Eigentlich haben wir die Reise in den italienischen Teil der Schweiz nicht auf dem Programm gehabt. Wollten gar nicht dahin, war echt nicht vorgesehen.

Hmm…

Dass wir trotzdem im Kantonshauptort des Kantons Tessin landeten, und es sich extrem gelohnt hat, verdanken wir dem ganz und gar unsteten Wetterbericht. Er sagte für die erste Wochenhälfte bitz Regenwetter voraus, war sich da aber nicht wirklich schlüssig:

«Morgen wechselnd bis stark bewölkt und einige Schauer, teils auch Gewitter, Schwerpunkt wahrscheinlich an den Voralpen. Lokal ergiebigere Niederschläge möglich. Dazwischen kurze sonnige Abschnitte«.

Na toll- Was nun jetzt?!?

Dies betrifft die ganze Schweiz- wir suchen eine trockene Alternative…

Na klar: Tessin. Wenn hier nördlich der Alpen das Wetter schlecht ist, hat’s im Süden meist Nordföhn. Heisst: Trocken und warm. Und schiinz war das vergangene Weekend im Tessin unten mit 27 Grad und wolkenlosem Himmel gradezu fantastisch.

Da wir sehr flexibel sind, loggen wir das Tessin als nächsten Tagesausflug ein.

Wir finden zusätzlich eine ganz gute Idee im Internet: Lass uns einen Foxtrail machen, eine Schnitzeljagd in der Altstadt von Bellinzona.

Jahaa-Das gibt es!

Kool -tönt gut- machen wir!

Wir packen unseren treuen ronron (unsere Kühlbox fürs Auto), nehmen Gasbrenner und Süürchler, und was es sonst noch für frischen Kaffee braucht mit. Munitionieren im Lebensmittelladen die Essewaren und Getränke auf- Jay!

Gefrässig schluckt unser ronron die ihm dargebotenen Leckereien, und es dauert keine 30 Minuten, hat er sie schon auf die gewünschte Temperatur runtergekühlt.

Wir lieben ihn!!

Die Fahrt war äusserst angenehm, kein Verkehr, kein Stau, ja gibts den soowas?? Das einzige, eventuell erwähnenswerte der Fahrt war auf der Höhe der Raststätte Stalvedro ein Wohnmobil mit Luzerner Kennzeichen, der in der Baustelle ums verrecken mich überholen musste- Nun wird es für ihn Post inklusive Einzahlungsschein geben, auf Wunsch mit Blitzfoto… Säuber tschuld!

Der Regen lässt immer mehr nach, obwohl es noch einzelne Tropfen hat, tut sich das Wetter auf.

Juhuuu!

Bellinzona, die meist unbekannte, und links liegengelassene Stadt hat viele schöne Sachen zu bieten. Die Altstadt ist würkli na hüpsch, und man vergesse hier nicht die drei Castelli, welche unter Unesco-World Heritage stehen.

Aber wir parken mal unseren Hubi, und sehen mal, öb wir mit dieser lässigen Schatzsuche beginnen können.

Es ist recht gut gemacht, alles läuft über das Internet und ein eigenes App.

Zur Einleitung gab es eine fiktive Geschichte, wir mussten einen Schlüssel finden. Wir werden zum Startpunkt geführt, wo wir gleich ein Rätsel lösen sollen. Die Lösung führt uns immer weiter durch die pittoresken Gassen der Bellinzoneser Altstadt, es sind kurz vor Mittag halt nicht allzuviele Leute hier am flanieren.

Haben halt keine Ferien- so wie wir, hä-hä-hä!

Die Hinweise sind würkli gut gemacht, und auch gut integriert, nur beim Zahlenrätsel- das ist nix für uns- half uns die Intuition und der richtige Weg zum nächsten Ort und Hinweis.

Wir sehen so die Altstadt von einer ganz anderen Seite, auch mal ein Erlebnis wert. Bei einem Rätsel half uns sogar das Servierpersonal der Bar, smile.

An der letzten Station mussten wir uns für eine richtige Antwort entscheiden, und durften uns einreihen zu den Teams, welche auch erfolgreich den Trail absorbiertem.

Es hat viel Spass gemacht! Auch wenn ich fälschlicherweise davon ausging, dass man nur 60 Minuten Zeit hat. Dieses Spiel aber zeitlich nicht begrenzt ist.

Ach, ich wieder.

Es war gut gemacht, und durch das, dass wir zwei verschiedene Pushmeldungen/Hinweise kriegten, waren wir aufeinander angewiesen. Ein tolles Spiel, dass jederzeit hier gespielt werden kann.

Was uns aber e bitz enttäuscht hat, ist der fehlende Bezug zu Bellinzona. Der Trail könnte in Saint-Vaast-en-Chausée/Wolfenbüttel/Tavernazza sein, der direkte Link zur Stadt fehlt. Wir hätten uns gewünscht, mehr zur schmucken Altstadt zu erfahren.

Aber es machte trotzdem rächt viel Spass.

Wir sitzen gemütlich auf der Piazza Nosetta (Beitragsbild), und entscheiden uns, diese vom Castelgrande gesehene leuchtend gelbe Kirche oberhalb Bellinzona zu besuchen.

Wer uns kennt, weiss dass wir Sachen und Orte gerne von oben angüxeln- also los- immer schön bergauf. Die Chiesa di San Sebastiano ist leider verschlossen, aber der Ausblick ist wunderschön. Wir sehen viele Wälder, die Magadinoebene bis zum Lago Maggiore, den Turm auf dem Monte Tamaro und natürlich Bellinzona zu unseren Füssen.

Da wir schon mal hier sind, wollen eir rauf auf 460 müM, hier liegt die Burg Sasso Corbaro. Der Ausblick ist gewaltig, und die Burganlage extrem sauber und tipptopp im Zustand.

Fast schon ZU perfekt, fast schon unlebendig und tot erscheint es uns hier, etwa 250 Höhenmeter über der Stadt.

Das ist immer so das gleiche Gefühl, wenn wir so einen Ort besuchen der das Siegel UNESCO World Heritage trägt. War in San Gimignano so, in Stonehenge oder der Pont du Gard ….

Gut instandgesetzt und mit teuren Geldern rausgeputzt, lässt es (ämu uns) unbenutzt und tot wirken.

Aber vielleicht ist das nur unser Empfinden, jedenfalls ist die Burg schön.

Wir brauen uns einen Kaffee, während sich das Touristenzügli von Bellinzona hier heraufkeucht.

Hätten wir das gewusst, wäre ämu noch lässig gewesen.

Wir geniessen die wunderbar und zahlreichen blühenden Marronibäume, und auch Chriesibäum hat es erstaunlich viele- Auch wenn einige gar grüselig -jetzt wo sie Früchte tragen- traktiert werden und ihnen Äste abgeschnittenen werden…

Das dritte Castello fehlt noch, Montebello.

Auch hier wieder, gut instandgesetzt, aber ohne Leben. Wir lassen uns den Eintritt von unserer Bank zahlen und gehen auf Entdeckungsreise. Im Palas, dem Turm, erklimmen wir die recht enge Treppe, und finden die gezeigten Artefakte aus Stein/Eisen/Bronzezeit recht «staubtrocken».

Hoffen, zuoberst auf den Zinnen die frische Luft und Aussicht zu geniessen. Aber das «Belvedere» war ein Raum mit Scheiben, also nix mit Frischluft.

Nur schnell raus hier, uns wird recht warm hier drin, fast unangenehm.

Draussen noch auf den Wehrgang. Würkli gut gemacht. Wäre toll, man könnte zringseltum um die ganze Burg.

Henu.

Wir haben genug gesehen, der Foxtrail, das anschliessende Schlendern durch die Gassen und Gelati schlunzen hat genügend Eindruck hinterlassen.

Noch schnell nach Monte Carasso unsere mitgebrachte Grand Tour Box mit ganz feinem Tessiner Spezialitäten auffüllen- Wir sind häppy!

Retour gehts auf der alten Landstrasse, wir tuckern gemütlich an der Talseite des Ticino bis nach Airolo. Dann gings über den Pass! Huh! Das war aber kalt und neblig da oben!!

Wir haben die neuen Windräder auf der Passhöhe nur teilweise sehen können – Läck diese Suppe!

An- für einige das schönste Dorf-Hospental vorbei die Schöllenen zdurab erreichen wir bald Amsteg, wo wir dann die Autobahn Richtung Deheime nehmen.

Wieder ist ein wunderschöner Tag mit vielen kleinen Erlebnissen geschehen.

Wir beide lieben dies über alles.

Sind gespannt, was wir morgen tun, denn aktuell schifft es.

«Morgen wechselnd bis stark bewölkt und einige Schauer, teils auch Gewitter, Schwerpunkt wahrscheinlich an den Voralpen. Lokal ergiebigere Niederschläge möglich. Dazwischen kurze sonnige Abschnitte.»

Mhpf!

Kategorien: AngegucktSchweiz

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