Also wenn ich mir auf dem Balkon die Fottis anschauen tu von diesem Tag, dann kann ich es eigentlich immer noch nicht glauben:

Wir haben das Goetheanum in Dornach besucht!

Eigentlich ist‘s ja einfach eine Konzerthalle- Aber was für eine! Bin noch ganz eurythmiert von diesem Ort, dieser Kraftstätte.

Aber nun erst mal alles schön süüferli von vorne:

Wir haben Ferien! Yay!! Und tun nun das, was wir gerne mögen, was wir uns aufnotiert hatten, was noch einen Ausflug wert wäre. Eigentlich hätten wir genügend Zeit gehabt, an unser Wunschziel, die Nordsee (oder die Ostsee)? zu reisen.

Jedoch machte ein Arbeitsengagement uns bitz einen Strich durch die Rechnung: Genau in der ersten Ferienwoche wurde mein Master of Quick Change (MQC) für vier Tage gebucht, bei einer Weltklasse-Band in der Garderobe zu wirbeln. Wir können und dürfen (und wollen) da nicht absagen.

Aber das macht ja nix, haben nichts vorab gebucht, und ans Meer können wir vielleicht im Herbst auch noch…

So machen wir Tagesausflüge von Deheime aus- da haben wir gute Erfahrungen gemacht, und angucken- Da gibts noch 1000 Sachen davon!

Heute starten wir voll durch- Ein Tag voller schöner Erlebnissen, viel Farbe, und einigen Überraschungen. Nun gut, genug auf die Folter gespannt…

Unser erstes Ziel ist Laufen. Nicht laufen, Laufen. Dieses megaherzige Städtchen an der Birs im Baselland lohnt auf jeden Fall ein Ausflug, es hatt sehr viele Lädeli links und rechts der Hauptstrasse in der Altstadt. Der Weg führt uns über Basel, aber da wir ja so zentral wohnen, ist das Ziel auch unter zwei Stunden erreicht.

Laufen ist bekannt für seine Sanitärkeramik-Firma und Ricola. Den Geschmack der süssen Kräuterbonbons war früher- als ich noch als Bundesrocker im Jura war, im Ort allgegenwärtig.

Und ich wollte mal den neuen Laden in der Altstadt angucken gehen. Ich bin ein Riesenfan von dem Kräuterbonbon, es ist immer ein Schachteli bei mir in der Tasche.

Und vor zwei Wochen war die Eröffnung der Ricola Erlebnisswelt. Da müssen wir doch hin!! Bevor es von tropfenden und sabberveschmierten Händen und Münder quengeliger Gofen abgelutscht wird.

Wir werden freundlich im farbigen Shop begrüsst, und man schickt uns nach oben in den ersten Stock. Wir lernen einiges über die Pflege, Ernte und Verarbeitung der Bonbons. Können spielerisch selber mithelfen, und es landet sälpferständli auch ein Kräuterbonbon im Mund. Können die verschiedenen Düfte riechen, und virtuell unsere eigene Ricolasorte kreieren.

Ein Selfieposten rundet den kurzweiligen Rundgang ab. Wir konnten alleine und mit guter Musse durch den ersten Stock wandeln, waren ganz zufrieden. Im Shop selber haben wir echt zugelangt- Da gibts äben Sorten- Die gibts im Handel nicht zu kaufen. Himbeer/Minze? Uuuuh, mmmmmmh!

Nach diesem Ausflug in die Bonbonwelt von Ricola fuhren wir weiter nach Dornach.

Denn da steht das anfangs erwähnte Goetheanum und wir haben vorab eine Führung gebucht. Wir sind echt erstaunt, wie gross Dornach ist, und es hier einige fremd anmutende Häuser desumestehen. Ein schattiger Parkplatz am Goetheanum war schnell gefunden, und ein kurzer Lunch in angenehmer Kühle genossen wir bevor es dann rauf ging, am Glashaus, dem Verlagshaus und am Heizhaus vorbei. Die Gebäude wurden 1914 gebaut, das Verlagshaus 1924, und konnten sichtlich unterschiedlicher nicht sein.

Aber das Hauptgebäude zuoberst auf dem Hügel fasziniert überaus und stösst zugleich extrem ab. Ein monumentales, klobiges Gebäude, welches aber irgendwie doch wieder weich wirkt.

Ein Gebäude das metamorphosisch auf den Betrachter reagieren soll. Nun- es ist ein gigantischer Betonbau mit vielen harten Linien. Hier organisch mit Verstand, Herz und Hand zu denken, dazu braucht es doch einige Vorarbeit.

Nichtsdestotrotz umrunden wir das Gebäude, staunen, weil es bald hundertjährig hier überhaupt entstehen, überleben und weitergeführt werden kann.

Die gebuchte Führung vermochte recht viel zu erzählen, und gewährte fantastische Einblicke in die Konzertsääle, die Gänge, das Foyer. Hat uns übers Treppenhaus bis unters Dach in den vierten Stock gejagt, während sie den Lift nahm. Aber konnte viele, vorallem durch Farben geprägte Räume zeigen. Es war ein echter Gewinn, mal hier drin gewesen zu sein. Die Lehre von Rudolf Steiner trifft uns hier überall an.

Es waren beeindruckende, lehrreiche und faszinierende 1 1/2 Stunden, und auch der Gang zum Modell des 1. Goetheanum (der Vorgängerbau vom heutigen brannte 1922 vollständig nieder!) war extrem schön. Mir hätte der vollständig in Holz gehaltene Kuppelbau ehrlich gesagt bessser gefallen, wie der Nachbau in Beton. Trotzdem find ich ihn schön. Irgendwie unvergleichlich, irgendwie einzigartig, irgendwie faszinierend!

Noch ganz in anthroposophischen Wellen schweben wir und nehmen gemütlich den Nachhauseweg unter die Räder. Wir gondeln zufrieden auf Nebenstrassen und da wir in der Nähe von Seewen (Solothurn, nicht Schwyz!) sind, fahren wir das Musikautomatenmuseum mal an. Wenn wir schon mal da in der Gegend sind…

Wir erwarten eine alte Scheune, in der drei vier staubige Musikdosen vor sich hin gammeln. Und wenn‘s uns dann doch nicht gefällt- Wir sind schnell wegg.

Nix da! Es erwarten uns vier klimatisierte moderne Sääle, voll mit Musikautomaten mit Lochkarte, Spulen und auch Wurlitzer.

Eine gewaltige Sammlung!

Und wir können uns, trotzdem dass wir zuspät kommen, noch an der Führung teilnehmen. Es wäre ohne Führung wirklich echt langweilig, denn man möchte die Automaten doch auch spielen hören. So kommen wir unverhofft in den Genuss, vier Drehorgeln live in Aktion zu sehen, die lüpfige Musik wird vom Guide selber angetrieben. Erfahren so unverhofft noch e bitzli über Drehorgeln, und können nach der Führung noch selbstständig im Museum überall die Nase reinstecken (Aber nur bis zur rosa Linie, ist alles alarmgesichert- don’t touch!). Wir gehen einmal um die Britanic-Orgel, wie die wohl tönt??

Zum Abschluss liess man noch die grosse Orgel im Foyer laufen, das war ein Wahnsinn-Erlebnis. Anschliessend genehmigten wir uns im Bistro was zu trinken, und stöbern nochli im Museumsshop.

Also dieses Museum ist absolut faszinierend, der Weg dahin lohnt sich alleweil. Einfach gucken, dass man an einer Führung teilnehmen kann- Es lohnt sich wirklich!

Die Leute waren nett, trotzdem dass sie bald Feierabend hatten, wir fühlten uns nicht wie unerwünscht.

Die Fahrt weiter über Hügel Oberer Hauenstein, Fünflibertal bis runter nach Egerkingen über die Panoramastrasse war megamegawunderschön- mit lauter schöner Eindrücken ging dieser Tsg mit einer Chnobli-Bratwurst Zuhause auf dem Grill zu Ende.

Kategorien: Angeguckt

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