Es ist schon einschneidend, was momentan hier in der Schweiz passiert. (Was im Ausland abgeht, kann ich eben nicht würkli reell beurteilen, ich spreche drum hier von hier.) Auch ich hätte letzte Woche –niemals– nie gedacht, dass sowas Absurdes in unserer Gesellschaft heutzutage überhaupt möglich sein kann. Montags hat der Bundesrat angeordnet, dass schweizweit alle Bars, Restaurants, Cafés etc. geschlossen werden. Veranstaltungen, Konzerte, Sportanlässe aller Art werden gecancelt. Nur noch Lebensmittelläden und Apotheken sollen geöffnet bleiben. Spitäler und Blaulichtorganisationen sind in Alarmbereitschaft und es werden aus Armee und Zivilschutz 8000 Angehörige als Unterstützung für Betreuung und Transport bereitgestellt.

Der Virus ist weiter auf Vormarsch, das Gegenmittel (noch) nicht auf dem Markt. Wer zuhause bleiben kann, bleibt. Trotzdem muss unser Wirtschaftsmotor laufen, die Folgen wären sonst extrem prekär. Eine grundsätzliche Wirtschaft muss gewährleistet sein. Die Internetverbindungen müssen per sofort ausgebaut werden, um den Betrieb der Zuhausearbeitenden zu gewährleisten.

Gut habe ich unsere Internetanschlüsse noch vorgängig vom Techniker überprüfen/austauschen lassen.

Ich bin sozusagen ein alter Homeoffice-Hase, denn viele beginnen erst diese Woche mit von-zuhause-aus-arbeiten, und bis da alles funktioniert…. puuh- bei mir dauerte es zwei volle Arbeitstage…

Ich kann-sofern die Verbindung ins Geschäft klappt- recht autonom arbeiten. Bin nicht direkt auf andere angewiesen. Und externe Telefone mit Kunden habe ich auch nicht. So kann ich meine Arbeit grösstenteils selber einteilen und selbstständig erledigen. Das hilft viel, und macht mir auch sehr viel Spass.

Unterdessen: Die SBB fährt ihre 1/4h Fahrtakte auf 1/2h, die 1/2h Takte auf stündlich runter.

Eigentlich ein Szenario, welches wir von sogenannten Trash-Action-Filmen kennen, diese auch mit Genuss guckten, weil es einem ja nicht direkt betraf.

Nicht so diese Pandemie: Die ist nun da.

Und wir mittendrin.

Wie in diesen schlechten Filmen.

Bereits die dritte Woche bin ich schon zuhause. Es ist halt schon eine rechte Umstellung, und gute Eigendisziplin ist angesagt.

Was keiner je für glaubhaft hielt; Wie sehr mir die soziale Kontakte doch beginnen zu fehlen. Und sei es nur gemeinsame 2 Minuten Kaffeepause.

Verrückt.

Diese Woche habe ich die Gelegenheit gepackt, hab den Läptop und den Bildschirm auf den Balkontisch gestellt. Arbeite nun sozusagen Outdoor-Homeoffice. Bei diesen herrlichen Temperaturen, es ist sehr mild und äusserst schön. Ich wär schön blöd, würde ich das nicht tun.

Und tut meiner Seele au guet, bin nicht so eingesperrt. Aaaah!

Und ein Ende in Sicht? Nun gut, die Sperre des Bundes dauert voraussichtlich noch vier Wochen- Also bis Mitte April. Wir werden sehen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es danach weitergeht.

Ich gewöhne mich- dank der verordneten Quarantäne- recht gut daran. Schaue auch, dass ich mich an die vorgegebenen Richtlinien halte.

Weil bei mir die Message angekommen ist, dass wir nun gemeinsam schauen müssen, um das Virus eindämmen zu können.

Wir sagen Familientreffen ab, oder gehen auch nicht an Massenansammlungen. Nicht wegen uns, sondern um dem Virus die Möglichkeit zu nehmen, sich noch frappant weiterauszubreiten.

Leider ist die Kette nur so stark wie sein schwächstes Glied, so Storys wie:

-Kann ich dich später rückrufen? Bin grad so an einem luschtigen Geburifäschtli!….

-Oder trotz Corona-Fieber noch an ein Barstreetfestival (dass das noch offen hatte??!) einen an die Binde zu kippen, und anderntags an der Arbeitsstelle zu erscheinen…

-Bewohner einer betagten Wohngemeinschaft zwar geschützt werden, aber das Personal frei unter den Zimmern zirkuliert….

… Machen mich schon ächt nachdenklich.

Was genau haben diese Personen an der doch ganz klaren Botschaft des Bundesrat’s nicht verstanden? Welcher Teil des Gehirnes läuft da auf Durchzug?

Wir brauchen sicher alle noch etwas, bis wir uns an diese Umstände gewöhnen. Vielleicht braucht es auch nochli Zeit, bis auch der Letzte es merkt, dass die Quarantäne nur wegen ihm so lange dauern wird.

Und es absolut absurd und völlig kontraproduktiv ist, Hamsterkäufe zu tätigen (Klopapier? Wieso Klopapier??!!).

Für mich ist es das Wichtigste, trotz den ungewöhnlichen Umständen, das Positive darin zu sehen.

Denn davon gibt es einiges:

Wir lernen wie wichtig es ist,

  • keiner Panik zu verfallen.
  • die einfachen Sachen wieder zu schätzen.
  • mit den gegebenen Umständen zu leben.
  • aufeinander acht zu geben.

Und dies- wenn wir ehrlich sind, ist scho chli flöten gegangen in den letzten Jahren, gell?

Und nochmals ein Appell an die Seltsamen/Unbekannten unter uns: Hört um Himmelswillen mir diesen verd… Hamsterkäufen auf. Schaltet endlich euer Gehirn ein. Haltet euch an die Vorgaben. Je eher ihr auch mithelft, desto eher ist’s vorbei.

Gemeinsam, statt Egoimus. Tut uns allen mal wieder gut, auf einander zuzugehen, würkli zuzuhören.

Diese Pandemie ist einschneidend und ungewöhnlich, aber immer noch besser wie Krieg und Zerstörung.

Wir schaffen das miteinander, und freuen uns auf die anschliessende Zeit des Aufbaus.

Und was nicht vergessen werden sollte: Das momentane Wetter -frühlingshafte 18 Grad Celsius- Hilft doch auch einerseits fürs Gemüt, anderseits hat so das Virus weniger Chancen zum überleben.

Na?

Kategorien: Persönliches

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