Meine Geburtstage stehen jeweils ganz im Sinne von zusammen was Schönes erleben. Denn wenn wir gemeinsam was Tolles machen, bin ich glücklich.

So auch in diesem Jahr, wie immer in der letzten Juliwoche (Ich bin ein Löwe, jahaa!).

Traditionell schaue ich, dass -wenn mein Geburtstag unter der Woche ist- ich nicht arbeiten muss, und unternehme meist was Unspektakuläres, aber trotzdem Interessantes. Was, was man susch eventuell gar nicht machen würde. Kann sein, dass man mich in Vals im Zumthor Bad antrifft, oder hoch oben vom Pilatus winke. Ich im Bleniotal durch den Staumauertunnel staune, oder zum Titlis rauftumblern tue.

Mir geht’s dabei einfach drum, an dem Tag was Chliises zu unternehmen, was anzugucken, was Spass macht. Zusammen sein, zusammen angucken, zusammen Spass haben, ist meine Devise.

Das gibt mir tiefe Zufriedenheit.

Dieses Jahr gesellen sich noch zwei ganz liebe Menschen dazu, öb sie ächt wüssen, auf was sie sich mit uns eingelassen haben?

Wir stellen uns ein Schönwetterprogramm zäme, aber müssen wegen der sch…eusslichen Wetterlage -und das Ende Juli!- auch was Alternatives bitz am Schärmen ausdenken.

Denn im Matsch durch ein Maislabyrinth zu stapfen- Also dazu ist der Spassfaktor doch viel zu klein. Und wie wir im Nachhinein erfahren, hatte es eh nicht offen.

Was angucken, aber keinen Escape Room (Corona- du weisst…).

Nöimen, wo wir unser Tempo selber bestimmen dürfen, und nicht wie Karnickel durchgeschleust werden.

Und etwas in anständiger Reichweitevon deheime, tja..

Mittlerweile bin ich recht heikel, denn es sollte auch was sein, was auch ich nicht kennen tu. Und das bei meiner Entdeckerlust, und den 1001 Orten, an denen ich in meinem Heimatland schon war…. Huh!

Da rauchen die Köpfe…

Aber ich hatte dann die zündende Idee: Und zwar gibt es seit drei Jahren in Einsiedeln den sogenannten Monkstrail, eine vergnügliche Schnitzeljagd, welcher das Leben der Mönche im Kloster uns chli näherbringen will, und uns auf eine Schatzsuche schicken tut.

Wir reservieren (als wir merken, das Wetter wird auch heute unzuverlässig) übers Internet, und es ging keine Viertelstunde, kam die Bestätigung mit den Spielregeln.

Anderntags freuen wir uns riesig, vorallem weils Wetter doch unerwartet au noch mitmacht, und uns am Morgen mit warmen Sonnenstrahlen in Einsiedeln begrüsst.

Zum vereinbarten Zeitpunkt stehen wir pünktlich an der Hofpforte- Wir werden schon erwartet. Recht ungewohnt der unkomplizierte Umgang mit uns, hätten wir eher eine knöcherne, altbackene Stimmung erwartet. Wir bekommen einen Situationsplan sowie das erste Rätsel in die Hand gedrückt.

Ich erzähle nun nicht den gesamten Ablauf und wie wir die souverän die Lösungen wussten, wäre ja schad, so Nachahmern den Spass zu nehmen.

Aber ich kann dir versichern, das von Einsiedler Pater Thomas ausgedachte Rätselspiel macht sehr viel Spass, braucht eine gehörige Portion Mut, man kommt mit Menschen in Kontakt, aber auch Tieren, schreibt Emails, telefoniert und lernt so sehr interessante Fakten über das im Jahr 934 gegründete Kloster Einsiedeln.

Alleine schon der Gang in die grossartige, barocke Kirche, der schwarzen Madonna (wusstest du, dass sie 40 verschiedene Kleider besitzt, und im Moment eines, welches aus einem Hochzeitskleid von einer Luzerner Künstlerin von ihr gefertigt wurde, trägt?), und die echt wunderschönen Deckenmalereien, welche auch im Trail ihre Bedeutung bekommen.

Es war auch lässig, mit dem Handy die Infos holen zu können, das macht das Ganze unter anderem auch für künftige Generationen sehr interessant.

Wir nehmen es recht gemütlich, und lassen die eben stattfindende Messe verstreichen, denn wir wir wollen -Gott beware- nicht beim beten stören.

Und beichten müssen wir schlussamänd auch nicht, puuh!

Zu diesem Monkstrail sind alle eingeladen, welche gerne mehr über das Kloster wissen möchten, es wird hier nicht erwartet, dass man auf den Knien Busse tut, Rosenkränze betet, oder Messen besucht.

Sondern einfach die Kraft des Ortes, die unerwartete Offenheit der Bruderschaft, die Schönheit der Gebäude erleben darf.

Und mancheiner nimmt ausser dem Helgeli und dem Anhängerli sicher noch das Einte oder Andere mit, und überdenkt in einer ruhigen Stunde die vom Pförtner Alexander gesprochenen Worte.

So stehen wir, mittlerweile hungrig, auf dem grössten Kirchenplatz nördlich der Alpen, man sagt die Arkaden sollen einem wie offene Arme empfangen und willkommen heissen. Mir macht die tiefe und abschüssige Kopfsteinpflasterpiazza eher einschüchternd Respekt, denn die wuchtigen Fassade mit den zwei Türmen schauen ganz schön auf mich kleinen Erdenbürger aben.

Da unser Hunger gross und grösser wird, lotse ich uns zur Milchmanufaktur, wir durften da mal an einer Käseführung teilnehmen.

Es hat ein feines Restaurant, und wir bekommen für wenig Geld viel Früsches und Feines zu essen.

Im Lädeli noch mit feinen Sachen eingedeckt, lasse ich unsere Grand Tour Box (bereits zum zehnten Mal) hier mit regionalen Leckereien füllen.

Immer noch eine tolle Idee.

Der nächste Etappe war in Ibach/Schwyz, zirka 20 Minuten von Einsiedeln. Wir wollen in den Fabrikladen der Victorinox, wir brauchen noch ein paar neue Messer, und auch unsere liebe Begleitung intressiert sich rege für die scharfen Sachen.

Apropos scharf: Auf dem Weg zum Fabrikladen, an aussichtsreicher Lage hoch über dem Lauerzersee, erspähen wir ein Schild, welches am Restaurant steht. Hier werden Zimmer vermietet.

Nichts spezielles.

Wenn nicht unten dran als Zusatz stehen würde:

-Monatlich

-Wöchentlich

-Täglich

-Stündlich

Nun gut, wo Nachfrage, da Bedarf…

Im Messerladen frönen wir dem shoppen- recht umfangreich langen wir zu. So das wir sogar den Betrag erreichen, um einen Gutschein für Tickets zum halben Preis aufs Jungfraujoch ergattern zu können.

Und da ich die beiden Mitbegleiter dermassen gluschtig auf das einmalige Erlebnis auf der höchstgelegenen Bergstation -Top of Europe- gemacht habe, dass sie bei hüpschem Wetter nächste Woche da hinauf fahren wollen. Ist nämmlich sonst ein recht kostspieliges Erlebnis, die rund 1500 Höhenmeter zu bereisen.

So wünschen wir den beiden jetzt schon einen wolkenlosen, schön sichtigen Tag, sodann sie dies auch geniessen können.

Wir hier im Talkessel von Schwyz hätten noch Gluscht auf ein Gelati, und tuckern gemütlich nach Brunnen an den See.

In weiser Voraussicht parken wir die Autos in einer Tiefgarage und spazieren die paar Meter zu Fuss an den See.

Ein Blick Richtung andere Seeseite zeigt uns, dass ein gewaltiges Unwetter aufzieht. Die auf uns zukommende Wand ist türkis und mit unglaublicher Geschwindigkeit unterwegs. Wir können quasi nur noch unter einer Galerie windgeschützt unterstehen, als das Unwetter uns mit kräftiger Wucht erreicht. Das Café, an dem wir uns noch eben mit einem Glace verwöhnen wollten, vermag die StühleTische/Pflanzen nicht rechtzeitig in Sicherheit vor den stürzenden Wassermassen zu retten, es liegen auch überall Sitzkissen rum, welche vom Wind bis in den See getragen werden.

Es beginnt zu hageln, die Temperatur sinkt schlagartig, und uns friert.

Fasziniert sehen wir zu, wie aus der Hauptstrasse ein See wird, und wer da nicht vorsichtig durchfährt, hat Wasser im Auto.

Unglaublich lange hält das Gehagel an- die Körner sind nicht allzugross, jedoch an den Bäumen richten sie einigen Schaden an.

Langsam hört der Regen auf, wir können unsere Suche nach einem Sitzplatz draussen bei einer Gelateria abbrechen, denn entweder war der Kühler kaputt, oder es gab nur das Eis, welches wir nicht wollen (gehen die jetzt miteinander??). Und es ist alles nass…

Schlussamänd landen wir beim Lebensmittelhändler, holen uns da Glace und ein Energydrink.

Ein etwas schader Abschluss des wunderschönen Tages.

Gar nicht so gewollt nehmen wir Abschied voneinander in der Tiefgarage. Die einen fahren nun ins Tösstal, und wir nach Hause.

Nichtsdestotrotz war es ein superschöner, unterhaltsamer und spassmachender Tag.

Ich habs uhuere genossen!!

Die Anderen glaub’s auch!

Ps: Das Wetter reisst am Abend nochmals so schön auf, dass wir sponti entscheiden, nach Zug zu tuckern, und da am See chli spazieren zu gehen. Eine wunderschöne Stimmung erwartet uns und ein platschvoller See.

Auf dem Rückweg zum Auto genehmigen wir uns zur Feier des lässigen Tages noch einen Gin im Resti draussen am Postplatz.

Kriegen noch einen weiteren spendiert von der Männerclique, welche aus dem Bieler Seeland mit den Töfflis statt in der Bündner Herrschaft hier in der öden Stadt landeten. Das Wetter hat sie quasi hierhin getrieben.

Da auch wir beim besten Willen ihnen keinen Tipp geben konnten, wo hier noch was läuft (mann weiss, was sie ächt meinen?), brechen die drei mit der angebrochenen dritten Flasche Gin auf, um ihren Kolleg ins Hotel zu bringen, und dann noch auf eine Pizza in die Stadt zu gehen.

Öb die nochmals das Hotelzimmer verliessen am selben Abend…

Wir wissen es nicht.

Diese schöne, irgendwie herzige Begegnung schliesst den Tag wunderbar ab.

Zufrieden schlafen wir Zuhause dann ein.

Danke. Danke euch allen.

War mega!

Kategorien: Angeguckt

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