Ich probiere mit meinen Geschichten immer, so gut wies halt geht, jeweils aus verschiedensten Sparten meines Lebens zu berichten. Es soll ein abwechslungsreicher und unterhaltsamer, süffig zu lesender Blog sein. Aus den diversesten Facetten meines erlebten Daseins. Es sind einzelne Fragmente welche zusammengefügt, halt eben mich ergeben. Mein Empfinden, meine Gedankengänge. Mich.
Ich will dich animieren, was Probierwertes zu probieren, eine andere Sichtweise zu betrachten, was Gesuchtes zu besuchen, über Nachdenkliches nachzudenken, das Leben zufriedener zu leben.
Und wenns ums probieren geht, bin ich doch gern dabei. Drum halt ich einen Probierlöffel in die Höhe und sage dir: Probier dies mal!
Diesesmal probiere ich, dich mitzunehmen in eine Fabrik, welche Senffrüchte produziert. Und hier teilt sich die Menge. Senffrüchte: Entweder man liebt sie, oder hasst sie… Was dazwischen gibt’s nicht.
Das Verfahren, kandierten Früchten mit scharfem Senföl anzureichern, und diese auf verschiedenste Weise zum Verzehr anzubieten, kommt ursprünglich aus der Lombardei, sprich also Italien. Von da aus war es für Sandro Vanini ein kleiner Sprung in die Schweiz, nach Lugano. Noch heute ist an der wunderschönen Piazza della Riforma, am Hauptplatz der Bankenmetropole, ein Ableger der Vanini-Dynastie besorgt, dir ganz feine Confiserie oder ein leckeres Gelati feilzuhalten. Und von der Konditorei zur Senffrüchtefirma, das ist dann wahrlich nicht mehr weit.
Im Jahr 2012 eröffnet in Rivera, gleich nach dem Monte Ceneri ein Neubau für die im Jahr 1871 in Lugano gegründete Firma. Neben Senffrüchten sind auch Marrons Glacées berühmt, hat er diese doch als Erster in die Schweiz eingeführt. Der blaue Bau an der Autobahn fällt auf, die Produkte sind bei Warenhäuser wie Manor oder Migros erhältlich. Es hat auch einen Produkte Laden, auf neudeutsch einen Factory Store. Leider ist dieser nur Werktags offen, und so düsen wir, wenn wir Wochenende im Tessin verbringen halt notgedrungen vorbei..
Nicht so dieses Mal- Bereits an einem Freitag südwärts unterwegs, kommt mir sponti die Idee: Hey- Vanini hätt heut offen, probieren wir’s?
Oh ja, sicher doch. Sowas lassen wir uns doch nicht entgehen. So stehen wir auf dem neuen Firmengelände, drücken die Nasen an den Produktionsfenstern platt, ein schön heller und sauberer Arbeitsplatz. Auch die Leute, welche hier abfüllen und die Maschinen überwachen, sind freundlich und sehen zufrieden aus. Muss demfall schön sein, hier zu arbeiten.
Am Empfang wurden wir zum Shop geleitet- und uns wurde die grosse Vielfalt vor Augen geführt, Wahnsinn, was es alles gibt mit Senf und Senffrüchten. Sehr freundlich erklärt die Empfangsdame, dass wir selbstverständlich die verschiedenen Sorten probieren dürfen, und stellt uns einen Teller mit den von uns gewünschten Geschmacksrichtungen zusammen.
Liebevoll und mit viel Erklärungen der netten Dame tauchen wir in die süss-scharfe Welt ein- Und sind begeistert! La Signora gibt uns noch viele, viele Tips wie: Durch Zugabe eines Löffels Naturjoghurt nimmt es dem Senf etwas die Schärfe, oder die geringe Anzahl Kirschen in den Senffrüchte Gläsern (Es hat jeweils nur 1-2, weil schiinz so teuer) zu korrigieren, in dem man ganz einfach ein Päckli kandierte Kirschen kauft, und diese ins Senffrüchte Glas tut. So guet!
Auch fein: Man schneidet die Senffrüchte fein in Würfel, bestreicht Brot mit Mascarpone, und verteilt dann die Fruchtwürfel drauf. Ein visueller sowie lukullischer Leckerbissen.
Wir haben da ausgiebig geschoppt, und haben sogar noch eine Schachtel Marrons Glacées geschenkt gekriegt.
Läck- so lieb!
0 Kommentare
christahartwig · Februar 22, 2018 um 18:59
Schade, dass der Probierlöffel nicht analog bis zu mir reicht. Allerdings …. da es jetzt schon fast 19 Uhr ist und ich nach 18 Uhr nichts mehr esse (Intervall-Fasten), müsste ich ja doch dankend ablehnen. Ich werde die Senffrüchte aber im Auge behalten – also nicht wirklich im Auge, denn das würde sicher brennen. Aber vergessen werde ich sie nicht. Danke für den Tipp!