Letzte Woche waren wir doch bereits scho mal hier… Auf unserem Rundgang -im Rahmen der europäischen Denkmaltage- über das Papieri-Areal in Cham bekamen wir ja einen guten Überblick vom Gelände, durften das Lagerhaus, das Pförtnerhaus sowie sogar ein paar Wohnungen in der Maschinengasse begucken. Es lagen überall Flyer rum von einem Pre-Opening des Südareals, denn Ende Monat werden ja schon die ersten Wohnungen bezogen.

Wer weiss, vielleicht gibts noch was lässiges zum angucken, was wir letztes Mal nicht gesehen haben? Es steht jedenfalls, dass das Lagerhaus, das Pförtnerhaus und das Kesselhaus zur Besichtigung geöffnet seien.

Lagerhaus und Pförtnerhaus hatten wir ja schon- Das Kesselhaus verspricht noch interessant zu sein!

Ok, so gehen wir heute nochmals nach Cham.

Das imposante Kesselhaus-Gebäude mit seinen zwei Kaminen ist noch recht im Urzustand/Rohbau, seine ursprüngliche Bedeutung als Heizzentrale mit Dampferzeugung hat das imposante Beton-Backsteingebäude mitten im Areal aber verloren. Hier drin wird in Zukunft Gastronomie sehr gross geschrieben, verschiedene Restaurants, eine Schaubrauerei und verschiedene Eventräume stehen uns dann zur Verfügung. Es soll eine Dachterasse geben, und die Glasfenster geben einen industriellen Charakter.

Man darf sich ruhig fragen, weshalb ein Gebäude, in welchem Dampf erzeugt wurde, über so viele Fenster verfügt. Dampf braucht ja kein Licht…

Dieses architektonische Merkmal eines jeden Kesselhauses hat den «praktischen» Effekt, bei einer Verpuffung (Explosion) des Kessels oder der Heizung erst die Fenster bersten und nicht gleich das ganze Gebäude einstürzt.

Ähä.

Wir betreten den Papieriplatz und haben eine Art Dejà-vu. Nicht, weil wir vor Wochenfrist schon mal hier waren, sondern wegen den Food- und Getränketrucks. Die waren vor wenigen Wochen auch in Zug, als man mit dem «Zug Fäscht» 125 Jahre Bahnhof feierte, und nebst einer recht interessanten Bahnausstellung um den Güterbahnhof unten am See den elf Zuger Gemeinden Gelegenheit gab, sich e bitz zu präsentieren. Eine tolle einmalige Gelegenheit vor der fantastischen Seekulisse.

Wir schlenderten durch das Gelände (die Gemeinden), aber ausser Walchwil, welches historische Postkarten in Übergrösse aufgestellt hat, vermochte uns nichts zu überzeugen. Im Gegenteil: Überall die gleichen Festbänke, Baarer Bier Festwagen und fantasielose Würstegriller. Es war ein Massenverpflegungsfest mit copy-paste auf allen elf Festplätzen.

Schad.

Wükli schad.

Und es hiess, Cham stelle sein Papieribähnli auf, welches in die Ostschweiz verschachert wurde. Ich hab mich drauf gefreut, denn das Bähnli läuft seit 1920 batteriebetrieben- Also ein technisches Meisterwerk.

Dass da nur eine Papierkulisse mit Treppe als Selfiepoint steht- aso das hat mich jetzt schon recht enttäuscht. Und das Zelt mit bitz Geschichte war dermassen voll, das es uns anwiderte, da überhaupt rein zu gehen. Schad, dass man es nicht geschafft hat, von den Gemeinden aus mehr Bezug zum Anlass zu finden- Sorry, es ging um den Bahnverkehr und man hätte würkli was Schönes machen können.

Wir zottelten damals bitz enttäuscht und kopfschüttelnd von diesem Megaevent nach Hause.

Hier am Pre-Opening der Papieri kam wie erwähnt das Dejà-vu: Alle Stände vom Zuger Fäscht waren auch hier. Inklusive Papieri Pappmachee-Kulisse.

Uuuh!!!

Und der Baarer-Bierwagen.

Üüübel!

Etwas befremdet stehen wir auf dem Platz, muss das denn echt jetzt so??

Gut- Wir wollen ja ins Kesselhaus. Die anderen Gebäude haben wir ja eh schon gesehen.

Im Innern tropft es von der Decke und es ist ausser einer Infotafel und einem Kurzfilm nicht viel Sehenswertes ummen. Habs noch fast vermutet, eigentlich hätte man dieses Haus auch zulassen können, und virtuelle Rundgänge anbieten können. In die Wohnungen konnte man eh nicht, irgendwo soll es virtuelle Rundgänge durch die Wohnungen geben?? Brauchen wir nicht, haben wir letzte Woche schon gesehen. Was sind wir froh!

Die Verpflegungsstand letzte Woche mit der würzigen Bratwurst war kostenfrei, im Gegensatz zu heute.

Nun gut, wir möchten in die Maschinengasse runter und da gucken, vielleicht gibts da die Möglichkeit in eines oder mehrere Gebäude (vorallem die historischen Papiermaschinenhallen wären noch interessant), reinzugucken.

Unten auf dem Platz eine alte Bekannte, die Papieribahnkulisse und das Zelt dazu.

Och -Echt etz?

Da es hier grad sehr wenig Leute hatte, sind wir ins Zelt, und uns wurde chli was über Marie, das Papieribähnli verzellt, das im 2014 verkauft wurde. Aber hier wäre doch wenigstens das ächte Bähnli (man kann es mittlerweile mieten oder gar kaufen) schon noch toll gewesen.

Und dass diese Maschinengasse komplett gesperrt ist, und so ein Muson-River-Train-Tschu-Tschu-Bähnli drum rumkurvt- na toll!!

Gut- wir sind eh durch, gückseln da und dort noch rein, aber bitz enttäuscht stehen wir wieder auf dem Papieriplatz.

Das war aber vor Wochenfrist besser hier, informativer und vorallem konnte man die Wohnungen angüxeln.

Also ein Pre-opening sieht für mich doch anders aus irgendwelche.

Trotzdem freuen wir uns, dass hier auf diesem historischen Areal was würkli Grossartiges entsteht. Wir beim Entstehungsprozess dabei sein können, und diesen auch mit wachen Augen mitverfolgen werden.

Die Papiermaschinenhallen unten an der Lorze interessieren mich noch, da soll Gewerbe und Loft reinkommen.

Mal gespannt, wann dies begüxelbar sein wird…

Kategorien: Angeguckt

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