Tschä. Wer den Titel liest, und dann das Bild anguckt, kann vielleicht die beiden Sachen nicht würkli zusammenfügen. Wo sind da die huufen Rehli und Geissli, die man -Jöö, so süess!- füttern und streicheln kann? Wo die Bären und Wölfe, die Uhus, Fischotter, Bartgeier, Wildschweine, Füchse? Wo die Gänse, Enten, Echsen, Raben, Waldrapp’s, Störche, Murmelis, Dachse, Siebenschläfer? Fische, Hirsche, Wisent, Schwäne?
Vorallem- Wo sind die Riesenchämpen von Geröll und Steinen, welches der verheerende Bergsturz vor über 200 Jahren genau hier ganze Dörfer innert weniger Minuten unter sich begraben hat, und genau auf diesem Schuttkegel 1925 der jetzige Wildtierpark eröffnet wurde?
Wer schon mal hier war, oder sogar das Glück hatte, hier in der Innerschweiz aufzuwachsen/zu wohnen und der Park drum quasi nur einen Wolfssprung von Zuhause entfernt ist, pflichtet mir bei: Irgendwie habe ich das aber anderscht in Erinnerung..?
Gerne wird während der Schulzeit ein Ausflug hierhin als Schulreise geplant. Ein Fixpunkt jedes Pädagogen. Ein dankbarer Evergreen. Goldau geht doch immer.
Wie das Swissminiatur in Melide. Nur schon die Fahrt mit der SBB dahin. Mit den trümmligen endlosen Eisenbahnkehren bei Wassen- Ach, alles Historie….
Aber ich drifte ab…
Was sollen also das wunderschöne Panorama über den Baumwipfeln zum Talkessel von Schwyz, dem Lauerzersee, den wunderschönen Bergen Kleiner Mythen und Grosser Mythen?
Ganz einfach.
Ein höcher Aussichtsturm steht zmitzt im Tierpark Goldau. Wer den Ausblick- äben das Fotto- kennt, der war auch schon mal oben, wer nicht, war entweder seit 2016 nicht mehr hier (da wurde der 30 Meter hohe Holzturm erbaut), oder hat ihn übersehen -Wie kann man nur..?
Die Aussicht über die ganze Region ist atemberaubend, man sieht fast bis zu uns nach Hause.
Aber zurück zum eigentlichen Besuch des Tierparks. Wir haben hier mit lieben Freunden abgemacht, sind zu siebt plus drei megaherzige Kinder. Hier im Park hat sich würkli nicht viel geändert, Geissen und Rehe sind -ämu am Morgen- noch verfressen und mampfen die gepressten Futterpellets (die man seit eh am Automaten selber rauslassen kann) einem aus der Hand.
Was ich hier noch sinnvoll finden täte, wäre eine Rückgabe der angebrochenen Packungen, die meist gegen Schluss halbvoll im Abfall landen.
Denn das Kind bekommt ja vom Mami ein Pack, vom Grosi das Zweite, und Götti kann auch nicht zurückstehen, und kauft sich «für die Kleine» auch noch ein Pack. Viel zu viel, und für späte Besucher heisst das ein langes Gesicht, denn der Automat wird nur gezielt aufgefüllt, um die Tiere nicht zu überfüttern. Und das Kind vermag auch nur ein Pack zu verfüttern.
Na ja…
Es ist sehr interessant, zu den einzelnen Tieren die Infotafel zu lesen, und manchmal muss man gnau güxlen, damit man das Tier im Gehege auch entdeckt. Das Gelände im Park ist recht steil -weil halt eben auf dem Geröll des Bergsturzes- aber es macht enorm Respekt, diese gewaltigen Felsbrocken zu sehen, wie sie hier hin gepurzelt sind.
Wir sind bei besagtem Turm und lassen uns den Aufstieg nicht nehmen, denn die Aussicht ist würkli grandios.
Es hat erstaunlicherweise sehr viele Leute hier, aber bei einem solch schönen Herbsttag nicht weiter verwunderlich. Und dann hatts noch ganze Pfadischaren, welche hier ihre Zeit verbringen. Der sehr weitläufige Park vermag diese Menge problemlos zu schlucken, einzig an neuralgischen Stellen wie Spielplätzen oder Grillstellen kommt es doch zu einem, sagen wir mal nicht-Corona-konformen-Abstand.
Wir lassen uns aber nicht die gute Laune verderben und lassen den Dränglern und Heischern halt den Vortritt, die sind eh schnell wieder weg. Und siehe da- wir kriegen einen grossen Tisch und können (wir sind zu zehnt) an einem Tisch Platz nehmen. Und die Brätelstelle war mittlerweilen tipptopp eingefeuert, als wir in aller Ruhe unser mitgebrachtes Essen nur noch auf den Grill werfen können. Wir geniessen die Zeit miteinander extrem, und die Kinder sind selig ab dem Buffet, welches wir alle zusammenbringen. Von Pringels zu Lebkuchenherzlis, Kiri und Tomätlis, Rüebli-Schoggikuchen und Bratwurst mit Bärlauchsenf- Es ist jedesmal extem spannend und kuul, was ein jeder aus seinem Rucksack packt.
Die Kidies können rumspielen, während wir sie aus dem Augenwinkel beobachten, und wir Erwachsenen haben eh viel untereinander zum verplaudern. Wenn uns der Gesprächsstoff ausgehen würde, wäre allenfalls Corona noch ein dankbares Thema. Die Themen waren jedoch extrem vielfältig.
Hihi.
Nun gings nach einem allgemeinen Toilettengang weiter Richtung Wolf-Bärengehege, nicht ohne aber noch auf der Überführung einen Kaffee gespendet bekommen zu haben. Dazu den selbstgemachten Rüebli-Schoggikuchen oder gar ein Nutellacrèpe (vom Verpflegungsstand), wir geniessen die Sonne und die wärmenden Strahlen.
Der nächste neuralgische Ort wartete auf uns, vor der Terrasse des Restaurants ein grosser Spielplatz für die Kinder. Wieder wuselt und kinderwagenschiebt es hinter/vor/neben/uns.
Uuh…
Kaum den Zwüschenstopp einigermassen unbeschadet überstanden (welches Kind läuft denn schon an dem schönen, grossen Spielplatz vorbei?), kommen wir zufällig zur richtigen Zeit zur Wolfs-und Bärenfütterung. Wir sind zeitig hier, möchten aber trotzdem dies mal miterleben.
Die Plattform füllt und füllt und füllt sich naadisnaa mit Menschen und Kindern, mir wird es fast zu viel. Ich bin vorne an der eisernen Abschrankung, und habe so wenigstens gegen vorne chli Luft. Sonst wäre ich von hier geflüchtet. Es waren mir echt viel zu viele Leute hier. Aber die Vorstellung war sehr interessant, zwei der Bären und alle drei Wölfe haben wir bei der Fütterung beobachten können, ein eindrucksvolles Erlebnis.
Auch die Mamis, welche nervös «Melek!», «Nando!», «Aris!», «Hayden!», Anouk!» riefen.
Nein, das waren nicht die Tiernamen der Bären, sondern derer ihrer Sprösslinge welche von ihnen so gerufen wurden.
Nunja… nicht mein Ding.
Wir zotteln weiter und umrunden so das Bären-und Wolfgehege, bis wir wieder am Wusel (ääh- Sammel-) punkt Spielplatz ankommen. Danach wieder hoch über die Strasse zu den Rehlis, die nun vollgefressen in den Steinen versteckt und sich nicht mehr blicken lassen weiter runter zu den Wildschweinen. Da hat’s Nachwuchs gegeben, megaherzig!
Langsam sind wir alle chli auf den Felgen, immerhin sieben Kilometer umfasste unser fast komplette tagesfüllende Ausflug. Den Kindern zeigte ich noch eine lässige Rutschbahn, da konnten sie noch ein bitzeli austoben, wärend wir Erwachsenen es echli gemütlicher nehmen. Den letzten Schlungg um den Fischweiher haben wir ausgelassen- man verzeihe es sei uns doch grosszügigerweise- und sind zurück zum Ausgang spaziert.
Und schon hiess es Abschied nehmen, ein grossartiger Tag mit ganz lieben Leuten, viel Spass und jeder Menge Tieren bei wunderbarstem Herbstwetter war uns gegönnt. Es hatte zwar enorm viele Leute, und manchmal fast zuviel des Guten, aber trotz allem war es uuschön- Wir haben’s genossen!!
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