Ich weiss nicht, ob das eine Schweizer Eigenschaft ist, oder sich ein jeder Mensch irgendwie dazu verpflichtet fühlt, ab und zu etwas vom eigeten Geld für sich auf die Seite zu legen. Ein Pölsterli zu haben, falls mal der Geldhahn zu ist, mal was schief geht, oder etwas extraordinär zu aquisieren ist. Ich glaub, da ist der grösste Teil von uns so- Wissen tun wir nicht genau wieso, aber machen tun wir es doch alle.

Lieber bitz ein weiches Kissen, wie eine harte Unterlage, oder?

Spare in der Zeit, so hast du in der Not.

Gell, du nickst?

*Nick*

Wir tragen unser jeweiliges monatlich zugewiesenes Salär brav zu einer Institution, von welcher wir doch glauben, dass sie unser Geld in unserem Sinne verwaltet und sichert, und schlussamänd auch für uns etwas Gewinn drinnliegt. Bis Dato emel.

Die letzten Jahre wird der Trend zum 0.1% Zins oder sogar Minus zum Bonmot. Wir murren nicht, sondern bringen immernoch -wie schon unsere Vorfahren- unser treu verdientes Geld zur Bank.

Währenddessen diese Institute immer gewaltiger und mächtiger werden, und nicht unerheblich in die gesamte Wirtschaft eingreifen.

Erinnere dich doch: Es kann eine riesige Schweizer Bank (upss.. oder so) fast pleite gehen, und bereits wenige Jahre später wieder Millionen Franken fürschi machen.

Gspässig, nid?

Die Bank kann bestimmen, wie und wann du dein sauer verdientes Geld stückweise zurückerhältst, oder eben jedes Jahr -dank den Bankgebühren- weniger.

Kurlig, hä?

Dass zum Beispiel vom Gesetz Bevormundete höhere Bank-Gebühren zahlen müssen, ist teils recht Usus- Da muss nach all den Jahren erst mal ein Medienbashing stattfinden, dass «man es sich überlegt, zusätzliche Gebühren für Bevormundete zu verschieben oder eventuell auf sie zu verzichten».

Jösses, Ächtetz?

Wenns um ein Geschäft geht, wird jedoch sehr schnell die Hand gegeben:

«Sälpferständli sind wir in der schweren Trauerzeit ihres persönlichen Verlustes eines geliebten Menschen’s bei Ihnen, und helfen Ihnen sehr gerne, zum Beispiel hängige Rechnungen direkt zu bezahlen».

Diese recht generös scheinende Leistung -und davon erfährt man erst im Nachhinein- wird natürlich unverhältnismässig teuer verrechnet.

Aja, WHUT?

Ohja, da machen sie aus der Trauer ein Trauerspiel und sahnen sogar da gewaltig ab.

Oder für als Anerkennung geleisteter Arbeitsjahre abgegebene Goldvreneli, werden sehr gerne entgegen genommen: Um die 30 Franken Bearbeitungsgebühr.

Pro!

Vreneli!

Wohlgemerkt!

Verd….!

Wir schreien Zeter Mordio Ungerechtigkeit, weil ein Konditor Mohrenköpfe verkauft und diese auch so benamst, aber sitzen stumm, wenn die Zinsen (ohne Info) des Sparkontos wieder einmal sinken.

Wir monieren jeden Fünfer, welcher wir im Produktevergleich entdecken, sehen aber nicht, dass uns die Bank längst in der Hand hat, und unser Geld nach ihrem Gusto steuern kann.

Wenn du ein eigenes Geschäft hast, und EC-Karten als Zahlung akzeptierst, heisst das, dass die Bank an jeder Einzahlung des Kunden auch was dran verdient. Ohne was zu tun. Schono verrückt, was wir mit uns ohne zu Murren machen lassen…

Nehmen wir die (ausklingende?) Corona Krise. Da und dort gehen nun traditionelle Geschäfter zu, Restaurants eröffnen schon gar nicht mehr, mancheiner gerät in eine Schieflage oder Durststrecke- Es werden harte Jahre, eventuell ergreift sogar die Insolvenz, der Konkurs das im guten Treu und Glauben geführte Unternehmen?

Und die Bank?

Nö, diese macht frisch-fröhlich weiter wie bis anhin. Im Gegenteil, sie bereichert sich noch mehr an fremden Geldern, vergeben grosszügig Kredite. Ihr hat der Shutdown überhaupt nicht geschadet, nein- Ihr hat er sowas von genützt, dafür hat sie schon gesorgt.

Weitere Gelder werden verwaltet, investiert, angelegt. Zu ihren Gunsten, i presume?

Ich bin da sicher nicht besser, wie der grosse Teil meiner Mitmenschen, auch ich habe mein Gespartes auf der Bank.

Aber länger wie mehr beschleicht mich einfach ein schlechtes Gefühl, noch zu zahlen, für das sie mit meinem Geld machen können, was sie wollen.

Dass ich meine Gelder nicht nach meinem Gusto einteilen kann, sondern jedesmal immer Bittibätti am Schalter machen muss, wenn ich ’ne grössere Summe für mich haben will.

Haben wir uns das verdient? Ist doch unser Geld, das wir dem Geldinstitut anvertrauen.

Wieso wehrt sich da keiner?

Also ich weiss ja nicht, aber mich beschleicht länger wie mehr ein sehr ungutes Gefühl, dass ich, wenn ich mein gespartes Geld dringend brauchen würde, nicht darauf zugreifen kann. Ist doch paradox. Ist zwar mein Geld, aber irgendwie trotzdem nicht..?

Und mein Geld in was anlegen? Damit wieder die Bank gewinnt? Eine Wohnung/ein Haus kaufen? Wär schön blöd, weil das gehört ja au wieder der Bank. Ausser man blättert die Gesamtsumme hin, was wieder vermögenstechnisch schlecht wär.

Gold, sagst du? Nach der Erfahrung mit den Goldvrenelis ist doch der einzige Gewinner wiederum die Bank.

Besser möglich unabhängig bleiben, und nicht eines dieser fragwürdigen undurchschaubaren Unternehmen zu unterstützen.

Ich frage mich würkli, wieso wir da nicht kritischer und selbstständiger sind…?

Eine gescheite Alternative zum Nullrundenspiel (oder äben gar minus) gibts leider keines. Viel zu gross ist die Monopolstellung der Bankmacht.

Ich bin chli ratlos: Unters Kopfkissen tun, ist nicht würkli bequem.

Aber eines verspreche ich hier: Sobald ich zahlen muss, um mein Geld auf einer Bank zu deponieren, kaufe ich mir einen Safe.

Oder hast ’ne bessere Idee?

Kategorien: Persönliches

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Avatar placeholder

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Content is protected !!