Oh wau!

Das sieht doch aus wie das berühmte Gemälde, der Seerosenteich von Claude Monet in Giverny, gell?

Wenn du nun denkst, wir seien mal schnell in die französische Normandie gereist, um die Seerosen im Garten des berühmten Malers anzugucken-

Non, non, non!

Weit gefehlt (aber dass wir das tun könnten- wäre uns doch noch durchaus zuzutrauen..?)!

Aber wir müssen gar nicht mal weit fahren, bereits nach 15 Minuten von Zuhause stehen wir in diesem wunderschönen Idyll, dem liebevoll wildromantisch gepflegten Paradies, einem herrlich entspannten Stück Natur.

Ich spreche hier vom Park Seleger Moor in der faszinierenden leicht hügeligen Region des Zürcher Knonauer Amtes.

Was hier der Gärtner und Landschaftsarchitekt Robert Seleger ab 1953 erschafft hat, ist einfach einmalig und grossartig. Da wir hier in Rifferswil auf einem Hochmoor stehen, und sich hier Rhododendren und Azaleen sehr gut anpflanzen lassen, werden diese wunderschönen in allen Farben blühenden Heidekrautgewächs auch erfolgreich kultiviert. Der Garten (immerhin um die 12ha gross) ist eine herrliche Oase, die umfangreichste Sammlung der Schweiz.

Gleich nach dem Eingang taucht man in eine völlig andere faszinierende Welt ein. Vögel zwitschern, Bienen sumsen, Frösche quacken. Es blüht, der Wind raschelt in den Bäumen…

Das Seleger Moor ist eigentlich schon längst kein Geheimtipp mehr, sogar Carausflüge hierhin werden organisiert, die Postautolinie hat hier extra eine Haltestelle eingerichtet, im Fotografenkreisen ist der Park ein Garant für wunderschöne Fotos, eine üppige und prächtige Landschaft wartet darauf, entweder digital oder analog wunderschönste Sujets auf Bildern festgehalten zu werden.

Trotzdem lohnt sich der Besuch auf jeden Fall. Halt einfach zu Randzeiten, nicht Feiertage.

High season ist natürlich ab März bis Mai in der Dauer der Blüte der Rhododendren. Der ganze Park gleicht dann einer Malerpalette, in allen Farben leuchtet es aus allen Ecken hervor. Die Pflanzen wurden weiter gezüchtet, so dass sie auch den teilweise harten Winter hier in der Schweiz überstehen können.

Aber nicht nur Rhododendren und Strauchpfingstrosen hats hier zu Hauf, Seleger’s zweite Liebe galt dem Farn. Das zarte Grün, die sich aufrollenden Blätter- Wer schon einmal in einem so einem Farnmeer stand, vermag die Faszination sicherlich auch zu spüren.

Wer nicht, der soll hierhin kommen, wunderschöne Flächen und Felder sind mit Farn bepflanzt. Es ist so herrlich, wie aus einer anderen Zeit. Und das Grün strahlt zu jeder Tageszeit geheimnisvoll und kräftig. So fragil aber ebenso kräftig.

Ein Abseits der Wege gibt es nicht, es hat viele Wege mit Holzschnizeln, ein weiches wohltuendes Spazieren um all die Büsche, man soll so mit dem Gang durch die Bereiche Neues entdecken.

Da ein Weiher- Und sogar die Seerosen blühen! Verrückt, wie filigran die blütenweissen Blätter sind, wie regelmässig ihr Aufbau.

Wunderbar, wir gondeln wie Schmetterlinge von Blüte zu Blüte, gucken hier, gucken da. Flattern weiter, lassen uns auf den Bänkli nieder, gucken, flattern begeistert weiter.

Streifen durch den Farnwald, und seit wir auch einen haben, sehen wir seine Geschwister mit den schneeweissen Blüten überall, den Cornus dingsbums.

Wunderschön und prächtig breiten er seine Äste aus, sie stehen alle in Vollblüte!

Es hat im Park recht viele Bänkli, es gibt sogar Liegestühle und viele Nischen laden zum Verweilen ein. Man merkt und sieht, dass man hier herzlich willkommen ist, zu gucken, zu staunen, zu bleiben und innezuhalten.

Der gewundene Holzsteg vermag mich zu faszinieren, sehr nahe an den spiegelglatten Teichen führt er uns an ganzen Froschkolonien vorbei. Auch hier verweilen wir, geniessen mit allen Sinnen das Geschenk, welches uns hier von der Natur (und sälpferständli deren fleissigen Pfleger und Helfer) geboten wird.

Um den Eck wartet noch was ganz Bsundrigs: Ein grosses Feld von Fingerhüten blüht in voller Pracht, Hummeln sumsen emsig von Kelch zu Kelch. Und wir zmitzt drin- Herrlich!

Durch den Vogelweg am Mammutbaum vorbei lassen wir uns immer wieder faszinieren von der Schönheit der Anlage, dem wunderschönen Wetter, den würkli wenig Leuten. Es gibt sogar ein einfaches Restaurant, wir gönnen uns Kaffee und feinen Kuchen, und sitzen verzückt in dieser unglaublich schönen Welt- nebenan im Kulturzelt wird mit Beethoven, Ravel und Dvořák für abends ein klassisches Konzert geübt, quasi eben an den Gestaden von Monets Seerosenteich.

Tönt sicher gut hier!

Uns ziehts kurz vor der Schliessung des Parks noch in die Gärtnerei, wo allerhand Schönes und Eigengezüchtetes für einen fairen Preis gekauft werden kann.

Wir suchen uns einen kräftigen und schönen Farn aus, welcher bei uns gut gedeihen kann.

Und verlassen mit einer tiefen Zufriedenheit das wunderschöne Gelände.

Und nehmen uns vor, bald mal wieder -wär doch ein fantastisches Uusflügli mit dem Velo- hier vorbeizugucken und einzutauchen in diese schöne, mit viel Liebe gehegte Anlage.

Es ist immer schön hier, das ganze Jahr (April bis Oktober) durch- keine 20 Kilometer von Zuhause- auch abseits der Blütezeit eine Wahnsinns Oase.

Es muss ja nicht immer so weit weg sein, wenn man die Augen nur chli auftut bemerkt du schnell, es liegen dutzende Perlen quasi direkt vor der Haustür.

Egal wo du Zuhause bist.

Spektakulär unspektakulär.

Einfach fantastisch!

Kategorien: Angeguckt

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