Dieses Örtchen, was wir heut besuchen, ist schon ewigs lange auf meiner Wunschliste. Aber da es nur am Wochenende geöffnet hat, und ich immer grossen Ansturm erwarte, geriet das Vorhaben chli in Vergessenheit.

Ich spreche hier von der Festung Fürigen, ein Teil des «Reduits», welches uns im 2. Weltkrieg hätte söllen hälfen, unsere Bergen gegenüber den von allen Seiten her einfallenden überzahlmässigen Heere zu schützen. Öbs genützt hätte, mussten wir ja nicht unter Beweis stellen, böse Zungen behaupten, es sei alles eine Beschäftigungstherapie gewesen, und wir null Aussichten auf Verteidigung gehabt hätten.

Egal- diese Bunker und Geschützstände waren in der ganzen Schweiz verteilt (ich war ja auch zweimal auf einer Fliegerabwehr Lenkwaffenstellung stationiert). Diese Orte waren bis um die Jahrtausendwende noch unter strengster Geheimhaltung, es durfte ja niemand wissen, wo die Stellungen lagen, wie stark sie ausgerüstet sind, und welches Gebiet durch sie geschützt werden sollte.

Erst nadisnaa, wurden die Anlagen nicht mehr militärisch beübt, und man konnte teilweise sogar einzelne Bunker kaufen. Andere liess man so, oder hat sie restauriert, und interessierten Leuten geöffnet, damit sie auch ein bisschen nachvollziehen können, was im 2.Weltkrieg in der Schweiz so vor sich ging.

Ein sehr interessantes Stück Geschichte, nicht nur für Army-Freaks, sondern auch Familien oder Geschichtsinteressierte sind herzlich eingeladen, sich an einer der sich öffnenden Festungsanlagen/Geländen/ Bunkern zu begeben, und halbwegs nachvollzuziehen, was noch unsere Grosseltern live miterlebt haben.

Wir waren schon einmal auf dem Gotthardpass im Sasso di pigna, absolut beeindruckend- Es hat sogar ein Seilbähnli drin. Auch diese Festung gehört zum Reduit.

Heute tuckern wir nach Stansstad, und über Baustellen/Umleitungen und Ampeln gelangen wir in kurzer Zeit an einen schattigen Ort an der Harissenbucht.

Wir gehen am Fürigen-Bähnli vorbei, mit dem wir noch im 2004 für das Hochzeit meines Bruders fuhren. Jetzt ist das Hotel zu und am vergheien, das Bahntrasse demontiert, und das Bähnli steht traurig und verlottert im mit Plakaten zugeklebten Häuschen. Hätten nie gedacht, das das Bähnli schon seit 2005 nicht mehr fährt (Konzession) und das Hotel fünf Jahre später endgültig zum letzten Mal die Tore schloss.

Aber wir sind ja wegen der Festung hier, wer weiss, vielleicht fährt das Bähnli ja mal wieder??

Also ab in den Berg. Wir bekommen einen Audioguide, nachdem unsere Bank den Eintritt bezahlt hat, und dieser nimmt uns für etwa eine halbe Stunde auf den Weg immer tiefer in diese erstaunenswert gut erhaltene Festung. Erklärt aus verschiedenen Blickwinkeln das Leben in diesen Katakomben, wo jegliches Zeitgefühl verloren geht, und erzählt ganz interessant, was da drin so erlebt wurde. Wir konnten ein Geschoss mittels Handrad auf eine vorher ausgewählte Position einstellen, ein erstaunlich leicht zu bedienender Mechanismus, wenn man bedenkt, wie schwer so eine Kanone doch ist.

Wir können nahe an die Geräte, und diese auch berühren. Das war noch würkli beeindruckend.

Die Audiotour war sehr gut und unterhaltsam gemacht, und man konnte den Hörer im bereitgestellten Gewehrrechen ablegen, und danach den Besuch ohne Guide weiterführen. Es stehen zwei ehemalige Festungswächter zur Verfügung, welche noch die eine oder andere gute Anekdote wissen, und diese auch gerne weitergeben.

Toll gemacht, und das vorhandene Infomaterial zeigt nicht nur das Leben hier drin, sondern auch wie draussen mit dieser Geheimhaltung umgegangen wurde. Dass der Vater der Familie nicht erzählen darf, was er tut, und wo er stationiert ist. Es draussen Rationierungen gab, hier drinnen aber beste Kost.

Den Mannschaftsschlafraum/die Küche/den Operationsraum mit Krankenzimmer. All das hinterlässt tiefen Respekt und hat uns doch wieder einiges erklärt, was wir nicht wussten.

Der Rundgang hat gut zwei Stunden gedauert, und es war jede Minute wert! Ein sehr eindrucksvoller Zeitzeuge, können wir vorbehaltlos weiterempfehlen.

Vorallem an söttigen Tagen wie heute, wo das Thermometer verusse über 30 Grad klettern soll.

Mit Anzahl Leuten gings einigermassen noch, die waren doch alle am See, und röteten ihre Körper…

Mit Militärschoggi und -guetzli gings weiter Richtung Beckenried. Wir erwischen grad just noch die Fähre nach Gersau, Chum sind wir drauff, fährt sie schon los. Ein herrliches Lüftchen weht über den See, welcher eine smaragdgrüne Färbung trägt.

Wie in den Ferien, hihi.

Da die Fähre auf der Grand Tour liegt, und wie du weisst, wir Fän davon sind, machen wir ein Foto mit dem einzigartigen Fotospot. Und geniessen die ruhige und entspannte Überfahrt.

Denn in Gersau wuselt es von Töffahrern/Velofahrern/Fussgängern. Haben wir grundsätzlich ja nix dagegen.

Aber wenn alle nur e bitz Rücksicht nehmen würden, müsste ich auch keine böse Verwünschung Richtung der nicht auf den Verkehr achtenden Dame werfen.

Ruhig -Fury- ruhig!

Smile.

In Brunnen brummt der Bär, da ist Rummel wie wenn es kein morgen mehr gäbe. Volle Terrassen, volle Seequais, überfüllte Schiffe und Strassen…. Nur schnell weg von hier.

Füllen unsere Grand Tour Box halt ein andermal hier auf.

Am Bahnhof kaufen wir das Nötige für ein feines Picknick ein, und begeben uns auf die Suche nach Bänkli/Schatten/Aussicht.

Schwere Sache heute, alle schönen Plätze am Lauerzersee sind besetzt, und im Naturschutzgebiet bei Steinen hats zwar Aussicht, aber kein Schatten/Bänkli. So gondeln wir am von Kindergeschrei triefenden und überfüllten Camping vorbei, und fahren Richtung Sattel.

Finden Schatten/Bänkli/Aussicht bei der Schlachtkapelle, juhuu, hier rasten wir.

Es ist herrlich, wir geniessen und begucken all die Velos, die hier raufkrampfen und runterdüsen.

Ein Schild haben wir gesehen, und das nimmt üs noch wunder, was es ist.

Das General Dufour Museum. Muss irgendwie hier rum sein, die Position ist aber rächt wage. Auch weis man nicht genau, was es würkli ist, aber wie aus den spärlichen Informationen herauszuhören war, müsste dies ein gut getarnter Bunker sein. Hat heute nicht offen, aber da wir schon mal hier sind, können wir doch das -wie sagt man so schön im Militärjargon- das Gelände vorrekognoszieren.

Dass wir nach einer halben Stunde Autofahrt auf über 1300 Meter über Meer landen, und mit einer phänomenalen Sicht in den Schwyzer Talkessel belohnt werden, hätten wir nie gedacht, geschweige erwartet.

Wir rasten beim Restaurant Halsegg, und genehmigen uns ein Nescafé/einen klaren Most und die tüpische Schweizer Schnoddrigkeit seitens des Wirtepaares.

Die Aussicht ist aber dennoch grandios, wir sind beeindruckt!

Wir sehen einen Stall, der gut kaschierte Eingang zum Dufour-Museum.

Super.

Nun wissen wir, wo es liegt.

Die Öffnungszeiten haben wir vermerkt, hier rauf kommen wir wieder.

Hinunter durchs wildromantische Hürital, es ist herrlich wie man im Wald entspannt Auto fahren kann.

Am Bach noch der Glace- (schon fast Mousse) halt. Die Kühe liegen majestätisch im Gras, geniessen es grad so fest wie wir. Von dieser Seite ist das Dufour Museum gut beschriftet, bis nach Unterägeri reicht die Beschilderung.

Gut zu wissen, wenn wir das nächste Mal hier rauf wollen.

Freuen uns auf dieses Erlebnis und lassen den heutigen Tag nochmals Revue passieren.

Morgen gehts weiter, Ferien- die Zweite!

Juhuuu!!

Kategorien: Schweiz

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