
Wir bleiben an der Küste, ziehen aber an das uns schon vor drei Jahren besuchte Calais.
Ein letztes petit déjeuner im wirklich schönen Strandhäuschen, c‘êtait formidable!

Die Route führt uns über den enorm riesig grossen Handelshafen von Dunkerque, wir sind echt beeindruckt. Und er ist sowas von sauber! Wir behaupten, sauberer wie gewisse Orte in der Schweiz.
Respekt.
Wir sind positiv überrascht!
Kurz danach fahren wir an einem grossen Einkaufscenter vorbei, hier wuselt es nur von Leuten. Wir dachten nicht viel dabei, wundern uns nur über den Menschenauflauf an einen Freitag Morgen. Wir sehen sehr viele Leute zum und vom Center laufen, alle mit Plastiktüten oder gar Abfallsäcken. Plötzlich stehen ein Mann und eine Frau an der Strasse (auf dem Kartonschild stand was mit „1000 Syrian“).
Mir fiel es wie Schuppen von den Augen: Das sind die Flüchtigen, die eine Überfahrt nach England ergattern wollen. Was die da im Land des Regens suchen, wissen wir beim besten Willen nicht (sie geben „familiäre Bindungen“ als Hauptgrund an). Schrecklich, wie die Menschen hier im Wald zelten müssen, und für Nahrung stundenlang anstehen müssen. Möchte nicht wissen, wie die hygienische Situation aussieht.
Noch kilometerweit kommen uns meist afrikanische Menschen entgegen, alle mit Plastiktüten.
Die so unverhofft zu sehen macht uns recht nachdenklich. Viele dieser Leute können genausowenig dafür in einem zerbombten Land auf die Welt gekommen zu sein, wie wir behüteten Schweizer in unserem beschützten Nest.
Frankreich ist im Zwiespalt zwischen -Geht uns nix an- die wollen eh auf die Insel (dass die Engländer diese Leute nicht wollen, kann man noch nachvollziehen), und humanitärer Unterstützung, man kann doch ein Lebewesen nicht so leiden lassen.
Fängt man aber- so wie bei uns- an, die Flüchtlinge zu sehr zu förden, kommen logischerweise immer mehr.
Ist echt ein auswegsloser Weg. Und den Kanal zu durchschwimmen, ist ein sicherer Weg in den Tod.
Aber die Presse schweigt da drüber. Lieber belangloses über eine gigantische Restaurantkette, die nun wegen „Einsparungen“ in der Schweiz schliesst (ICH werde die völlig überteuerte Wasserplörre mit wenig Kaffee nie vermissen), oder wie gefährlich so eine Ice Truck Road im Norden Kanadas doch sein soll.
Es drückt chli auf die Stimmung….
Wir möchten nun die Vauban-Festung in Gravelines besuchen. Dieser Baumeister war in Frankreich sehr bekannt, seine sternförmigen Festungsanlagen findest du im ganzen Land.






Grad quasi nebenan ein Küstenort, Petit-Fort-Philippe. Mit hüpschem Leuchtturm. Au ja! Gehen wir doch mal güxlen.

Leider sind die Türen geschlossen, die 166 Treppen zur Aussicht oben sind für uns gesperrt. Wir spazieren die Mole nach draussen und betrachten die Schiffe, welche im benachbarten Dunkerque anlegen.





Hier ist sogar ein AKW. Mit sechs Meilern. Da ist sicher einer für die Schweiz dabei 😉
Wir schlendern die 1,6 Kilometer zurück, füttern noch den PET-Fisch.

Das nächste Ziel ist in Bourbourg. Und da die Firma Cemoi.
Sagt dir nix, gä?
Dabei ist’s der grösste Schoggifabrikant Frankreichs !
Und es gibt ein Magasin d‘Usine, einen Fabrikladen.
Wir sind bei weitem nicht die Einzigen.






Ganze Kisten werden abtransportiert. Die Mitarbeiter füllen immer wieder die Gesteller auf. Ein Gewusel sondergleichen.
Wahnsinn!
Auch wir kaufen kiloweise Schoggi für schlappe 34.- Euro.
Fein!
Fein!
Wir erreichen Calais- dieses Mal über den Fährhafen, und sind ein zweites Mal geschockt:

Alles umzäunt!

Alles abgesperrt!

Überdimensionale Gitter überall (Gitterbilder von Beat gemacht, ich war am Steuer)!
Gerade hier, am Ferry Terminal ist es recht bedrückend. Wir erinnern uns noch an die Bilder der Zeltstadt, dem Dschungel von Calais, welche vor zehn Jahren noch hier stand, und sie anschliessend vertrieben wurden.
Menschen, welche sich als blinde Passagiere an Bord schleusen, um nach England zu kommen.
Ein Kampf- was für ein Hohn, dass wir einfach rüber könnten.
Wer die Weile hat und mehr Infos möchte: Gerne hier klicken.
Erschreckend.
Wir lassens sein, und quartieren uns einem würkli auch hüpschen Wöhnigli im dritten Stock ein.




Mit zwei Balkon‘s


Morgen ist Märt auf dem Platz! Juhuuu!!

Apérotime!

Danach kochen wir Araignée de boeuf mit Tomatenrisotto und Thunfischsalat. Lecker.
Ein Verdauungsspaziergang bis zum Strand liegt nun drin.







Die kuuulen Häuser stehen immer noch am Strand. Schon vor drei Jahren waren wir hier, schlunzen Pommes und Glace.


Wir gönnen uns ein mitgebrachtes Cemoi-Truffe und staunen den Fährschiffen nach.

Langsam geht’s wieder zurück in die Stadt.


Calais, tu me plais!
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