Läck-das war Hammer!!
Es war eine unsägliche Odyssee, Aber schlussamänd soowas von schön! Mein Herz geht jetzt noch auf..
Hach…!
Wiedermal waren wir unterwegs in der Schweiz, wiedermal durften wir was Einfaches, Einzigartiges erleben, wieder einmal fuhren wir mit einem grossen Glücksgefühl nach Hause!
Es ist soo schön!
Ich könnte so weiterschreiben, lobhudelen und eis obenaben schwärmen bis die Seite voll ist, denn es war würkli megaschön und megaromantisch und megaeindrücklich-
…und dann eifig aufhören.
Jo nei- so fiis! Good gad gar nid!
Na gut- überschnurret!
Also: Nun lies mal schön mit….
Wir waren vor zwei Jahren schon mal auf dem Baumwipfelpfad in Mogelsberg im Toggenburg und ganz fasziniert von der gesamten Anlage. Als schweizweit erster Baumwipfelpfad lädt er seit Mai 2018 die Besucher auf Tuchfühlung mit dem Wald ein. Ein tolles Erlebnis und wenn man sich die Zeit dazu nimmt, durchaus lehrreich.
Der Pfad liegt im schönen Neckertal, einem urigen Seitental der Thur. Herrlich, wie hier die Natur noch unberührt sein kann. Erinnert an die eigene Kindheit, an frühere Zeiten, damals, als der Schnee noch weiss, und das Gras grün waren (jaja, nun kommst ins Alter, wo früher alles besser war, hä?)…
Durch stöbern im Internet sehe ich, dass die Organisatoren des Baumwipfelpfads was ganz Kuules organisieren:
Und zwar abends, ab 19.00 Uhr machen sie den Sommer durch einmal im Monat das Sunset-Laterne-Picknick. Du wirst mit einem Korb voll regionalen Leckereien auf den Pfad geschickt, und kannst an deinem Tisch zmitzt in den Bäumen gemütlich schmausen und den Sonnenuntergang geniessen.
Wie kool ist das denn??
Wird grad mal fix gebucht, man weis ja nie, was noch kommt. Gut reagiert, denn die vierzig Plätze sind schnell weg.
Wir freuen uns rüüdig, da kann uns nur noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, der diesjährige Sommer war in dem Sinn ja mehr wie mau-mau.
Aber ich kann dich beruhigen, (Spoileralarm!) es war ein perfekter Sommerabend, kein Sturm, kein Regen. Milde Temperaturen, ein nachlassendes Lüftchen.
Absolut perfekt.
So wie er sein soll.
Herrlich!
Fahrzeit von Dehei ist so zwischen 70-80 Minuten. Und da wir erst um 19.00 erwartet werden, würde bei einer geplanten Abfahrt von 16.00 Uhr noch reichlich Zeit drin liegen, in Ruhe anzukommen, sich etwas auf dem Pfad umzugüxeln, und: Es läge auf jedem Fall der Besuch des Kägi-Shops drin, die feinen Waffeln aus Lichtensteig haben wir doch sehr sehr gerne. Liegt perfekt auf dem Weg.
Waren ja auch schon öfter hier. Und der Shop hat bis 18.30 Uhr geöffnet.
Perfekt.
Wie es halt so ist- Ich krieg in letzter Minute vom Scheff noch einen Auftrag, der selbentags noch rausmusste.
Dann hakte die Internetverbindung (erfahre am nächsten Arbeitstag, dass da wer was installiert hat an meinem Arbeitsplatz, während ich im Homeoffice an der Leitung hänge…) Unsere IT sind schon ein eigenes Thema….
Ach- grrr…
Es ging aber doch noch gut, so, dass wir mit einer halben Stunde Verspätung lostuckerten.
Vor dem Hirzel stockt der Verkehr schon, es wollen alle in den Feierabend. Henu. Das war nicht allzuschlimm. Aber dann auf dem Hirzel die Hiobsbotschaft- Mega-Stau zwischen Wädenswil und Pfäffikon.
Och- Nöö- ne!
Wir-ganz schlau- auf dem Hirzel Richtung Schönenberg. Recht viel Traffic, und Baustellen und Ampeln zehren langsam an den Nerven.
In Schindellegi geraten wir dann in einen anderen Monsterstau! Diesmal soweit, dass es bis nach Pfäffikon und über den Damm reicht.
Die Nächste rechts, wäre eine gute, willkommene Abkürzung gewesen, leider versperrt so ein tumber Zeitgenosse mit seinem parkierten Traktor absichtlich die Strasse.
Diese «erzieherische Massnahme» ist nicht legitim, aber go diskutieren mit einem ignoranten Büffel mag ich dann auch nicht. Wünsche ihm drei Wochen Sackflöhe, und kehre wieder um, wo wir dann Richtung Feusisberg umgeleitet werden. Eine laaaaaaaaaange Karavane schleicht durchs Gelddorf bis hinunter nach Pfäffikon. Uff- Wir verlieren hier dermassen viel Zeit, dass wir einerseits den Besuch im Kägi-Shop wohl sausen lassen müssen ….
Andererseits schaffen wir es auch nüm, vor 19.00 Uhr auf dem Pfad in Mogelsberg zu sein.
Grrmtb#!
Wir fahren über die Autobahnbrücke und sehen -oh, jösses!- Es staut und steht auf beiden Seiten dreispurig! Das wäre auch ein Desaster gewesen, in diesem Pulk festzusitzen.
Endlich sind wir auf der Seestrasse, langsam fahren wir Meter für Meter durchs Dorf. Beim Seedammcenter gehts dann doch noch auf die Autobahn, und es läuft ab da recht flüssig. Wir schaffen es auf die richtige Ausfahrt und düsen über den Ricken (ist das jetzt ein Pass oder nid?).
Lichtensteig muss zeitlich dasmal halt durchfahren werden, der Kägi-Shop links liegen gelassen werden, weil bereits zu und wir zu knapp in der Zeit.
Ab über die Wasserfluh, nach Brunnadern.
Wir sind im Neckertal! Die Bergfahrt richtig Mogelsberg- wir sind Punkt 19.00 Uhr auf dem Parkplatz neben der Tennishalle. Nun noch gäch uffen, so dass wir um 19.10 schlussamänd doch noch am Ziel ankommen.
Uff-Erst mal durchschnaufen. Die herrliche Gegend nimmt uns in Beschlag und das herrliche Abendwetter dazu passt uns sehr!
Abedrossle! Den Stau (üüüübel, das Üüübel!) hinter dir lassen, denn wir werden sehr herzlich willkommen geheissen von der Chefin persönlich. Nein nein, wir seien nicht die Letzten, und sie schafft es mit ihrer sympathischen Art, dass wir uns auf das bevorstehende Picknick fokussieren.
Uns wird ein prall gefüllter Weidekorb und eine Laterne in die Hand gedrückt. «Viel Spass und en Guete!»
So betreten wir ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten den Pfad und ich muss sagen, so eine Stunde bevor die Sonne untergeht, ist das Licht sehr speziell, die Himmelsfarben verfliessen weich ineinander, es sind Aquarelltöne in allen möglichen Nuancen, und diese Stille…
Es ist so schwer zu beschreiben- aber wir tauchen ein in eine komplett andere Welt, hoch über Boden in den Kronen der Bäume.
Auf dem Gang auf dem Pfad treffen wir auf «Mitpicknicker» an ihren Tischen, teils schon beim Apéro, oder am gmüetli am pläuderle.
Cool!
Unser Tisch ist auf halber Strecke- perfekt! Wir stellen den Korb auf den hüpsch gedeckten Tisch und gucken mal in den Korb rein. Neben zwei Flaschen Mineralwasser und einem Halbeli (feinem) Rotwein hats zwei Einmachgläser mit einem Melonen-Gazpacho, inklusive zwei Melonenspiessli, dann eine reichhaltige Käse/Fleischplatte, zwei Bürli, ein megaschlunziger selbstgemachter Kartoffelsalat und zwei Einmachgläser mit moussiger Mangocreme. Dazu Wein- und Wassergläser aus Glas, richtiges Besteck und Porzellanteller.
Also rächt schigg!
Wir deponieren den Korb, nehmen einen guten Schluck vom würkli feinen Wein, und gehen auf die erste Runde auf dem Pfad. Immer wieder treffen wir Leute an, und wie wir sind alle in aufgeräumter, entspannter Stimmung. Man merkt gar nicht, das auf den gut 500 Metern fast vier Dutzend Leute auch ihren Ausflug geniessen. Wenn man nicht einzelne Lacher hören oder vorbeispazierende Leute sehen würde, hätte man das Gefühl, allein hier oben zu sein. Denn vom Tisch aus sieht man durch geschickte Platzierung seinen nächsten Nachbar überhaupt nicht. Erst beim Eindunkeln leuchtet da und dort ein Kerzenlicht durch die Blätter.
Der Sonnenuntergang ist malerisch und extrem kitschig mit Baum, Hügel, Sendemast, Bergen.
Das Picknick ist allererste Klasse, im Gazpacho hatte es noch früschen Basilikum, und man merkte, es ist alles selbstgemacht und mit viel Liebe zubereitet. Der Hauptgang war sehr reichhaltig und auch frisch.
Wir hatten mehr wie genug!
So gehen wir nochmals auf ne Tour, und holen uns noch in der Blockhütte einen Kaffee. Jetzt guckt sogar der fast Vollmond hinter der Bergkette hervor und erklimmt den Himmel.
Das ist ja sooo was von romantisch. Huau!!
Beim besten Willen mögen wir das Dessert nüm -platschvoll unsere Bäuche- und wir sind froh, hatte der Kägishop zu, denn wir hätten 100% ig degustiert, und hätten dann schon beim Hauptgang hier forfait geben müssen.
Siehste- Aus was Negativem kannst durchaus Positives gewinnen.
Wir pläuderlen und geniessen unser Draussendinner drin in den Bäumen!
Eine rüüdig gelungene Sache!
Langsam lehrt sich der Pfad, die Geräusche werden immer leiser, wir sind nun noch ganz alleine hier! Gewaltig! Packen gemütlich unseren Korb, und tun die angebrochene Flasche Wein, und das Dessert in eine separate Tasche für zum Heim nehmen.
Gehen nochmals zur Rampe, bewundern Mond, die Sternenbilder Grosser Wagen, Cassiopeia und Perseus, während wir gemütlich zum Eingang schlendern. Hier geben wir den Korb ab und verweilen no e bitz draussen vor dem Gelände bei den Feuerstellen.
Sooooo schön!!
Da wir nicht so Lust hatten auf kurvenreiche Fahrt über all die Pässe nehmen wir den einfacheren Weg über Tümplikon (manche sagen dazu auch Wil) auf die Autobahn bis nach Hause. Wir sind staufrei noch vor Mitternacht Zuhause.
Es war jeden verd…stockenden Kolonnenverkehr wert, und wenn wir das gewusst hätten, währen wir von Anfang über den Nordring….
… Ach! Lass! Vergiss den Stau. Ist passé! Und der Kägi Shop, an dem kommen wir garantiert wieder mal vorbei (schlunz!).
Aber das Erlebnis auf dem Pfad, davon kannst noch lange zehren!
Mit viel Liebe und Aufmerksamkeit sei der grosse Dank an die Organisatoren gerichtet, es war jeden Batzen wert, und man hat die Leidenschaft gespührt!
Sie bieten nun auch ein Vollmond-Picknick an, was für eine gute Idee…!
Es lohnt sich aber auch einfach so, der Gang auf den Baumwipfelpfad Mogelsberg.
Hat das ganze Jahr geöffnet, duhuu.
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