Bald schon sind es drei Jahre –Waas?!! Schon drei Jahre, oh, läckbobby!- seit uns das Velofahrvirus e bitz gepackt hat. Erst ganz ganz zögerlich, und dann mit dem Kauf des E -Bikes aber so was von.
Da nimmts mir doch regelrecht den Schüpp in die Kette…!
Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich jemals gerne wieder mal auf so einen Drahtesel steigen tu. In der Schule früener war es doch eher ein Chrampf, 120 Höhenmeter in 3 Kilometer zu bewältigen. Und das 1-2 Mal täglich (über Mittag konnten wir manchmal privilegiert mit dem Döschwo -Taxi obsi). Vor allem der obere, stotzige Teil war zimmli hart, ohne Bäume und auf staubiger Naturstrasse. Aber die vier Jahre wurden knallhart durchgezogen.
Erst zur Lehre leistete ich mir dann ein Töffli. Seit dem ist der Göppel nie wieder an mein Herz gewachsen, nach dem Töffli kam der Töff, sodann das schwere Motorrad, dann das Auto. Viel zu bequem das gefahren werden, wie das sälber trampen. Da hat sich all die Jahre auch nix geändert, eventuell ist das Velo fahren mir in der Schulzeit e bitz verleidet??
Während andere es lässig finden, die Berge mit dem Velo zu erklimmen, oder sogar Veloferien in Italien in engen Polyamid-Dresses zu machen, tucker ich lieber mit meinem Hobel rum. Mit der Zeit halt auch weniger, und schweren Herzens und einigem Verlust trenne ich mich vor einigen Jahren von meiner 300-Kilo-Blechkuh.
Somit war das Zweirädrige komplett für mich abgeschlossen, motorisiert hin oder her.
Aber so sein wie Rennfahrer, jögerlisnei!- Möchte nicht wie ein Stabilo Boss leuchtend den Asphalt in mich rein gümmelen. Sondern kippe halt schon eher auf die gemütliche Seite. Frei nach Devise: Wieso auf den Berg radeln, wenns da ’ne Bahn dazu hat.
Höhöhö.
Tja, sorry Leute. Ich gebs zu, ich bin bequem geworden. Tut auch gar nid weh. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Aber seit wir eben vor etwa drei Jahren erst mit einem regulären Velo, dann mit Motörli desumefrääsen- Hui! Ich sage dir, das macht einen usinnig grossen Spass. Meist bleiben wir in Reichweite von Zuhause (Velo-Türli von 20-25 Kilometer sind für uns tipptopp), es gibt ja genügend zringseltum anzugucken. Für unseren Bedarf an pedalen in den Ferien haben wir uns äxtra einen Anhänger auf unseren Prius montiert, damit die Velos auch mitkönnen. Wenn wir das denn auch wollen.
Es gibt dann aber nüd Verrücktes, keine Drei-Seen-Umrundung, keine 5-Pässefahrt. Eher gemütliches Gondeln. Und desume Guggeisen.
Aber das, was wir hier deheime so entdecken, lässt uns mängisch fast ungläubig den heruntergeklappten Kiefer häben.
Es sind kleine, für viele unsichtbare Sächeli, die wir so zu sehen bekommen. Meist überraschend, um de Egg um. Aber nichtsdestotrotz sind sie äusserst wohltuend für die Seele. Unsere Seelen lieben ja den Balsam, schnulz.
Das heutige Beitragsbild ist weder aus Kanada, noch der Caumasee, welcher doch instamässig momentan recht ausgelutscht wird. Ha-haa! Ein Kleinod, welches mit mindestens zwei Brätelstellen genau auf dich wartet, um auch dich gehörig in seinen Bann zu ziehen.
Ich bin überzeugt dass hier niemand errät, wo ich dieses Foto geschossen hab, währenddem gleichentags die frisch losgelassene Meute vermeintlich coronafrei Schlange steht um im Gänsemarsch auf den grossen Mythen zu hootschen.
Es ist der Binzmühleweiher in Rotkreuz.
Ich wollte das Kleinod (nur etwa 5 Kilometer von unserem wunderschönen Zuhause entfernt) schon lange mal besuchen, welches leicht vergessen an der Bahnlinie am westlichen Ende des Dorfes liegt. Die Existenz des Weihers ist der Mühle nebenan zu verdanken, welche früher mal das Gefälle des Wassers geschickt ausgenutzt hat, um Korn zu mahlen.
Heute ist das Gebäude in einem sehr schlechtem Zustand, und grad letztens wurde eine dringend nötige Sanierung vom Volk bachab geschickt.
Ich will aber nicht politisch werden, eventuell wäre das ein Fass ohne Boden, was weiss ich.
Jedenfalls liegt das Gewässer idyllisch in einer kleinen Mulde, vom Schilfgürtel umgeben.
Wir sind ganz entzückt, und auch wenn der Bahnhof wirklich nur wenige 100 Meter entfernt ist, und die Bahnlinie Basel-Chiasso mit den berüchtigten Güterzügen gleich hier vorbei rattert.
Es stört nicht. Herrlich die Ruhe, das Summen der Bienen, das Spiegeln der Bäume im gestauten Wasser.
Wir halten eine kleine Rast und geniessen ein Stück Exotik, ein Stück Speziell, ein Stück Wunderbarkeit.
W
O
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Es braucht überhaupt nicht viel, um glücklich zu werden, man muss nur die Augen bitz auftun.
Uns hat die Coronazeit vertieft geholfen, unsere Augen noch mehr zu öffnen. Und das E-Bike tut seinen Dienst dazu.
Drum geniessen wir es dermassen, lassen die Meute auf Badi-Liegewiesen wuseln und in ungekühlten Autoschlangen sein.
Söttig Sachen abseits des Mainstreams machen wir halt viel, und wir merken, dass es uns würkli ganz gut tut.
Und dies ist doch die Hauptsache.
Wer weiss, eventuell vermag ich dich mit diesem Beitrag chli zu animieren, auch mal deine Umgebung unter die Lupe zu nehmen- Auch mal dein Umfeld bewusster wahrzunehmen- Es gibt doch söfu schönes Entdeckenswertes in unserer kleinen Welt rund ums zuhause.
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