Was passt besser bei heissem Wetter, wie ein Bericht über eine Badi?

Et voilà:

Warscheinlich irritiert dich das Beitragsfoto; Da fehlen eindeutig Sonnenschirme, Liegestühle, nackte Haut, spielende Kinder, Sonnencremegeschmack, Frittieröl…

Moment- Seit wann riechen Bilder??

Wobei-wer weiss-einestages tun sie es wirklich- Die Welt sieht alsodann gleich anders aus; Du, nach anstrengendem Wandern auf den Gipfel, das Gesicht zwar in Siegerpose, jedoch der Odöör vom Polyesterblüsli- iiiik!

Oder, ein wundervoll bilderbuchmässiger Sonnenuntergang, am unberührten Strand- Preisverdächtig. Nur der Grund für den unberührten Strand, ein Kanalisationsrohr, welches just grad hier ins Meer mündet- Das könntest dann äben nicht abstellen, das würdest demfall schmecken- Pfuii.

Wobei es schnell wohl ein App mit Fichten-/Rosen-/ Patchuli-/ Wasauchimnerduft gäb, für chli Batzeli…

Hmmmm…..

Jetzt bin ich aber arg abgedriftet.. Nein, weshalb ich nicht besagte Badi als Titelbild nehme, sondern die Reuss in Hünenberg, ist einfach: Ich will nicht, dass irgendwelche halbnackte Leute fotografiert und dann sogar noch ins Netz gestellt werden. Hätte ich selbst auch nicht gerne!

Und fotografieren in der Badi ist auch echli anrüchig, voyeuristisch. Ich selber hätts wirklich nicht gerne.

Drum tu ichs auch nicht.

Aber das Bild ist ämu au hüpsch, odr?

Die Badi Maschwanden , um die es eigentlich hier geht, ist herrlich im Süden des Kantons Zürich gelegen, am Rande eines wunderschönen Naturschutzgebietes. Die Lorze bildet die natürliche Grenze zum Nachbarkanton, zu Zug.

Ein Naturbad. Als Kind hat’s mich immer abgeschreckt- Mussten wir in der Oberstufe hierhin zum Schwimmunterricht. Es war immer sooo kaltes Wasser, die Wiese voll Bienen, Mücken und anderes Getier. Brrrrrrr!

Und der Heimweg war alles andere wie angenehm, musste erst die Allmend, dann das Krähenbühl (70 Höhenmeter in 900 Meter Hauptstrasse!) mit dem Velo bezwungen werden, ein Wahnsinnsstutz! Dann ein stetiges Auf und bitz Ab bis nach Auw. Hier nomol ein langer mühsamer Stutz bis nach Alikon. Auch hier, noch kein Dehei- neinnein, namal ein Hoger und noch einer, bis endlich zum Weiler in dem wir wohnten, abgezweigt werden konnte. Dies alles auf der Hauptstrasse, Veloweg- das Wort kannten wir gar nicht, geschweige denn einen Söttigen gehabt zu haben. Und meist wars sonnig- sonst macht die Badi ja keinen Sinn…??! Also heiss und schwitzig. Hättest hier ein Duftfotto gemacht, es hätte einen unvorteilhaften Geschmack verbreitet.

Begreife heute noch nicht, wieso wir soweit mit dem Velo mussten, wobei die meisten Klassenkollegen ja aus Sins waren- die mussten quasi nur geradeaus.

Sooo Weicheier, nämmli.

Inzwischen sind 30 Jahre ins Land gezogen, ich habs überlebt (smile), war aber seitdem nie mehr da in dieser Badi. Einerseits die einschlägigen Schulerlebnisse (siehe vorherigen Abschnitt), anderseits bin ich nicht so der Badigänger, röste mich nicht gerne in der Sonne, und die immer wachsende Menge an Leuten, meist intolerant und verstockt, hielten mich vom Besuch söttigen Anstalten ab.

Soll doch wer will, ich will nicht.

Doch zurück zu heute und zum das im Jahr 1971 eröffnete Bad.

Wir, frohgemut wiedermal zu dritt auf unseren Drahteseln, fahren diesmal auf dem Reussdamm flussabwärts. Es ist wunderschön, hat’s heut wenig Leute, mega. Vor dem Reussspitz müssen wir abbiegen- Naturschutzgebiet. So kommen wir am untersten Eggen meines Heimatkantons über die Strassenbrücke ins Säuliamt, nach Maschwanden.

Mein Vorschlag, hier in der Badi zu rasten wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Nimmt mi scho wunder, wies hier aussieht. Die Gebäude waren noch aus der Gründerzeit, dies bescherte mir einen kleinen Flashback.

Hups!

Aber das Bad war neu. Sehr sauber und gut im Schuss. Gemäss Recherche wurde vor vier Jahren das Becken neu gemacht und rundum erneuert- Hier der Bericht.

Ich muss sagen, eine coole, zukunftsweisende, naturnahe und gelungene Sache. Hat viel gekostet – Aber Nachhaltigkeit zahlt sich doch aus!

Gefällt mir hier. Ist- ämu im Moment- nicht so überlaufen, wie andere Badis. So richtig friedlich.

Feine Pommes haben sie auch gemacht, und der Hamburger, mit viel Hingabe und Zuneigung zubereitet, hat uns glustig gemacht, wieder mal hier reinzugucken, um einen Söttigen zu bestellen.

Ist ja nicht weit von Zuhause.

Kategorien: Angeguckt

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