…ist mfall gar nicht so eifach, duhu!

Aber alles immer schön der Reihe nach:

Wir haben vor etwa drei Wochen im Online-Auktionshaus einen Ohrensessel gesehen, welcher uns irgendwie fasziniert hat. Gerne hätten wir so ein gäbiges, gemütliches Teil in unserer Stube. Das Angebot war ziemlich leidlich. Die Auswahl geht von «Uuuuui, das ist aber scheusslich!», über, «Äääh, zu Biedermeierig» zu» Jösses, ich will nicht gleich söfu Gäld ausgeben!». Der Bezug spielt dabei nicht mal die grosse Rolle, bequem soll er sein, keinen Bruch im Holz haben, zu uns passen. Denn der Glückliche bekommt bei uns einen neuen hüpschen Überzug massgeschneidert. Der blaue Ohrensessel fällt uns auf, sieht (ausser der Farbe) gut aus, gmüetli und mit 1.- uhuere günstig. Der Haken folgt stante pedes: Der Stuhl ist in Lausanne (drei Stunden von deheime), und per Post verschicken kommt glaub eher nicht als Option in Frage. Und wegen 1.– an den Lac Léman und retour??

Aber gfallen tät er uns äben schoo….

Entgegen käme uns, dass wir ja in der Zeit eh schon «in der Gegend» wären. Aufmerksame Leser wissen- Wir waren ja eben in Lyon/ Frankreich.

Ach- komm- ersteigern wir! Bringen wir schon irgendwie nach Hause. Sonst gibts noch den Otto’s, als Leihwagenfirma in Lausanne und Cham, dies behalten wir mal im Hinterkopf als Plan B.

3,2,1…. ganz wuschig, bis tatsächlich sicher ist, dass wir erfolgreiche Steigerer waren.

Yess!!!

Der Verkäufer war sehr kulant als es um die Kombination Ferien und Abholen des Sessels ging- Wir nehmen den Sessel auf dem Heimweg aus Frankreich mit.

Inzwischen stehen wir nun voll mit wunderschönen Eindücken aus Frankreich sowie gut gefülltem Auto am Stadtrand von Lausanne und blicken erst den Block, in dem sich der Sessel befindet, dann unser Auto an. Ist chli runtergekommen, das Mehrfamilienhaus. Erste Zweifel, öb der Sessel wohl Platz im Auto findet?? War es würkli richtig, den Ohrensessel zu ersteigern? *schwitz* Wir hoffens mal…

In der Wohnung ist die Familie am sortieren und inventarisieren des Mobiliars. Wie wir erfahren ist der Vater, welcher die wirklich wunderschöne Wohnung mit Seesicht bewohnte, kürzlich erst gestorben. Wir dachten uns bereits so was.

Unser Beileid.

Der Sohn, sehr freundlich und mit seinem besten Deutsch (Respekt- Für einen Romand!) erklärt uns, dass der Sessel seines Wissens bereits den zweiten Bezug hat, vorher irgendwie grau war, aber das schon vor über 30 Jahre blau überzogen wurde. Wau- der Sessel ist tipptopp zwäg- Da waren echte Fachleute am Werk.

Seine Frage, ob wir den Sessel möchten und er uns gefalle, kam von uns sofort ein freudiges Ja! Wir können auch den Fussschemel gratis dazu haben- Sehr gerne- Wenns denn platzmässig in unser Auto geht? Uuuuuuh! Schwitz!!!

Nur noch ins Auto bringen, hmm wird knapp. Wer in der letzten Woche mitgelesen hat, weiss wie diese Geschichte ausgeht… Piiep-Piiep-Piiep!

Der Stuhl -Das müssen wir sagen- macht sich ganz ganz gut in unserer Wohnung. Auch ist sein Zustand ist wirklich einwandfrei- Eventuell muss nicht mal aufgepolstert werden? Aber das werden wir sehen, wenn der blaue Bezug weg ist.

Herzig finden wir, dass auf einer Ohrenseite und der Stuhllehnen Gebrauchsspuren sind, man sieht, dass da gerne drin ausgeruht wurde. Ist doch auch ein Qualitätsmerkmal, nid?

Wir entfernen die Spuren (Fett/Hautschuppen) mit Polstershampoo- Nun sieht man fast nichts mehr.

Eigentlich wäre der Stuhl nun «bezugsbereit», und wir benutzen ihn auch recht viel. Aber die Farbe gefällt uns halt schon nicht, dazu hat man einen recht rauhen Stoff (zwar qualitätsmässig 1A!) gewählt. Ist chli unangenehm, die Arme auf die Armlehnen zu legen- ’s chratzt immer echli…

Also gehen wir zum Stoffhändler unseres Vertrauens, wir nehmen die Stoffmuster der beiden bereits früheren Datums neu überzogenen Stühle mit, eventuell gibts ja was Ähnliches? Wär schön, wenn der Ohrensessel zu den anderen Zwei passen würde.

Leider gibts den Stoff nüm, das Muster und die tiefe Sattheit der Farbe hat uns sehr gefallen. Würkli schad. Der Laden hat eine riesen Auswahl, wir können uns aber für kein Muster, geschweige denn für eine Farbe entscheiden. Es hat üble Muster, blasse Farben- alles irgendwie so Standard halt. Nichts mag uns zu faszinieren, kein Stoff können wir vorstellen, ihn an unserem hüpschen Ohrensessel zu verwenden. Er soll ein leichtes Muster haben, aber nicht zuviel, sonst sieht man die Form nümm. Ganz enttäuscht zotteln wir wieder nach Hause.

Halt ohne Stoff.

Hmm.

Wir pröbeln zuhause mit Stoffresten, legen Decken drüber, versuchen irgendwie, uns auf ein Muster/Farbe zu einigen. Zweifarbig wär doch auch noch was? Nö, er soll einheitlich sein. Elegant, die Ruhe ausstrahlen, welche ihn doch so gekonnt auszeichnet….

Blau lassen? Nein, nein.

Bunt gemischt? Nein, nein.

Vierecke als Muster? Nein, nein.

Als wir so rumprobieren und von senfgelb, über samtrot oder schwarz diskutieren, merken wir, das etwelche Muster im Bezug eigentlich nur stören. Für Kissen sicher hüpsch und dekorativ. Aber der Stuhl verliert nur an seiner Form, der Ruhe. Immer mehr bewundern wir die Arbeit unseres Vorgängers, einen uni Stoff (auch wenn er für die Zeit sehr futuristisch königsblau ist) genommen zu haben.

Yeah! That’s right. Wir sind uns nun sicher, uni soll der Sesselbezug werden!

Also wieder ab in den Stoffladen, dasmal konzentrieren wir uns auf uni Stoffe, die, welche wir das letzte Mal nicht gross beachtend auf die Seite legten. Wir finden sogar eine Farbe, welche elegant aber nicht verschluckend wirkt. Eine Farbe, die uns immer wieder gefällt. Aus dem Musterbuch (siehe Beitragsbild) wählen wir eine megaschöne Farbe aus, und bestellen fünf Meter zum Schneiderrabattpreis.

Mehr sage ich nicht, smile.

Ein bisschen ein Experiment, aber das kommt gut. Freuen uns darauf.

Du wirst wieder hier lesen von unserer neuesten Errungenschaft.

Versprochen.

Kategorien: Werkeln

2 Kommentare

Zurfluh · Juli 4, 2019 um 19:24

Orange isch voll im Trend!!!!

Chunnd guet! – Remos.blog · Februar 5, 2020 um 17:10

[…] Zweifel an der Auswahl von Stoff mit der schlussendlichen guten Entscheidung, keine Muster oder Streifen im […]

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