
Letztens, wir waren mal wieder in der Stadt Zug unterwegs, das herrliche Frühlingswetter lockte Kind und Kegel in Massen auf die Strasse, in die Parks, an den See. Wir waren zielstrebig unterwegs, denn wir wollten die neueste Sonderausstellung im Museum in der Burg besuchen- Es ging um die Rolle der Schweiz im kalten Krieg. Wie so ein neutrales Land mit der Bedrohung lebte, wie sie sich zu schützen vorgab, und was für Bewegungen -auch im kleinen beschaulichen Zug- daraus entstanden. Schlagworte wie die Fichenaffäre, die GSoA, der Igel wurden im UG des alten Gemäuer’s recht anschaulich dargestellt. Trotz der wirklich interessanten Thematik und interessanter Auseinandersetzung mit dem Thema, in welchem wir vom Zeitstrahl voll involviert waren, ist es für uns ein Relikt aus längst vergangener Zeit. Und auch wenn wir selber gegen Ende des kalten Krieges aufwuchsen, und den Fall der Berliner Mauer (am Röhrenfernseher notabene) quasi live miterlebt haben. Irgendwie ist dieses Thema so surreal- so usinnig weit weg. Wir haben nur wenig davon mitbekommen, als Kinder hat man uns die Information gefiltert weitergeben. Wahrscheinlich hatten die Erwachsenen auch nur lückenhafte Informationen. Es war die Zeit, als das WWW noch gänzlich unbekannt war. Die Infos hauptsächlich aus den Tageszeitungen/dem Fernseher kamen. Der Staat auch die Infos gezielt steuern konnte. Wäre in heutigen Zeiten mit all den Social Medias viel schwerer umsetzbar.
Obwohl wir in dieser Zeit gross geworden sind, bleiben uns diese hier gezeigten Ereignisse von dazumal seltsam fremd. Eventuell ist die Generation unserer Eltern da näher dran, weil sie die Zeit da bewusster miterlebt haben.
Ich stelle mir vor, mit einer Schulklasse -sagen wir mal mit Jahrgang 2007 (Jösses- die kennen 9/11 auch nur von Geschichtsbüchern!!)- hier in die Katakomben des Museums zu führen, weil dies meiner Meinung schon auch zur Geschichte der Schweiz gehört, auch wenns echli unangenehm ist.
Sie würden nicht verstehen können, wie wir das nur überleben konnten. Das Gefühl was wir gegenüber unseren Grosseltern haben, welche im 2. Weltkrieg überleben mussten/hatten.
SCH****!
Ich bin alt!! Fühl mich grad, als sei ich im letzten Jahrhundert geboren..
Was heisst Jahrhundert, mein Guter, Jahrtausend..
OH! Mann!
Verrückt, wie lange 30 Jahre sein können- wieviel in 30 Jahren passieren kann…
Gut, die Ausstellung ist sicher interessant und hat auch bitz unbekannte Einsichten, vorallem auf regionaler Ebene gegeben. Aber wir waren wie gesagt, zuwenig erwachsen, zuwenig informiert, um das Ganze selber so richtig bewusst miterlebt zu haben.
Ob ich die Ausstellung weiterempfehlen kann? Hmm, bedingt. Eventuell für eine Generation vor mir, Nachkriegskinder oder geschichtlich gut versierte Mitmenschen. Für Schulklassen, oder eben Millennials oder die W/X/Y-Generation ist’s zu weit weg. Wenn ja schon ich Mühe damit habe. Ich, der in den goldenen 80er und 90er Jahren meine Kindheit verbracht habe- Das sind die zwei Jahrzehnte mit der coolen Musik- Ouuuuyeah-Ha!
Und irgendwie reisst die Ausstellung zwar auf, weit hinein sieht man aber nicht. Chli unorganisiert, oder für den interessierten Besucher nicht eruierbaren fil Rouge fehlt uns schon e bitz. Trotzdem haben wir einiges gesehen, Bekanntes/Unbekanntes. Es war ein interessantes Abtauchen.
Ich finde auch, so ein Thema soll auch Platz finden in unserer Welt: Die Schweiz besteht nicht nur aus Schoggibergen, Goldseelis, Heidis und Peters.
Aber eigentlich bin ich nun völlig abgedriftet. Ich wollte dir die Idee, das Konzept des Abrellas vorstellen, den Schirm/-ständer mit der Plastikpflanze.
Prominent steht er vor dem Eingang des Parkhauses, die Idee dahinter ist laminiert hintendran aufgezeigt.
Tatsächlich stehen da ca. zehn Regenschirme parat, welche unentgeltlich ausgeliehen werden sollen. Die Idee kommt schiinz aus Dänemark- aber auch das hippe Japan macht da schon mit. Die Idee ist, dass man keinen eigenen Schirm mitschleppen muss, sondern diesen bei nassem Wetter eben aus dem hüpschen Ständer zu nehmen, um von oben gut geschützt durch den Regen zu gehen. Im nächsten Geeschäft wiederum in einen bereitstehenden Ständer zu stellen. Sich so trocken von A nach B zu bewegen. Keine Registrierung, kein App, kein Login- Tut auch mal gut. Finanziert werden die Schirme von intressierten Geschäften, welche ihr Logo auf den Schirm drucken lassen können. Und wenn ich doch den Ständer vor dem Geschäft sehe, lasse ich mich doch durchaus zu einem Einkauf in dessen Verkaufsräumen verleiten. Und stelle den Schirm für den Nächsten parat.
Win-win.
Die Idee ist würkli gut, einfach und einleuchtend. Eine Firma aus Altdorf kümmert sich um die Vermarktung, schaut, dass die Schirme und Ständer durch Wiedereingliedeungsstätten aufgefüllt und gewartet werden. Dass einige Schirme abhanden kommen, damit wird bewusst gerechnet, jedoch verteilen sich diese über die ganze Gegend, so dass der Werbeeffekt auch gut gestreut wird.
Gschickt, gä?
Die rund 10 Franken, welche durch Werbung pro Schirm eingenommen wird, finanziert die ganze sympatische Sache. Standorte sind noch recht wenige zu finden- Viel zuviele warten noch ab, wie das Startup ankommt. Das ist wiedermal typisch verstockte Schweiz.
Ich persönlich finde söttig Innovationen recht cool- Die kleinen einfachen feinen Ideen sind die, welche unsere Welt es bitz verbessern können.
Roman Hauger (aus der Urner Hauger-Bäckereifamilie) baut sukzessive Standorte auf. Aber äben, es müssen erst noch ein paat Geschäfte einsteigen, um ein funktionierendes Netz realisieren zu können. Meines Wissens sind folgende Orte dabei: Willisau (März 2017), Altdorf (November 2017), Luzern (September 2018), Bülach und Zug (März 2019) Rapperswil, Chur, Winterthur und weitere sollten noch folgen…
Muss mich unbedingt mal bei der nächsten Shoppingtour in Zug achten, wo es noch söttige Schirme hat.
Grad will ich motzen, dass man ja gar nicht weiss, welches Geschäft so Ständer hinstellt… und diese gute Idee fördert…..
Hopplä- Siehe da: Ich finde in den Tiefen des Internet ein App! Oh! Cool! Da drauf findest du die Standorte- Im Moment nur Altdorf und Willisau, aber ja. Wenn sich das mehr ausbreiten sollte (ich hoffe es schwer!), braucht’s die App nümm, weil dann vor jedem wichtigen Geschäft so ein hüpscher Ständer steht. Dann wird das Ausleihen zur Gewohnheit, zur Selbstverständlichkeit. Ein guter, Ressourcen schonender Schritt.
Oder nimmst den Schirm halt mit nach Hause, bringst ihn das nächste Mal wieder mit (vielleicht?).
Sötte doch in unserem Land möglich sein, dass so eine gute Idee möglich wird. Akzeptiert, unterstützt und zum Normalen werden kann. Oder sind wir bloss das hemmende «Ja, aber…»-Volk?
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