, den nachschlagenden Grüngartenbaufachmann mit seinen lateinischen Gattungen und deren Familien.

Aber einiges habe ich schon mitbekommen damals auf dem Land, auf der Egg, wo wir zwei groosse Pflanzblätz hatten. Den oberen Garten, schön sonnig und direkt vor dem Haus gelegen, mit Blumen, Gemüse, schön adrett von der Mitte aus links und rechts in geordneten Beeten. Der untere Garten, durch seine Nähe zum Bach chli humider und auch bitz schattiger (und Hunderten von Weinbergschnecken). Ideal für Kartoffeln und Johannisbeersträucher. Ach, wie ich diese im Juli reifenden Beeren verabscheue. Viel zu sauer, nur geniessbar im dicken Zuckermantel, oder als ganz ganz süsser Sirup. Vielleicht mussten wir auch zuviele Beeren amix pflücken, welche dann zu Komfi/Sirup/Wähen oder anderem verarbeitet wurden. Und ich drum genug von diesem Beeri hab.

Eventuell sind sie mir auch eifach zu sauer.

Ich erinner mich, im oberen Garten auch ein Beetli bepflanzt zu haben dürfen. Meist mit Radieschen, Sonnenblumen, und so.

Ich habe schon immer gerne Pflanzen gehabt, und es war immer recht grün um mich herum. Gerne haben wir auch auf unseren Wohnmobilreisen was pflanzliches Hüpsches dabei, je nach dem, was wir auf unseren Streifzugen in den Ferien so finden.

Immer wieder fasziniert mich der Zitrusbaum, so gerne möchte ich auch mal eine reife gelbe Zitrone vom eigeten Baum pflücken können. Aber kannst mir glauben, ich hab schon Dutzende Zitronenbäume aquiriert, sie gehegt und gepflegt. Auch haben zahlreiche weisse Blüten und ihr feiner Duft mir grosse Freude gemacht, und als kleine Zitrönchen heranwuchsen, hatte ich eine usinnige Freude. Leider wurden die Früchtli dann innert kurzer Zeit schwarz, verfaulten und fielen ab.

Verstehe es heute noch nicht…

Hatte auch schon Spezielleres wie eine Kaffeepflanze, oder gerade züchte ich eine Avocado (genau, klassische Variante, den Stein ins Wasser, und wenn Wurzeln geschlagen und eintopfen). Sie macht einen langen Stängel mit grossen Blättern. Mal luege, was sie so tut nun…

Das schönste Erlebnis mit Pflanzen war sicher mein Banani. Den Baum habe ich dazumal ganz klein im Tesinn gekauft. Hab den immer liebevoll gehegt und gepflegt. Er musste mehrere Male zügeln, hat aber alles unbeschadet überstanden. Seine überlangen Blätter waren wunderschön anzusehen, vorallem wenn sich noch Wassertropfen drauf ansammelten. Nach einigen Jahren aufmerksamen und wasserreichen Pflege kommt aus der Mitte der Blätterkrone nicht wie gewohnt ein neues Blatt welches sich alsodann entrollte, sondern die Blüte!!

Sie wächst und wächst, und eine Stude mit den Früchten beginnen sich zu bilden.

Wau! So schön!

Ich konnte immerhin 2-3 gelbe Bananen ernten (so Babybananen), war ein ganz besonderer Genuss.

Da nun kein neues Blatt mehr hervorwachsen kann, stirbt der Bananenbaum nach der Ernte.

Sozusagen ein Einwegbaum.

Drum werden in den Plantagen die Bananenpalmen nach der Ernte der Stauden abgeschnitten, denn an der Wurzel bilden sich viele neue junge Bananenbäumchen. Dieser Zyklus dauert jeweils sieben Jahre.

Eigentlich verrückt.

Aber es war interessant, das mal mitzumachen.

Ja, sogar eine Vanillepflanze hatte ich im Bad. Leider wollte sie keine Früchte tragen, henu.

Wir haben hier, hoch über den Wolken, auch nicht gross Anbaumöglichkeiten, um gross Kartoffelacker oder Salat für die ganze Verwandtschaft zu pflegen. Es hätte zwar in der Nähe einen Schrebergarten, aber da ist uns der Aufwand zu gross, zumal nicht mal ein Gartenhäuschen aufgestellt werden darf. Nein im Gegenteil, man noch unbestellte, brachliegende Felder von Unkraut befreien soll. Nicht grad das, was wir gerne haben. Lieber so was Hübsches wie ein Plätzli in diesem Schrebergarten auch nicht weit von Zuhause. Sehr gepflegt und mit einfachem Häuschen und bitz was zum anpflanzen zringseltum, aber da an ein Stück Paradies ranzukommen scheint sehr schwierig. Gut, wenn man da Verwandte hat. So müssen wir halt- wenns Corona zulässt- zu Besuch dahin.. Aber auch das geniessen wir immer in vollen Zügen.

So haben wir etwa 120m2 unserer Wohnung zur Verfügung, um diese hüpsch zu bepflanzen. Draussen wäre ein kleines Gemüsebeet sicher noch toll, aber wir müssen hier der zugigen Luft Einsicht zollen, was nützen Tomaten und Stangenbohnen, wenn der Wind sie immer verzauselt und davonträgt…

Wir haben uns letztes Jahr von der Blumenbörse einen blühenden Cornus geholt, der hatte im Herbst feine orange Früchtlis dran. Bereits sind seine Blätter wieder gewachsen, kräftiger wie zuvor, und wir freuen uns auf eine neue Saison mit ihm.

Bereits zum dritten Jahr spriesst langsam der Pfefferminz, welchen ich im Blechkübel ziehen tue. Wir konnten im Sommer der vergangenen Jahre immer wieder frische Minze weiden, fein!!!

Dann haben wir uns letztens von gesparten Cumuluspunkten ein Hochbeet geleistet, und die Petersilie/der Schnittlauch/der Salbei sowie die Radieschen gedeihen, dass einem das Herz aufgeht.

Als wir heute so durch den Agrarladen stöbern, mussten die zwei einfach mit: Ein Stöckli mit Peperoni, und das andere mit Auberginen! Ha so gut! Und wir versuchen’s mal mit pflanzen von Bohnen/Oregano und bestellen uns sogar Pfeffer.

Das nimmt uns grüselig wunder, öb und wie das funktioniert!

Wir sind gespannt wies wird, und hoffen auf reiche Ernte.

Halt einfach in ganz bescheidenen Massen, im Balkonformat. Gibt ja einen hippen Begriff für unsere übertreibenden Stadtkollegen dazu: Urban Gardening.

Ich weiss, wir sind sicher nicht die Einzigen, welche gärtnern tun. Gartencenter und Baumärkte hatten im Lockdown eher offen wie Bars/Restaurants/Kleiderläden. Waren nach Lebensmittelläden gleich das Erste was wieder auftun durfte. Und ich bin sicher, sie haben traumhafte Umsätze. Alle die nun Gardening betreiben wollten. Beschäftigung suchen, um irgendwie aus der Quarantäne zu kommen.

Uns war das dazumal zu früh. Es hat jetzt noch Schnee an der Rigi- Da erfrieren die armen früsch gepflanzten Setzinge doch.

Aber nun ist die Zeit da, was zu grümschelen, zu gwääschen, zu setzen, zu giessen. Zu hegen und zu pflegen.

Wir sagen gärtnern dazu. Ich darf das, denn ich habe einen Landschaftsgärtner zuhause. Mit Abschluss.

Ha.

Und probieren das nun mal aus.

Hats uns jetz den Ärmu inezoge?

Ab ins Beet!!

Kategorien: Coole Sache

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