Heute ist Mittwoch- Ich nenn‘ ihn mal M-Day. Denn heut dreht sich‘s ums M. Aber koMM Mit, ich zeige dir zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein können, aber trotzdeM viel geMeinsaMes haben…
Die erste Etappe, da waren wir iM 2011 das erste Mal hier, und es verMag uns iMMer noch enorM zu faszinieren!
Der Bruno-Weber-Park liegt chli versteckt oberhalb von Dietikon auf Spreitenbacher Boden. Hinter den Familiengärten erstreckt sich auf 15‘000 qm2 eine fantastische Welt, man kann sich gar nicht vorstellen, was ennet den wüsten Bauten von Spreitenbach und Dietikon hier seit 1962 alles vom Künstler und seinen Helfern geschaffen wurde. Man taucht -nach beschwerlichen Gang steil die Asphaltstrasse hoch- ein in eine wundersam schöne, liebenswert grummlige, und farbige Symbiose zwischen Natur und Beton.
Den Park zu beschreiben ist echt schwierig, weil Weber allerlei Fabelwesen aus Mensch und Tier erschaffen hat, die es so eigentlich gar nicht gibt. Also ist es ein Fabelwald voller Figuren, welche teilweise mosaikbestückt zwischen den Büschen stehen. Kann sein, dass neben einer grossen Buche die blauen Fiberglas-Gussform der Palmen stehen, aber trotzdem keineswegs stören. Sondern eben genau das ausmachen, was diesen Park so faszinierend macht.
Wir tauchen völlig in diese Welt ein, uns trägt das kreative, bunte Miteinander mal nach links zu einer Skulptur, mal nach rechts zum Haus. Den einen Raum dürfen wir betreten, er ist mit Feuerstelle, Tisch, Stuhl und viel Aussicht ausgestattet. Völlig harmonisch trotzdem das es der harte Beton ist. Wir treffen auf Weber‘s Frau und plaudern mit ihr ein paar Worte. Sie verschwindet in einer Säule, die geschickt eine Treppe versteckt, die nach oben führt.
Am Weiher haben wir das letzte Mal noch den Künstler selber gesehen, das war drei Wochen vor seinem Ableben.
Der Gang durch den Wald verlangt einen wachen Sinn, denn überall stehen seine Skulpturen und scheinen schon ewig da zu stehen.
Die Fingerlöwen -ein Fantasie seines Geistes weisen uns mit Fingerzeig den Weg.
Es gibt viel zu begucken hier im Wald, und man sollte sich auch Zeit nehmen, es zu tun. Denn das Wandeln im kühlen Wäldchen ist durchaus zu empfehlen.
Erst 1998 erhielt Weber die bis dato fehlende Baubewilligung. Im selben Jahr wurde der Park für das Publikum geöffnet, und zählte seither doch immerhin um die 20‘000 Besucher pro Jahr.
Finanzielle Turbulenzen und die Besitzverhältnisse sowie der mittlerweile renovierungsbedürftige Park zwinden den Ort zu drastischen Massnahmen und musste im 2014 sogar geschlossen werden. Gut, hat das Bruno Weber nicht mehr miterleben müssen, da er im 2011 gestorben ist.
Im 2015 ging der Park wieder auf und es scheint nun chli vorwärts zu gehen. Bei unserem Besuch haben einige Figuren einen neuen Anstrich und man versucht, hie und da zu reparieren, erhalten und erneuern. Dass die geplanten drei grossen Raupen noch auf den Wasserparksaaldach gebaut werden, wie es Weber vorgesehen hatte, denke ich nicht. Denn mit seinem Ableben wurde auch der Ausbau gestoppt.
Und der Fokus auf die Erhaltung des Bestehenden gelegt.
Wir fühlen uns wohl hier, und geniessen auch die wenigen Leute -sind es zehn? Eher weniger- Es ist herrlich.
Der Billetverkäufer kommt mit mir ins Gespräch, und sagt, dass dieser Park gerne mit dem Park Güell in Barcelona verglichen werde.
Da ich auch schon in besagtem Park war musste ich nun mein Veto aufs Schärfste einlegen. Der Park in Katalonien hat niemals den Stil, das Interessante, die Mystik von dem Weber-Park. Eher eine bunte, mosaikverzierte Terrasse, die noch kontingentiert ist, und man für den Eintritt noch ein Zeitfenster braucht.
Völlig überbewertet.
Er solle besser nach Capalbio in den Tarotgarten von Nikki de Saint Phalle gehen, der ist auch bei Regen wunderschön. Wir waren schon dreimal da, und könnten immer wieder da vorbei…
Dankbar nahm er die Information auf, mal sehen, öb er nach Barcelona oder in die Toscana geht, in seinen Semesterferien. Schmunzel.
Wir verweilen doch immerhin drei Stunden an diesem wunderschönen Ort. Hat uns ganz gut getan.
Können den Park unbedingt weiterempfehlen, würden auch gerne begleiten…
Nach einem feinen Glace stand unser Transfer zur zweite Etappe an. Wir haben das Schloss (äh-Burg!) Liebegg in Gränichen im Visier. Hier soll ein Hexenmuseum sein, dessen Homepage zwar etwas kurlig daherkommt, aber egal, dafür können wir die Gemäuer besichtigen. Unten an der Anlage lassen wir Hubi im Schatten, es hatte nur wenige Autos hier. Der Aufstieg (über Treppen) war angenehm schattig, aber recht streng.
Oben angekommen befinden wir uns in einem wunderschönen zwäggemachten Innenhof, vor uns das Schloss (ähäm, Burg!), und linker Hand zwei Herren. Sie teilen uns mit, dass das ganze Schloss zwar dem Kanton Aargau gehöre, der Turm jedoch nicht zugänglich ist, und man den für Tagungen/Seminare/Hochzeiten mieten kann.
Da sind wir aber schon e bitz enttäuscht, hatten uns doch auf eine Burgbesichtigung so gefreut.
Die zwei Mannen vermochten uns jedoch zu begeistern, wir sollen doch das Hexenmuseum besuchen kommen welches in einem der Gebäude das dem Schloss (Burg!!) vorgelagert war, ansehen kommen, es sei das einzige Hexenmuseum in Europa!
Ich sage dir: Wir wurden echt nicht enttäuscht! Sehr gut dargestellt sind in den Räumen verschiedenste Themen rund um Hexen, Spuk, Literatur, Kräuter und ihre Wirkung, Amulette und vieles weiteres ausgestellt. Fast zu jedem Artefakt gab es eine Geschichte und wir mussten zugeben- es war ein bisschen viel Info. Nichtsdestotrotz war es extrem spannend, mal auf eine andere Art dem Hexentum zu begegnen. Eine Hexe ist nicht per se böse, sie wurde nur durch den Glauben dazu gemacht.
Wir brauchen nun eine Pause, auf der wunderschönen Terrasse kümmert man sich liebevoll um uns, gibt uns Getränke und Kuchen, und wir können e bitz durchatmen. Die Leute hier sind extem lieb, und auch froh, wenn man sich für die gezeigte Sache interessiert. Dies fiel uns aber nicht schwer, war der Themenbogen so gross, dass auch wir uns manchmal wiedererkannten (Katzenfell ist gut gegen das Rheuma, einen Schirm spannt man nicht in der Wohnung auf, Chämifeger bringen Glück….).
Auch dieses Museum kann ich dir ans Herz legen. Es wird dich begeistern, faszinieren und fesseln.
Nach der freundlichen Verabschiedung durch das gesamte Museumspersonal lassen wir es uns trotzdem nicht nehmen, und betreten den Garten der Burg (-Schloss, äh nein, jäh was jetzt?).
Hier ist die Aussicht sehr schön und der Garten adrett gepflegt. Beim Runterspazieren machen wir noch einen Schlunngg zu den Sandsteinhöhlen nicht weit weg. Hier hat man die Steinblöcke für die Liebegg geschlagen. Imposant! Echt!
WiederuM ein Megaschöner Mosaikiger und Magischer Ausflug, den Man durchaus auch selber Machen kann!
Morgen gehts ins Herz.
Man sei gespannt.
NäMMli!
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