Für die einten -vorallem aus der Gastrobranche- ist dieses Wort im Vokabular intus, die Messe ein fixer Termin to go, den andern sagt sogar der Titel nix- Meist musst dann den Begriff erklären: Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie und Ausser-Haus-Konsum.
Aha.
Fachleute aus Gastronomie und Hotel informieren sich hier in Basel alle zwei Jahre eine Woche lang über neue Trends, Errungenschaften, und pflegen wichtige Kontakte mit ihren jeweiligen Lieferanten.
Ich hab damals in meiner Lehre als Drucker regelmässig für ein Gastrobedarfunternehmen Flyer, Gutscheine und Einladungen für diese damals noch jährlich stattfindende Messe drucken dürfen. Den Zulieferer gibts immer noch, ob meine Lehrbude auch heute für ihn druckt?
Hmm..
Wollte schon immer mal da an dieser grossen Fachmesse reingucken. Ob ich da- als Outsider- überhaupt auch mal reindarf?
Hmmm…
Ja, sicher! Mit gewissen Vitaminen lässt sich einiges erreichen. So können wir zwei Eintritte organisieren. Mittlerweile kostet es offiziell 70.– für eine Privatperson– Man ist eine Grossmesse, für Gewerbe und Unternehmer, da gibts zum Beispiel keine einzelne Kissen zu kaufen, erst ab 25 Stück bist dabei. Mit dem hohen Preis versucht man den kinderwagenschiebenden, ein Büchsli Aromat kaufenden Konsumenten zu hemmen, man ist viel unter Fachkräften. Das ist auch gut so. Die Stimmung ist entsprechend freundlich und aufgeräumt. Überall recht zufriedene kompetente Gesichter, kein Gemecker und Gewürge wie z. B. an einer OLMA/LUGA/BEA/Herbstmesse.
Das ist noch angenehm, man kann wirklich in diverse Töpfe gucken, ausprobieren und interessante Fachgespräche führen. Durch das, dass die Händler nicht aufdringlich einem zum Stand locken wollen, sind wir auch bereit, die Stände und desssen Produkte zu begutachten. Wir probieren Kaffee, feine aufgedämpftes Rührei/Porridge, es gibt Früchte/Guetzli/Schöggeli/Sandwiches/Getränke….
Immer wieder staunen wir über sehr sorgfältig inszenierte Stände. Teilweise nehmen sie sich wirklich Mühe, richten richtig cool gemachte Ausstellungen ein. Der Stand mit dem Roboterbarista, den man via Beetagg eine Bestellung ordern konnte, und dieser das Getränk oder Snacks auch mit einem unterhaltenden Spruch serviert, war auch für uns sehr unterhaltsam.
Pizzaöfen, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Teigrührwerke. Also hier ist ein Stelldichein der ca. 700 Aussteller, der Radius ist von Besteckfabrikant zu Stuhlrestaurator, Fernsehkanalanbieter über Illuminationeure zu Fertiggerichten riesig. Dekoration oder Einweggeschirr, die Liste lässt sich beliebig lange erweitern. Kaffeemaschinenhersteller hats viele, sogar eine Kochshow oder verschiedenste Podium’s werden abgehalten. Ein rundum gelungener Auftritt der Igeho- hierhin kommt alles, was sich um Gäste kümmert.
Wir laufen alle drei Stockwerke ab, heben da und dort unsere Nasen hinein. Besuchen befreundete Firmen, werden gut bewirtet, und treffen Bekannte. Fühlen uns wohl, geniessen die friedliche, freundliche Atmosphäre. Trotz Warnung, Montags-weil Wirtesonntag- sei es überfüllt, ist ein gutes Durchkommen jederzeit möglich. Einzig zuoberst, im Food-Bereich ist es ab Mittags gestopft, jeder will Pommes, Sandwiches, O-Säfte. Hier ist der unvermeidliche Pöbel, welcher sich Gratis Eintritte ergattern konnte.
Gegen Nachmittag wird es laut in den Hallen, der Lärmpegel wird regelrecht wabernd- wie kann man nur eine ganze Woche hier drin als Aussteller aushalten?
Es gibt in einem Teil der Halle eine sogenannte Newcomer’s Arena: Startups, welche noch nicht übers Geld verfügen, einen der sicherlich regulären teuren Plätze zu mieten.
Aber eine coole Sache, ein paar innovative Ideen hats hier wirklich. In ein paar Jahren kriegen diese Unternehmen sicher einen festen Platz auf den Etagen. Als etablierte Grössen.
Fachmessen sind so anders von Messen für die Allgemeinheit. Müde aber voller guter Emotionen, voller Taschen, Give aways und Katalogen stehen wir wieder auf dem Messeplatz, das Tram bringt uns zum Bahnhof, der Zug ruckelt uns nach Hause. Wir sind heute mit den ÖV unterwegs, haben uns Gemeinde GA’s unter den Nagel gerissen, so können wir entspannt und mit wenigen Umsteigen von zuhause in die Messemetropole in der Nordwestschweiz und wieder zurück chauffieren lassen.
Danke, das ich mitkommen durfte. Ein kleines Tröimli ist für mich in Erfüllung gegangen, ich konnte es sehr geniessen!
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