Langsam schwindet für mich die Aufmerksamkeit gegenüber dem Coronavirus dermassen alarmierend erschreckend. Übelscht.

Schon verrückt, der heutige Mensch ist schiinz sowas von oberflächlich geworden – Er geht jetzt zu Tausenden an fragwürdige Demos, trifft sich wieder mit Kreti und Pleti. Und Maskentragen im Pendlerverkehr? Goozno! Das sieht doch nicht cool aus, ich mach da sicher nicht mit, püh! Wenn der andere nicht tut- weshalb soll ich dann? Verfl.. Egoismus!

So ist mein Empfinden gegenüber meinen Mitmenschen, und ich finds recht traurig, dass sich so wenige die Chance packen, wirklich bewusst ihr Leben chli anders gestalten, sich entschleunigen konnten- sondern unbedingt und möglichst schnell wieder in ihren gewohnten Trott zurückdrängen wollen.

Henu- Macht das, ich werde das Eine oder Andere für mich Gute aus dieser Zeit sicher mitnehmen können, es muss ja für mich (Ha-ich Egoist) stimmen.

Ich bin ja immer noch im Homeoffice, und es gefällt mir sehr gut. Mal schauen, wieviel Homeoffice ich in der Zukunft mitnehmen kann. Wär schon noch schön.

Apropos schön. Ich habe diese Woche Ferien. Ferien? Nun, dieses Jahr wird extrem schwierig mit Ferien, zu ungewiss die Sachlage, zu unangenehm der Aufenthalt in den Grossstädten (Paris-vermisse dich!!). Und überhaupt.

Und trotzdem sind die Ferien da, um sie zu beziehen. So auch wir.

Leider ist diese Woche zwar einerseits gelockert wegen dem Coronavirus (es hat fast wieder alles geöffnet), anderseits hat er die ganze Woche Regen, zum Beispiel das Sottoceneri vertrinkt bald im Hochwasser!!!

Wir möchten hier in der Schweiz bleiben, und uns lässige Sachen angucken gehen. Es gibt hier ja tausendundeine Idee, ohne grad im Mob zu stehen. Aber äbe- mit Schiff machts nur halb söfu Spass- und ins Alpamare- bäh- Dahin bringst mich nicht (mehr).

So entscheiden wir, sehr sehr spontan jeweils am Morgen, was wir heute tun, wohin wir gehen könnten, was noch lässig wär.

Halt wetterabhängig. Wir haben da zwei, drei Ideen, mehr sei hier nicht verraten. Ich bin gespannt, was wir alles erleben, diese Woche. Und bin überzeugt, jede Menge schöne Sachen zu machen.

Und ich versuche, täglich zu berichten…

Heute zu Beginn gleich was ganz Lässiges, der Wetterbericht sagt trocken, am Namitag zunehmend Schauer- Wir entschliessen uns für ein Ja für ein Schulreisli, denn Mami und René kommen auch mit.

Früh auf geben wir nach Konsultation des Wetters das Go zum Wecken- Juppi! Wir möchten nämlich ins Freilichtmuseum Ballenberg. Dieser Evergreen vermag uns immer wieder völlig zu faszinieren und auch wenn wir jährlich dorthin pilgern, immer wieder Neues zu entdecken.

Packen also unser Kutschli, entsorgen schnell Karton und Altkleider, und fahren vergnügt zu viert Richtung Brünig/Brienz. Sogar die Sonne kommt hervor, und wir sind zwanzig Minuten vor Museumsöffnung am Tor- Das ging aber zackig??! Schnell mit Buch und Plan bewaffnen- Denn wir können ohne Anstehen hinein ins Gelände.

Wunderschön im Wald und fröhlichem Vogelgezwitscher spazieren wir bereits ins erste Haus, begutachten die wunderbar gedeckte Tafel, die (echten!) Kerzen werden gerade angezündet. Sinnieren über die praktischen und niederen Stufen des Treppenhauses, und bewundern die verschiedensten Musikinstrumente. Da sind von Geigen bis Gartenschlauch, von Büchel bis Blattblasen sehr viele musikalische Instrumente ausgestellt. Manch einer erinnere sich noch an die fantasievolle Verwendung ungewohnter Instrumente von Pfuri, Gorps und Kniri.

Etwas weiter zieht es uns Buben natürlich in den Verkaufsladen, wir wollen frisches Brot und Würste kröömlen. Dies hat sich bei uns chli zur Tradition entwickelt. So ein selbstgemachtes, noch warmes Brot ist doch so was Feines. Und gleich vor dem Laden wird so das nebenan gebackene Brot vertilgt. Mmmm!!

Wir gucken in die Gärten- Aktuell das heurige Jahresthema. Sehen Bekanntes, Banales, Interessantes, Fragwürdiges… Und auf unserem Weg Richtung Westen immer wieder in die Häuser, welche ein Jedes seine eigene einfache, aber sehr interessante Geschichte erzählen will.

Immer wieder nehmen wir uns die Musse, sitzen hin, gucken in vergangenen Jahrhunderte, denn die Häuser sehen aus, als würden sie immer noch bewohnt (natürlich werden sie es nicht), sehr authentisch sind bis ins Detail die Einrichtungen gestaltet.

Übers Aargau/Solothurn gelangen wir ins Fribourgerland, der Chabiskeller vermag uns zu faszinieren. Im Waadtländerhaus werden auch wir vom Schein getäuscht- Schon verrückt, wie man schon damals über seine Verhältnisse geprotzt hat.

Bei den Bienen haben wir gestaunt, wie arbeitssam und überaus fleissig die Tierchen sind- Ich wusste gar nicht, dass Waldbienen gar keinen Nektar sammeln..

Noch mal ein kleiner Abstecher (Nr.3) ins Lädeli- die Birne/Baumnusskomfi, das musste ich mir doch noch unter den Nagel reissen. Bin neugierig, wie das schmeckt.

Mit Dessert im Bären- das wurde dann nichts. Gab nur trockene Muffins.

Nöö danke.

Es war eh nicht so gmüetli in diesem Lokal, lags am umherwabernden Frittösen-Gestank, oder den kurlig platzierten Tischen im Coronastyle? Lags an der Plastik(!)blumendeko, oder an der würkli kalten Atmosphäre im Restaurant?

Warscheinlich an allem. Ja, gastrotechnisch wäre da noch einiges machbar.

Wir hoffen mal.

Auf dem Retourweg hats dann leicht getröpfelt- Also wir hatten ein Riesenglück mit dem Wetter. Auch von den Leuten her (erstaunlich viele französisch sprechende) wirklich wenige. Das unsichere Wetter hat uns viel Bewegungsfreiheit gelassen. Wir habens dermassen genossen.

Vielen Dank Mami und René fürs mitkommen! Hat uns Spass gemacht. Nehmen euch zwei wunderbaren Menschen jederzeit gerne wieder mit- Denn der Ballenberg ruft!!

Kategorien: AngegucktSchweiz

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